Also irgendwie beißt sich schon die Katze in den Schwanz.....Während man in weiten Teilen Europas nach endlosen Religionskriegen Staat und Kirche getrennt hat, gibt es - historisch gesehen - meines Wissens in den arabischen Ländern keine Parallele, also unterschiedliche Erfahrungen mit Umgang mit den Religionen. Als die Sowjetunion auseinander brach haben es manche Länder bis zum Ural- da gemeinsame historische Grundlage - geschafft, hinter dem Ural wird weiter gekämpft (natürlich um die Macht).
Demokratie wäre also für die arabischen Länder reiner Import. Die Angst vor Demokratisierung geht dort einerseit von den Regierenden aus, die den Machtverlust befürchten, andereseits leiden die arabischen Völker seit dem Sechstagekrieg sicherlich unter einem Kollektivtraum, dem Gefühl der Unterdrückung und Ungerechtigkeit (milde ausgedrückt),was sich nach dem ersten Irakkrieg noch verstärkte. De Islam sehe ich hier als den wichtigsten gemeinsamen Nenner, der verbindet, um Stärke zu demonstrieren. Die Demokratie ist für die meisten nicht nachvollziehbar, wie denn auch?Islam als Religion hilft also dem Volk und den Regierenden, auch wenn zu unterschiedlichen Zwecken.Sollte dennoch eine Dmokratisierung möglich bzw. gewollt sein, wäre der heutige Zeitpunkt also auf jeden Fall ungeeignet. Einerseits ist hier aus meiner Sicht der israelich-arabischer Krieg der größte Verhinderer, andererseit sind es diejenigen demokratischen Staaten, die das Verständins von Demokratie nur für sich beanspruchen, was die verstärkte Solidarität der arabischen Menschen verständlich macht (nicht so der Regierungen, die verfolgen eigene Interessen). Sicherlich, es gibt Besipiele für Demokratien in islamischen Ländern; diese aber sind nicht unmittelbar Betroffene des israelisch - arabischen Konflikts, haben auch andere Vergangenheit. Für mich würde das heißen: für eine Demokratisierung muss der Islam nicht unbeding hindernd sein, wenn auch die Kompatibilität brisant ist.Man muss nur Bedingungen schaffen, dass diese gewollt wird.Und diese hat man bisher nicht geschaffen, nicht in der kolonialen und auch nicht in der postkolonialen Zeit. Man hat eher die Glaubwirdigkeit verspielt.
Und hier noch ein kleiner (provokativer?) Ausflug in die so unterschiedliche Vergangenheiten:
Christus starb im Konflikt mit der OBrigkeit. Mohammed schuf dagegen seine weltliche Machtstellung zwar aus der Offenbarung Gottes(hm!) heraus, das Schwert war ihm aber dabei kein Fremdwort.
VG Cosima