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Re: Istanbul: Feige Anschläge erschüttern die Metropole
#50088
20/11/2003 00:48
20/11/2003 00:48
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Anonym
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Nee nee nee Jens..jetzt mal nicht relativieren...und außerdem bin ich nicht beleidigt... Nur, weil Du meinen Namen nicht explizit erwähntest, heisst das noch lange nicht, dass Du mich nicht meintest..Dein Posting war klar auf auf das, was ich schrieb bezogen... Zitat: Gibt es denn nicht mal Stimmen, die sich darüber beklagen, dass hier unschuldige Menschen ums Leben kamen, sch.eißegal welcher Religion sie angehörten? Trauer und Empörung sind subjektive, emotionale Dinge, ich trauere nicht, weil es mir politisch opportun erscheint oder weil mir irgendjemand vorschreibt, wann ich zu trauern habe und wann nicht. Und es heißt längst nicht, dass jeder, der hier schweigt, dieser Sache gleichgültig gegenübersteht. Muss man sein Entsetzen immer öffentlich kundtun? Wie viele Menschen sterben täglich an Hunger, Krankheit und in Bürgerkriegen, ohne dass überhaupt jemand Notiz davon nimmt?
Sch.eiß Heuchelei!
denn schließlich drückte ich meine Verwunderung darüber aus, dass keine Reaktionen kommen..ich wurde von Dir in die Schranken verwiesen, Du liessest Dir Trauer nicht vorschreiben, das Thema ginge Dir auf den Sack, es sei eine Sc.heiss-Heuchelei...natürlich fühle ich mich da angesprochen...
Ich war auch nicht beledigt über Deine Polit-Pornos (obwohl ich wenig mit solchen Schlagworten anfangen kann...hört sich gut an, Polit-Pornos...aber was will uns das genau sagen?)... ich habe lediglich gesagt, dass ich das so nicht sehen kann und dass die Presse i.A. sehr wohl eine kontrollierende Funktion in Staaten haben kann, die ich wichtig finde und ohne freie Presse ist Demokratie unmöglich ...und ich stellte Dir die Frage, wie Du Dir denn Deine Meinung bildest über gewisse Vorgänge in der Welt, die Du nicht selber hautnah erlebst...Das war alles...
LG Katja
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Re: Istanbul: Feige Anschläge erschüttern die Metropole
#50090
21/11/2003 08:18
21/11/2003 08:18
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Claudia Poser-Ben Kahla
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20.11.2003: Kommentar: "Angriff auf ein Symbol" Die Auseinandersetzung mit dem Terrorismus braucht auch die türkischen Muslime. Von Abu Bakr Rieger
Wer einmal Istanbul besucht hat und einen Blick von der blauen Moschee auf den Bosporus geworfen hat, wird diese Stadt wohl kaum wieder vergessen. Die schillernde Metropole steht nicht nur für die offenen Traditionen des Islam, sondern auch für einfache, gastfreundliche und herzliche Menschen. Um so schmerzlicher und schlimmer, wenn der nihilistische Terror nun auch in diese Stadt einzieht. Die Attentate sind zweifellos nicht nur eine ernste innenpolitische Bedrohung, sondern auch ein Angriff auf die konservativ-islamische Regierung und ihre europäisch orientierte Politik. Wäre der Muslim Tayyip Erdogan in seinem Verhältnis zum Terrorismus nicht eine bekannte und verlässliche Größe, die Türkei stünde wohl bereits am Ende ihrer europäischen Integrationsbemühungen.
Istanbul ist mehr als eine Stadt, sie ist ein Symbol des Islam. Die Attentate sind auch ein Angriff auf dieses geistige Symbol. Die Traditionen des sufisch geprägten Islam in der Türkei müssen schon lange und ebenfalls vor dem Angriff und der Destruktion des modernistisch geprägten Terrorismus geschützt werden. Dies ist nicht nur eine Herausforderung im Ausnahmezustand, sondern eine durchaus alltägliche Auseinandersetzung. Um hier zu bestehen, braucht es die klassisch gebildeten Muslime der Türkei. Terrorismus und Extremismus haben weder im türkischen Sufismus, noch in der hanifitischen Rechtsschule geistig oder rechtlich irgendeinen Anklang gefunden.
Das Problem des Islam der letzten Jahrzehnte in der Türkei war, dass die alten und eigenständigen Traditionen der islamischen Wissensvermittlung nach dem Untergang des osmanischen Reiches unterbrochen worden sind. Die meisten der lebendigen und authentischen Überlieferungsketten des türkischen Islam haben aus bekannten Gründen die ideologische Periode des Kemalismus nicht überstanden. Die Renaissance des Islam in den 70er Jahren ging so, mangels Quellen, auch einher mit einer neuen starken Beeinflussung des türkischen Islam durch den arabischen Modernismus.
Das Problem der heutigen innerislamischen Konfrontation mit den geistigen Quellen des Terrorismus und seiner fatalen Akzeptanz von Selbstmordattentaten geht tief. Das Verheerende liegt in der ideologischen Vermischung westlich-totalitärer Ideologiemodelle und Elementen des Islam. Terroristen folgen weder den Denkregeln des Islam, noch den Regeln des Humanismus. Aus islamischer Sicht kann nur das klassische Wissen hier standhalten, zur Dekodierung beitragen und so echte Orientierung geben. Islamische Parteiveranstaltungen leisten so etwas nicht. Vergessen wir nicht: Führende Figuren der türkisch-islamischen Bewegung waren nicht nur westlich ausgebildete Techniker, sondern auch Schüler des arabischen Modernismus. Auch der einfließende Wahabismus hat in der Türkei dieses Vakuum der Lehre zu nutzen versucht und der Einfluß dieser Denkart spiegelt sich nicht nur in der rigiden schwarzen Kleiderordnung einiger türkischen Frauen wieder. Der türkische Islam und seine Gelehrsamkeit muss nun so selbstbewusst wie aktiv mithelfen, die geistigen Quellen des Terrorismus und seine muslimische Komponente und Verortung auszumerzen. Nur so kann Istanbul ein Symbol bleiben.
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Re: Istanbul: Feige Anschläge erschüttern die Metropole
#50091
21/11/2003 20:35
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21.11.2003: München: "mehr Freunde schaffen gegen die Terroristen" BND-Symposium: Westen verliert Kampf um die Menschen der islamischen Welt (dpa)Die jüngste Anschlagserie in der Türkei ist nach Ansicht von Sicherheitsexperten ein Beweis für das Wiedererstarken der islamischen Terrororganisation Al Kaida von Osama bin Laden. Auch die Taliban in Afghanistan hätten sich nach ihrer militärischen Niederlage nicht nur regeneriert sondern auch restrukturiert, erklärte der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) August Hanning am Donnerstag in München beim BND-Symposium 2003 «Naher und Mittlerer Osten». Die Terroristen nähmen bewusst auch den Tod von moslemischen Glaubensbrüdern in Kauf. Die Strategie bestehe nicht allein darin, mit ihren Anschlägen die «Kreuzritter» zu treffen, sondern in den betreffenden Ländern die inneren Konflikte zuzuspitzen, sagte der Geheimdienstkoordinator im Bundeskanzleramt, Ernst Uhrlau. Es sei nach wie vor das Ziel der Islamisten, Amerikaner und Israelis aus der Region zu vertreiben. Besondere Sorge bereite auch die Tatsache, dass in den islamischen Ländern der Anteil der jungen Bevölkerung rapide anwachse, diese aber wegen wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit von radikalen antiwestlichen Ideen vereinnahmt würden. «Wir sind dabei, den Kampf um die Köpfe und Herzen der Menschen zu verlieren», sagte Hanning bei dem internationalen Symposium. Auch der amerikanische Sicherheitsberater Rensselaer Lee betonte: «Wir müssen uns mehr Freunde schaffen gegen die Terroristen.» Mit der gewaltsamen Invasion im Irak habe Al Kaida Zulauf und neues Leben erhalten. Die Chancen eines Friedensprozesses im Nahen Osten bewertete der israelische Ex-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Dore Gold, skeptisch. Ein Frieden allein wäre noch nicht hinreichend, weil die Sicherheit Israels durch Terroranschläge stets in Gefahr sei, sagte er. Nach Auffassung von Sari Nusseibeh, von der Al-Quds Universität Jerusalem, hat Israel viele militärische Erfolge erzielt. «Aber es hat die falschen Kriege geführt, denn es hat das wichtigste Ziel, den Juden eine sichere Heimat zu geben, nicht verwirklicht.» Nusseibeh sprach sich dafür aus, die betroffenen Bevölkerungen in die Friedensprozesse einzubeziehen um auf beiden Seiten wieder Vertrauen zu schaffen. Über die Menschen müsse dann Druck auf die Führungen ausgeübt werden, damit wieder nach politischen und nicht nach gewaltsamen Lösungen gesucht werde. Wenn es nicht zu einem Frieden im Nahen Osten komme, «dann bekommen wir hier ein Apartheidregime wie in Südafrika», befürchtet der palästinensische Professor. http://www.islamische-zeitung.de/cgi-bin/artikel/3788
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Re: Istanbul: Feige Anschläge erschüttern die Metropole
#50092
24/11/2003 22:43
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24.11.2003: Berlin: Türkeidebatte spaltet Union CDU-Politiker rügen Bosbach im Streit über EU-Beitritt der Türkei
(dpa)Im unionsinternen Streit über einen EU-Beitritt der Türkei nach den Terroranschlägen von Istanbul haben zwei weitere CDU- Politiker Äußerungen ihres Parteikollegen Wolfgang Bosbach gerügt. Der Unions-Fraktionsvize hatte gewarnt, mit einer schnellen Aufnahme der Türkei werde das «Terrorproblem importiert.» Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europäischen Parlament, Elmar Brok (CDU), sagte dazu am Montag im Inforadio Berlin-Brandenburg, die Anschläge von Istanbul hätten nichts mit dem Beitrittswunsch der Türkei zu tun. Er selbst sei gegenwärtig gegen eine EU-Mitgliedschaft der Türkei, «weil sie die politischen Kriterien nicht erfüllt». Aber dies mit dem Terror zu verknüpfen, sei «negativ zu beurteilen». Der Terrorismus sei ein «grenzüberschreitendes Phänomen», unabhängig von den Orten der Anschläge.
Der Brandenburger Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) sagte am Sonntagabend in der ARD-Sendung «Sabine Christiansen»: «Ich halte diese Diskussion für abwegig.» Es gehe darum, der Türkei zu helfen.
Zuvor hatte schon CDU-Vize Christian Wulff Bosbach scharf angegriffen. Dagegen hatten ihn der CDU-Außenpolitiker Friedbert Pflüger und CSU-Landesgruppenchef Michael Glos verteidigt.
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