@Ronja
also, ich finde Deinen Beitrag sehr interessant und die Idee, den hier rein zu bringen auch.. Und die Fragen, was Dich dabei bewegt hat, liegen doch auf der Hand, zumal die Botschaft dieses Artikels doch für die meisten hier alles andere als Identifikationsgrundlage ist; eher Konfrontation mit einer Denkweise, die uns fremd ist. Wir denken und handeln anders. Aber interessant ist es abermals!
Schnell ist hier das Wort Fanatismus gefallen. Mag sein; dieser Begriff, der viele Facetten hat und sich nicht nur auf Religion erstreckt, wird oft mit verschieden Aggressionsformen in Zusammenhang gebracht . Hier sehe ich aber eher eine moderate Form von Argumentation für eine bestimmte Zielgruppe anspricht und dies als fanatisch zu bezeichnet ist für mich äußerst übertrieben.
Die Verfasserin dieses Beitrages geht offensichtlich in erster Linie von Lebensbedingungen aus, wo es keine Trennung zwischen Zivilrecht und Staatsreligion gibt (wie es in vielen moslemischen Ländern der Fall ist) und die Scharia die bürgerlichen Rechte regelt und damit Gesetz ist, dass auch den Frauen einen Schutz bietet. Abgesehen davon - stellen ihre Ausführungen den Idealfall für diesen Schutz dar und wie immer und überall - die Realität und die Umsetzung dieser Rechte in der Wirklichkeit anders ablaufen.
Im Gegensatz dazu haben viele Länder eine Trennung vollzogen und regeln die bürgerlichen Rechte unabhängig von Religion. Diese Form von Rechten für die Frau sind hier also längst überholt.
Gleichzeitig aber geht sie - unabhängig vom Einfluss der Scharia - auf die potenziellen Schwierigkeiten und Konflikte, die eine gemischte Ehe in sich bürgen könnte, auch unter Umständen, wo Scharia nicht in Kraft treten würde, also z. B. in einem laizistischen Staat, in dem die Moslems dennoch nach den Grundlagen des Koran leben möchten. Hier zählt sie die viele Probleme auf, mit denen eine tief religiöse Frau lebenslang konfrontiert wäre.
Für mich ist es eher eine Art Ratgeber für diese Frauen, wogegen generell nichts anzuwenden wäre. Schließlich erwähnt sie auch, dass die Möglichkeit , einen Nichtmoslem zu heiraten, gegeben ist, macht allerdings ausführlich auf die Folgen aufmerksam.
Nun, mir ist diese Denkweise fremd, aber sehe ich darin keinen befremdlichen gedanklichen Sprengstoff, mit dem ich nicht leben könnte. Und wenn man sich den Tread zum moslemischen Heiratsmarkt anschaut sieht man, wie wichtig diese Auswahlkriterien bei der Partnersuche für viele Mosleme noch sind. Na und, kann ich da noch sagen.
Jede von uns hat seine Kriterien, die er für richtig hält. Und ein Mensch, der seine tief verwurzelte Religiosität zum höchsten Maßstab für sein Leben erklärt, hat eine Lebenseinstellung, die ich nicht teilen könnte, aber akzeptieren kann. Solange er meine Einstellung nicht aggressiv angeht.
Es gibt eine Menge Kriterien bei der Partnerwahl, die auch wir einfordern. Hier scheint die Religion Priorität zu haben. Dass diese Art der Wahl schlechter sein sollte als z.B. nach dem Beruf, Bildung, Finanzen, Aussehen usw. zu schauen, wäre aus meiner Sicht eine anmaßende Bewertung.