aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Beschneidung Folgen Beim Mann gehört die Vorhaut zu den empfindlichsten Stellen des Körpers, zudem ist das Frenulum Breve besonders dicht mit Nervenenden besetzt (vergleichbar mit der Klitoris der Frau) und wird bei der heute üblichen Form der Beschneidung meist beschädigt oder komplett entfernt. Dies bedeutet wegen der festen Verwachsung unter anderem ein stückweises Abreißen. Durch den ständigen Kontakt mit der Luft und dem Reiben an der Kleidung verliert die Eichel an Empfindlichkeit, auf der vormaligen Schleimhaut wird zum Schutz eine Keratinschicht gebildet. UV-Einstrahlung kann für das nun ungeschützte Organ gefährlich sein, wenn sie gar nicht oder nur durch dünne Kleidung (Badehose) abgeschwächt wird.
Die dorsale Ader, die beim Mann bis zur Spitze der Vorhaut reicht wird bei der Beschneidung in jedem Fall durchtrennt (Gefahr des Verblutens) und verästelt sich mit der Zeit neu. Dies ist nicht immer problemlos und kann Knoten entstehen lassen.
In jedem Fall ist der Eingriff gefährlich. Gegner der Beschneidung beim Mann schätzen die Anzahl der Narkoseunfälle bei der Beschneidung von Babys in den USA auf mehrere hundert pro Jahr. Eine genaue Zahl ist nicht verfügbar, da die Tode als durch Arzneimittel bedingt eingeordnet werden und so nicht als Folge der Beschneidung angesehen werden.
Etwa die Hälfte der Eingriffe wird mit der hierfür nur unzureichenden örtlichen Betäubung oder gleich ganz ohne durchgeführt. Hierbei erleidet das Baby extreme Schmerzen, von denen Ärzte neurologische Folgen nachgewiesen haben wollen und durch die es meist in einen komatösen Zustand verfällt. Beschreibungen des Schmerzes als unerträglich und alles erfüllend werden sowohl von afrikanischen Frauen, die als junges Mädchen verstümmelt wurden, als auch von manchen als Erwachsenen beschnittenen Männern berichtet. Bei der rituellen jüdischen Beschneidung wird der Eingriff von einem Kleriker, also einem medizinischen Laien, im Rahmen der Zeremonie zuhause durchgeführt, wobei es nicht selten zu Komplikationen kommt, die tödlich enden können.
Masturbation ist bei komplett entfernter Vorhaut ohne Gleitmittel nur schwer möglich. Auch beim Sex mit einer Partnerin fehlt das natürliche Gleiten des Penis in seiner Schafthaut, das Eindringen ist erschwert und durch das direkte Reiben an der Scheidenwand kann es vor allem bei älteren Frauen Probleme mit der Trockenheit der Scheide geben. Spielarten wie das Reiben des Penis zwischen den Brüsten funktionieren nur schlecht und können seine ausgetrocknete Haut wund werden lassen.
Die am oberen Rand vernarbte und oft zum Zerreißen gespannte Resthaut behindert bei vielen Männern die Erektion und verkürzt sie mitunter um mehrere Zentimeter.
Im Alltag machen sich störendes, ständiges Reiben an der Kleidung und die Ungeschütztheit des Harnröhrenendes bemerkbar.