Hallo zusammen [winken3]

Also, ich wurde natürlich nicht vom Staubsauger verschluckt, da pass ich mitlerweile ohnehin nicht mehr rein  -
Mir fiel danach nur ein, dass man ja mal wieder  -

könnte und auch mal wieder  -

müsste und überhaupt die ganze Wohnung umräumen könnte.

Nochmal zu dem, was ich über voice gesagt habe: er ist so viel ich weiß noch ziemlich jung (macht nächstes Jahr Abitur), ich schätze ihn also so knapp unter 20. In dem Alter haben die meisten Jugendlichen so ziemlich alles zu tun....außer sich über Gott Gedanken zu machen bzw. zu beten etc. Voice jedoch schwimmt diesbezüglich so ziemlich gegen den Strom, er liest gerne islamische Literatur, praktiziert bereits in jungen Jahren den Islam und hat (im Gegensatz zu vielen Muslimen) auch keine Angst, in einer Diskussion mal ganz alleine dazustehen. Das finde ich in diesem Alter ziemlich bemerkenswert. Möge Allah ihn dafür ins Paradies eintreten lassen, was ich auch für alle meine muslimischen Geschwister wünsche, und möge Allah denen, die die Wahrheit suchen die Augen öffnen. [Lächeln]

Die Fragen, die voice an die Muslime gestellt hat, waren zugegeben sehr zugespitzt gestellt. Er hat so ziemlich alles, was die Nichtmuslime immer am Islam herumzumeckern haben zusammengestellt (ich schätze mal, weil ihn das Friede Freude Eierkuchen Gerede genervt hat).
Er hat natürlich Recht, es gibt diese Dinge (wie etwa Steinigung etc.) alle im Islam. Jedoch sollte man, wenn man über diese Dinge redet, sie nicht isoliert betrachten, sondern in den gesamten Zusammenhang einbetten und sie auch so darstellen.
Zum Beispiel das Thema Steinigung bei Ehebruch: man kann dieses Thema nur erörtern und verstehen, wenn man weiß, wie wichtig im Islam der Schutz der Familie und der Ehe ist (als Baustein der muslimischen Gesellschaft sozusagen), wieviele Schranken der Islam setzt, damit es erst gar nicht dazu kommt, wie viele Bedingungen erfüllt sein müssen, um den Ehebruch nachzuweisen und damit zu verurteilen und eben auch, dass ein jeder Muslim das Recht darauf hat zu wissen, wer den sein Vater und wer seine Mutter ist.

Oder das Thema "Kopftuch": man kann dieses "Stück Stoff" nicht isoliert betrachten, sondern muss es natürlich in den muslimischen Kontext einbetten, wie etwa welches Verhältnis im Islam zwischen den Geschlechtern besteht (und warum), dass gewisse Dinge eben nur im Rahmen der Ehe erlaubt sind und dass der Islam es dem Menschen ja nur leicht machen will und aus diesem Grund gewisse Regeln aufstellt (wie etwa gewisse Bekleidungsvorschriften für Frau UND Mann, Verhaltensregeln im Kontakt mit dem anderen Geschlecht etc.)
Genauso wenn man jetzt darüber redet, wie der Muslim sich seinen Kindern gegenüber zu verhalten hat. Es gibt so viele wunderschöne Aussagen unseres Propheten s. über den Umgang mit Kindern. Der Prophet s. war ihnen gegenüber immer sehr barmherzig, zärtlich und liebevoll, außerdem wird die Unversehrtheit des Kindes im Islam durch viele Rechte geschützt. Neben all diesen wunderschönen Hadithen gibt es jedoch auch den einen, den voice erwähnt hat, nämlich, dass man die Kinder ab dem siebten Lebensjahr an das Gebet heranführen sollte und dass sie ab dem zehnten Lebensjahr dazu verpflichtet sind, dass die Eltern sie notfalls mit "Schlägen" (wobei Schlagen nicht heißt mit dem Stock ins Gesicht)dazu bringen sollen.
Was sagt uns das denn jetzt? Soll das jetzt heißen, der Hadith ist nicht authentisch, weil er uns einfach nicht in den Kram bzw. zum sonstigen Verhalten des Propheten s. gegenüber Kindern passt?
So ist es natürlich nicht, denn der Hadith IST authentisch und meiner Meinung unterstreicht er den sehr hohen Stellenwert des Gebets im Islam. Das Gebet ist im Islam nämlich das A und O. Es ist das erste, worüber wir am Jüngsten Tag Rechenschaft ablegen müssen und wenn wir diesbezüglich erfolgreich waren, so werden auch unsere anderen Taten erfolgreich sein und umgekehrt. Wer das Gebet unterläßt und aufgibt begeht damit eine sehr sehr große Sünde, man bricht praktisch den Kontakt mit seinem Schöpfer ab und diese Person wird hierdurch (laut einer Überlieferung) aus dem Islam austreten. Insbesondere wenn man bedenkt, welche Strafen dafür im Jenseits stehen....ich sage dir eins, jeder der nicht betet und den diese Strafe erwartet, am Jüngsten Tag wird er sich wünschen, seine Eltern hätten ihn sogar mit dem Stock zum Gebet geprügelt, weil das immer noch angenehmer ist als das, was ihn an diesem Tag für das Unterlassen des Gebets erwartet.
Ich weiß, dass du das nicht verstehn kannst Jens, weil du eben nicht an den Jüngsten Tag glaubst. Für dich ist somit gut, was für dich, aus deiner Sicht in diesem Leben gut ist und was dir hier Nutzen bringt (nach mir die Sinnflut sozusagen). Der Muslim denkt diesbezüglich jedoch etwas anders...
Und natürlich wird kein Muslim, der den Islam auch nur halbwegs verstanden hat, seine Kinder einfach so zum Gebet prügeln. Im Islam geschieht alles sachte, stufenweise sozusagen.
Das Baby bekommt das Gebet ja bereits im Mutterleib mit [Lächeln] . Schon von Klein auf an sieht es seine Eltern, wie diese sich regelmäsig vor Allah niederwerfen. Das Gebet ist somit von Anfang an ein fester Bestandteil im Leben des Kindes.
Ich denke gerade an die kleine, erst zweijährige (!!!)Tochter einer Freundin von mir. Wenn ihr Papa den Gebetsruf macht rennt die Kleine ganz erfreut durch das Haus und ruft "Mama beten, Mama beten", schnappt sich von alleine ein kleines Kopftuch und stellt sich im Gebet neben ihre Mama um zu schauen, was die den da so treibt. [Winken]
Ein anderer Junge ist ca. sechs und will auch schon, wie die Großen mitbeten. Zuhause verwaltet er die Gebetsteppiche und ist da ganz stolz drauf und wenn er manchmal mitbetet fragt er danach seine Mutter "Du Mama, freut sich Allah jetzt?".

So Jens, was ich dir jetzt erzählt habe, war einmal die graue Theorie, zum anderen die gelebte Praxis aus meinem Freundeskreis. Aber wie gesagt, ich bin (noch) nicht in dieser Situation und weiß somit nicht, wie alles letztendlich kommt, durch womit mich Gott noch prüfen will bzw. wie ich reagieren und handeln würde/werde.
Ich mache momentan halt viele Bittgebete für das Baby und hoffe, dass Allah es rechtleiten wird.

LG
Amina