Hallo Ximena,

also ich schreibe vielleicht noch einen kleinen Beitrag!
Du hast Recht. Ich glaube, dass die wenigsten Männer sich richtig über die Religion/Kultur ihrer Partnern informieren würden. Das komplett auszuschliessen finde ich schade!

Ich kann trotzdem nur von Mir sprechen. Ich habe hier meine "lustige" Geschichte, die mich immer zum Lachen bringt:

Als ich im Studienkolleg in HD war habe ich in einem Cafe gearbeitet. Ein Mal kam der Chefkoch mit einer Tasche aus dem Keller zu Mir, und sagte, dass sie seit Jahren dort liegt. Er wollte sehen, was drin ist, und dann können wir das "teilen". Der Gesamt-Schatz beinhaltete also eine Tasche und eine Bibel. Ich sehnte mich schon vom Anfang an, die Bibel zu bekommen; und er -komischerweise für mich damals- wollte davon nichts wissen. Er wollte nur die Tasche. Somit haben wir uns schnell verständigt. Die Bibel habe ich bisher immer noch bei Mir, und ich habe schon darein manches gelesen, aber leider nur aus dem alten Testament. Es ist interessant, dass vieles mit dem Koran übereinstimmt (manches widerspricht sich trotzdem).

Doch wenn ich die Islamlehre genau betrachte, dann sollte man nicht von der Bibel lesen, ausser wenn man selber sehr mit der eigenen Religion vertraut ist... So sehr tolerant ist der Islam doch nicht. Der Islam ist schon eine strenge Religion (aber immerhin korrekt )!

Liebe Grüsse,
Foued

Ich erlebe es so das viele Moslems die ich kenne sich nicht über andere Religionen informieren, es interessiert sie einfach nicht.
Was mich sehr stört sind Männer die hier leben und sich irgendwann ihrer Religion "besinnen" sich nur das Gute rauspicken aus allen-aus ihrer Religion und aus dem Leben in einem nicht moslemischen Land. Das kann dann letztendlich zu Situationen führen die für keinen der beteiligten mehr lustig sind, sie können sogar gefährlich werden. Zum Beispiel wenn man 10 Jahre mit einem Mann zusammengelebt hat und er aus familiären/religiösen Gründen sich von einem Tag auf den anderen grundlegend ändert. Wenn es sich dann auch noch auf das Leben der Kinder auswirkt (vor allem auf ein Mädchen) kann man bzw. konnte ich als Mutter nur eine logische Konsequenz ziehen und ihn verlassen.
Ich wünsche niemanden das er so etwas erleben muss. Es gibt auch Frauen die sich dann fügen und es hinnehmen unter anderem auch auf Kosten Ihrer Kinder. Solch eine Verhaltensweise kann ich nicht nachvollziehen. Aber glücklicherweise muß ich ja nur für mich entscheiden.

soweit es mir von meiner familie erklärt wurde, darf in keinen muslimischen haushalt eine bibel oder ein talmut vorhanden sein. es ist auch verboten in diese zu lesen und die religionen zu vergleichen.

mein mann war auch ruhiger und ausgeglichener während seiner beten-phase.aber alles wurde umgestellt. es durfte nur noch helal-fleisch gegessen werden. wein und bier (für unseren besuch, denn selber trinken wir beide nicht) wurde aus dem haus verbannt. ich durfte hm zwischenduch nicht küssen, denn dann mußte er sich ja vor dem gebet wieder waschen. 3-4 in der woche zur moschee. besuche und ausflüge wurden strikt nach den gebetszeiten ausgerichtet. und auch seine ansichten wurde manchmal etwas extrem.
das sind nur so einige veränderungen,die damals bei uns statt gefunden haben.

lg nicole

@Doreen: Ich gebe Dir im Allgemeinen Recht! Ich habe auch das Gefühl (nur ein Gefühl), dass Muslime in Tunesien beispielsweise toleranter sind als Muslime in Deutschland. Stimmt das?

Auch wo ich gesagt habe, dass Tunesier -für mich- toleranter sind, muss ich gestehen, dass das intellektuelle Niveau des durchschnittlichen Deutschen über das von seinem tunesischen Kollegen zu liegen scheint. Das würde vieles erklären, glaube ich. Auch das Wort "Argumentation" scheint vielen Tunesiern ein Fremdwort zu sein. Zwar gefallen mir manche -für mich krumme- Argumentationswege mancher Deutsche nicht besonders; aber immerhin sie "argumentieren". Das ist auch ein fundamentaler Unterschied ("der Zivilisation").

Man soll bitte beachten, dass es kein Widerspruch ist, wenn ich Mal den Tunesiern "verteidige" oder manchmals "beleidige(?)". Das Eine kann das andere nicht ausschliessen, glaube ich. So ist eben mein Volk: Eine Mischung aus Allem ... aber welches Volk ist nicht so???

Gruss,
Foued

@Kenza

Das mit dem Helal-Fleisch und Alkohol haben wir von Anfang an so gehandhabt, da hat sich also nichts verändert. Klar ist es eine Einschränkung, dass man an die Gebetszeiten gebunden ist aber im Fall der Fälle kann der Mann das Gebet ja auch zu einem späteren Zeitpunkt, zusammen mit dem darauf folgenden Gebet, nachholen.

Was das Küssen angeht, kenne ich das auch anders, du bist doch seine Frau, also vor Gott "helal" und da kann er dich doch küssen

LG
Sena

@Doreen

So eine Erfahrung hat auch eine Bekannte von mir gemacht, ihr Mann ist Algerier und war ganz "normaler" Moslem, bis er dann auf einmal total fanatisch wurde, er hat seinen beiden Kindern (beides Mädchen) alles verboten, sogar Dinge die laut Koran normal sind, hat er als schlecht angesehen... Das Ende vom Lied war dann leider auch, dass sie sich getrennt haben
Ich finde es schade, dass manche ihre Religion nicht friedlich ausleben können und gleich so fanatisch werden. Außerdem macht es mich immer sehr nachdenklich, wenn ich höre, dass jemand über Nacht zum Supermoslem mutiert ist. Ich finde Religion ist eine Entwicklung, man kann nicht heute modern und locker sein und morgen den Apostel spielen, das ist in meinen Augen unnatürlich und ich glaube, diese Personen sind dann in falsche Kreise geraten oder haben ein Problem mit sich selbst und wollen sich durch ihre Religionsausübung etwas beweisen...

LG
Sena

@Foued
Mann, du hast mir einiges geliefert, über das ich jetzt nachdenken muß. Wie soll ich da noch arbeiten...Bin schon gespannt, was mein Mann noch dazu beisteuert. Er ist bei uns der Gelehrte und hat Koran und Sunna ausgiebig studiert. Wir sind beide Christen und wir finden die islamische Glaubensrichtung eher als Bereicherung unseres Lebens. Kennst du die Gruppe SARBAND und die Sängerin Fadia el Hage? Fadia hat eine absolut traumhafte Stimme! "Pilgrims of the Soul" ist meine Lieblings CD. Auf dieser findest du wunderschöne Lieder aus der Zeit, in der die drei Religionen Islam, Christentum und Judentum friedlich fast fünf Jahrhunderte zusammen lebten. Wie war das nur möglich? Wurde da die 109. Sure gelebt? Oder waren die gemeinsamen Wurzeln noch stark und verzweigt?

Achlem

@alle

Fanatismus gibt es wirklich in jeder Religion. Er ist immer schrecklich in seinen Auswirkungen. Wenn ein Mensch seinen Glauben leben möchte, sollte er das tun, aber seine Mitmenschen in Ruhe lassen! Wir haben unsere Mädchen in Ruhe gelassen, aber sie kennen den christlichen Glauben und interessieren sich z.B. auch für den Islam. Wie sollen sie sich für einen Weg entscheiden, wenn sie nicht genau wissen, was dieser beinhaltet?

Ich hab' große Sorge, dass die Menschen in Tunesien und überall auf der Welt weiterhin von machtgierigen Fanatikern manipuliert werden. Es geht dabei ja nicht um den Glauben, sondern um Macht und deren negativste Begleiter. Das kennen wir nur zu gut aus unserer eigenen, westlichen Kultur!
Meine Freundin Delilah betet schon immer, verschleiert sich dennoch nicht. Sie lebt ihren Glauben ganz ruhig. Ich mache es ja auch so. Vielleicht ist das ein Grund, warum wir uns so gut verstehen?

Achlem

@Doreen: Ich gebe Dir im Allgemeinen Recht! Ich habe auch das Gefühl (nur ein Gefühl), dass Muslime in Tunesien beispielsweise toleranter sind als Muslime in Deutschland. Stimmt das?

Auch wo ich gesagt habe, dass Tunesier -für mich- toleranter sind, muss ich gestehen, dass das intellektuelle Niveau des durchschnittlichen Deutschen über das von seinem tunesischen Kollegen zu liegen scheint. Das würde vieles erklären, glaube ich. Auch das Wort "Argumentation" scheint vielen Tunesiern ein Fremdwort zu sein. Zwar gefallen mir manche -für mich krumme- Argumentationswege mancher Deutsche nicht besonders; aber immerhin sie "argumentieren". Das ist auch ein fundamentaler Unterschied ("der Zivilisation").

Man soll bitte beachten, dass es kein Widerspruch ist, wenn ich Mal den Tunesiern "verteidige" oder manchmals "beleidige(?)". Das Eine kann das andere nicht ausschliessen, glaube ich. So ist eben mein Volk: Eine Mischung aus Allem ... aber welches Volk ist nicht so???

Gruss,
Foued
Hallo Foued,

auch mein Mann war sehr tolerant zu Beginn unserer Beziehung, mehr als ich gedacht hätte. Aber durch bestimmte Ereignisse, die auch mit der Familie zu tun hatten hat sich das geändert und zwar schlagartig. Deshalb bin ich sehr vorsichtig geworden. Sicher kommen mir die Tunesier auch sehr tolerant vor, ich kann es mir jetzt nicht vorstellen das der oder die später mal anders sein könnte. Aber wie gesagt, sicher werde ich da wohl nie wieder sein. Aber es hat nichts an meiner "Beziehung" zu den muslimischen Ländern und den Menschen geändert.
Ich bin einfach nur vorsichtiger geworden.
Das das intellektuelle Niveau des durchschnittlichen Tunesiers über dem des Deutschen liegt wage ich sehr zu bezweifeln. Es gibt eine Menge Tunesier mit denen ich super diskutieren kann. Und was habe ich von diesen -wie du sie nennst- krummen Argumentationswegen wenn sie mich einfach nur nerven und aufregen. Dann laber ich lieber ein bischen weniger tiefgründig aber reg mich nicht so auf.

@Sena: Meinst Du Amr Khaled?

@Foued:

Zitat:

---

Doch wenn ich die Islamlehre genau betrachte, dann sollte man nicht von der Bibel lesen,

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Meinst Du mit "von der Bibel lesen", dass man daraus keine Lehren annehmen sollte (also im Sinne von "sich nicht danach richten"), oder dass man gar nicht darin lesen sollte/darf? Wenn letzteres, wo steht das? Das würde mich wirklich interessieren (ich meine das nicht provokativ!!).

LG,
Birgit

Hallo Birgit,

ja genau Amr Khaled heißt er!

LG
Sena

Hallo,

wenn ich das alles wieder sehe, dann denke ich: Wow! Ich habe aber gestern vieles geschrieben. Ich höre jetzte auf, weil ich weiss, zum Einen, wenn ich viel rede, dann erzähle ich bald quatsch ; und zum Anderen hab getsern nichts gelernt, also heute doch vielleicht, inscha Allah. Ich antworte ganz schnell auf einige Fragen:

[Und wie immer schon gesagt: Wer mit Mir sich besser unterhalten möchte, der lädt mich einfach zum Cafe in der Königstrasse ein! ]

@Achlem: Ich kenne leider die Frau nicht . Für ein friedliches Leben miteinander hat die Sure 109 und andere nur wenig zu tun (Islam nur in Toleranz und Friede zusammenzufassen ist sehr gewagt und oberflächlich, finde ich). Was wichtig ist, ist die Einstellung der Menschen, und die umgebenden Ereignisse und Gegebenheiten. Meiner Meinung nach ist das nur zu erreichen, wenn wir uns gegenüber ganz offen sind. Es hilft wenig -meiner Meinung nach-, wenn wir nur über unsere Gemeinsamkeiten reden. Ich denke, es ist viel besser, wenn wir unsere Unterschiede genau diskutieren und analysieren, als diese Unterschiede zu verstecken; denn egal ob versteckt oder nicht, sie bleiben immer da! Und als letztes sind gerechte Kompromisse für alle zu schliessen, an denen nicht nur Führungen beteiligt sind, sondern auch die Volksmasse. Ich glaube, dass wir dadurch ein friedliches Zusammenleben besser durchsetzen können.

@Doreen: Was "Toleranz" anbetrifft, ich verstehe Dein Misstrauen; aber ich muss gestehen, dass vielen von Euch das richtige Verstehen von Menschen aus den südländichen Ländern einfach fehlt. Wenn ich um mich herum hier umschaue, dann ist die -scheinbar- toleranteste und offenste arabische Person, die ich kenne, genau die untoleranteste und strengste (100% Doppelmoral). Das können die Deutschen leider nicht erkennen! Araber hingegen wissen das schon längst. Damit will ich sagen, dass nicht jeder, wer offen aussieht ist wirklich offen. In Tunesien sind nur die wenigsten Menschen total liberal und westlich erzogen. Ich selber gestehe, dass ich nicht jede Sache akzeptieren würde; dafür habe ich oft Verständnis dafür, dass die Menschen anders sind. Und ich stehe dazu!

Was Tunesier und Deutschen anbetrifft: Ich kenne wirklich tolle tunesische Leute -auch hier unter Studenten-; und auch von vielen Deutschen wurde ich oft sehr toll behandelt und viele waren super-freundlich zu Mir. Ich muss z.B. nur an einer sehr netten Deutsche Familie denken, bei denen ich ein paar Mal eingeladen war; und die Mir sagten, sie seien (wie) meine Deutsche Eltern.

@dschadda: (= Grossmutter??? )
Genau das meinte ich "Von der Bibel lesen". Ich bezog das auf meinen kleinen Wissen, sowie z.B. an einem Hadith mit Omar -ra- als er ein Mal von der Bibel laß, und ihn der Prophet -sas- dabei sah. Wenn ich den Hadith finde, dann poste ich ihn hier. Trotzdem bin ich immer dafür, dass man bei Hadithe und Koran-Eyat immer die Gegebenheiten anschaut und betrachtet. Ein Muslim darf sich nicht nur auf eine Sure oder Hadith basieren, sondern Er ist die Mischung aus allem, was gleichgewichtet sein soll, denke ich.

Liebe Grüsse, und jetzt ans Lernen (zumindest für mich),
Foued

Hallo Foued,

Großmutter, genau, aber ohne Enkelkinder ...
Es wäre nett, wenn Du bei Gelegenheit den Hadith postest.

Viel Erfolg beim Lernen,
Birgit

HI! wieso haben viele von euch Angst vor dem Beten?
Wenn Eure Männer beten, könnt ihr davon ausgehen, dass sie sich anstrengen werden, "gute" Menschen zu sein.Ein man/frau der betet ist total verschieden von einem der nicht betet.Und das im positiven Sinne.
Es geht um Gott, kommunizieren mit Gott und nicht um Fanatismus(wie eine befürchtete).

Muhammad (sallalahu allaihi wa salaam) betete:

Ich bitte Dich um den Genuß des Anblickes
Deines Angesichtes und um die Sehnsuchtnach
dem Zusammensein mit dir!

@jannah es geht nicht darum das ich angst habe weil mein mann gebetet hat oder das irgendwann wieder tun wird. es geht um die veränderungen die dazu gehören oder wie man selber damit umgeht.und wenn alle, außer doreen, sagen das es immer friede freude eierkuchen ist,das kann ich einfach nicht glauben. denn es ist eine große umstellung für die familie, wenn der mann nach vielen jahren des zusammenlebens anfängt intensivst seine religion auszuüben. ich habe nichts gegen den islam und absolut nichts dagegen wenn "mann" betet. nur es kommen viele faktoren hinzu. z.B.das der mann auch versucht seine frau einige zwänge aufzulegen (wie z.B. oben beschrieben kein Alkohol,kein Schweinefleisch, keine Bibel). ich meine ich habe eigentlich nie alkohol getrunken und schweinefleisch darf ich nicht essen und eine bibel habe ich auch nie besessen......aber wenn dies aufeinmal als zwang auferlegt wird,dann denke ich rebellieren schon einige. Und dann kommt es zu reibungen.

mein mann hat mir,als wir uns vor acht jahren kenngelernt haben, schon gesagt das er warscheinlich eines tages anfängt zu beten.ich habe ihm immer gesagt das dies für mich absolut kein problem wäre, solange es mich nicht betrifft oder bzw. einengt. doch die praxis sieht manchmal anders aus,vor allem wenn auch beeinflussungen von außen vorliegen.

aber wie gesagt, dies ist bei uns alles wieder passée. und alles ist wieder in bester ordnung.

was das küssen betrifft, natürlich bin ich helal als seine frau. aber mit küssen, meinte ich nicht soeben ein kleines küsschen auf dem mund,sondern einen richtigen kuss !!!!!

nicole

......aber wenn dies aufeinmal als zwang auferlegt wird,dann denke ich rebellieren schon einige.
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Genauso ist es auch!

Hallo Kenza,
fast die gleiche Situation habe ich letztes Jahr auch miterlebt, außer der Sache mit dem Kuss.
Mir ist ein Mann der seinen Glauben lebt lieber als einer, der jeden Tag seine Bierchen etc braucht, aber in dieser Situation war ich auch ziemlich überfordert.

HI!
ich verstehe eure ängste....
im Quran steht: ES GIBT KEINEN ZWANG IM GLAUBEN
und ein guter muslim MUSS das einhalten...keine Bibel...?!
Passiert halt vielen wenn die anfangen religiös zu ssein, dass die übertreiben..aber das vergeht..einer der richtig glaubt zwingt keinem eine Glauben auf

Freut mich, dass wieder alles in Ordnung ist