Mittwoch, 17.11.2004
Muslimischer Feiertag in Deutschland?
Die Forderung des Grünen-Fraktionsvizes Christian Ströbele nach einem gesetzlichen muslimischen Feiertag in Deutschland ist auf breite Ablehnung gestoßen, wie die taz zusammenfasst. Angedacht von Ströbele war dabei der letzte Tag des Fastenmonats Ramadan. Dabei sollte im Gegenzug ein gesetzlicher christlicher Feiertag abgeschafft werden.
Ich halte diesen Vorschlag zwar für ehrenwert, aber in mehrfacher Hinsicht problematisch. Er ist in einer überwiegend in christlicher Tradition stehenden Gesellschaft nicht praktikabel. Diese Diskussion heizt zum gegenwärtigen Zeitpunkt eher die Stimmung auf und verschärft sie. Für die Integration der drei Millionen muslimischen Bürger in Deutschland bringt sie gar nichts. Sie ist eher schädlich, da sie populistische anti-muslimische und rechtsextreme Strömungen provoziert.
Ströbeles Forderung zeugt auch von einer gewissen Unkenntnis über die muslimischen Feiertage. Diese richten sich nämlich ausschliesslich nach dem islamischen (Mond-)Kalender. Dadurch fallen diese Feiertage jedes Jahr auf völlig andere Tage im christlichen Kalender und "wandern" so im Laufe der Jahre über ein ganzes Kalenderjahr. Sie würden in das deutsche Feiertagsgefüge nicht reinpassen und für grosse Planungsunsicherheiten in der Wirtschaft führen. Im einfachen Deutsch gesagt, die gesamte Urlaubsplanung wäre aus dem Gefüge und somit alles, was damit zusammenhängt. 
http://jimmiz.blogg.de/eintrag.php?id=719Ich überlegte mir auch als dieses Thema im Radio kam, wie soll das gehen. 
"Angedacht von Ströbele war dabei der letzte Tag des Fastenmonats Ramadan."
Dann wäre dieser Feiertag jedes Jahr an einem anderen Tag, wer soll dies alles noch kontrollieren, wer soll dies realisieren?
Naja manchmal werden Vorschläge gemacht, oh je oh je.
Claudia