Liebe Claudia
Ich habe mir diesen Artikel durchgelesen, wobei es doch etwas Zeit gekostet hat, aber was tut man nicht alles um seinen eigenen Senf dazu zu geben.
Die Intention des Autors ist offensichtlich der Wunsch nach interreligiösem Dialog, wobei hier die Beziehung zwischen dem Islam und dem Christentum im Vordergrund stand.
Solch einem Dialog ist auch nichts entgegenzusetzen, wenn beide Diskussionsparteien in solch einer Diskussion eintrteten ohne vorher schon Tabus festzulegen.
Die Basis, jedenfalss für die islamsiche Seite, müssen die islamischen Quellen Bilden. Wenn wir uns hier nicht einig sind hat eine solche Diskussion gar keinen Sinn mehr.
Im Islam gibt es nun vier Quellen, die zur Entscheidungsfindung dienen:
1. Koran
2. Sunnah
3. Konsens der Gelehrten
4. Qias (Vergleich)
Wenn wir nun über ein Thema diskutieren, egal welches es ist, müssen wir den gleichen Weg gehen um am Ende eine Entscheidung zu treffen, die uns weiterhilft.
Das wäre also, die einbeziehung aller vorhandenen Verse im Koran, die mit diesem Thema zu tun haben. Zusätzlich dazu alle Aussagen des Propheten zu diesem Thema sowie die Aussagen seiner Gefährten, denn wer sonst sollte den Koran und die Sunnah besser Verstehen als diejenigen, die mit Muhammed (asws) gelebt haben?
Danach sind die Aussagen der Gelehrten einzubeziehen, wenn möglich aller Rechtsschulen und jeder Generation bis heute.
Sind wir dann mit dem Sammeln, der Materialien zu dem einen Thema fertig, so stellt sich die Frage wo nach wir suchen. Suchen wir nach dem islamsichen Urteil oder suchen wir nach einer Antwort, die unserer Zeit am ehesten passt. Dann stellt sich die Frage ob es denn nicht sein kann, dass das islamsiche Urteil auch das unterstützt was uns heute passen würde.
Dabei ist aber zu beachten, dass man in eine Diskussion einsteigt nicht mit dem Hintergedanke "Meine Antwort ist die richtige", denn dann hätte ja eine Diskussion keinen Sinn mehr, da die Antwort, auch wenn es nur für einen Diskussionspartner gilt, vorhanden ist.
Sind das die Bedingungen für eine Diskussion zwischen Christen Juden und Muslime, dann ist diese zu unterstützen, da alle auf der Suche nach der Wahrheit sind.
Diese Argumentationsweise finde ich in diesem Artikel allerdings nicht.
Es werden ab und zu einige Verse erwähnt die zur Argumentation des einen oder anderen Extrem gehört ohne hier die Richtige Argumentation hervorzubringen.
Dann werden hier nicht alle Aussagen des Korans oder der Sunnah zum Thema erwähnt sondern ein oder zwei. Weiterhin fehlen sämtliche Aussagen von Gelehrten (außer man zählt Khoury als Gelehrter, ich tue das nicht).
Es ist damit eine Analyse aber keine islamsiche und da du liebe Claudia mir diesen Artikel empfohlen hast, frage ich dich, was ich daraus lerne. Oder hat dieser Artikel meine Argumente, dass Juden und Christen Ungläubige sind widerlegt? Entweder du kannst mir die Widerlegung nicht zeigen oder du sagst jezt ich hätte nichts vertsanden, weil eine dritte Möglichkeit hier wahrlich nicht in Betracht kommt.

Wenn ihr mir, nach disem System (oder ihr habt ein besseres, dann müsst ihr aber auch sagen, warum es besser sei) belegt, das Christen und Juden Gläubige sind und im Islam nicht als Ungläubige gelten werde ich meine These zurückziehen, und das meine ich ernst. Ich gehe in die Diskussion rein, wie ich es gesagt habe, ohne eine Antwort im Hinterkopf zu haben und gemeinsam wollen wir die Wahrheit heraus finden.
Gute Nacht!!