Viele sagen, dass Religon verbindet, oder doch nicht? Religion verbindet nur die Menschen, die genau dasselbe denken. Christen streiten sich untereinander (mir wurde gesagt, dass ich ein schlechterer Mensch sei, weil auf meinem Blatt katholisch stand und er halt reformiert ist) und die Moslems streiten sich ja auch untereinander, dass die Shiiten keine Moslems sind, Shahada hin oder her.

Was denn nun? Verbinden Religionen die Menschen oder trennen sie die Menschen?

Sollten Religionen nicht tolerant sein?

Keine Religion toleriert doch die andere Religion neben sich...

Die Welt ist eingeteilt, in kleine oder grössere Teile von Religionen und alle Gläubigen haben das Gefühl, dass ihr Weg der richtige ist...

Hallo Mialina, ich denke, man kann nicht alle religiösen Menschen über einen Kamm scheren. Ich kenne durchaus gläubige Menschen, die weltoffen und tolerant sind. Dazu gehört natürlich auch, dass man die Erkenntnisse der Wissenschaft nicht verleugnet. Es gibt heute tatsächlich noch Christen, die interpretieren die Bibel wortwörtlich, glauben also, dass z.B. Adam und Eva real existiert haben. Es ist natürlich schwierig, mit solchen Menschen zurechtzukommen, da sie in ihrer eigenen Welt leben und kein anderes Weltbild tolerieren.

Es ist nichts daran auszusetzen, wenn jemand denkt, dass sein Weg der richtige ist, solange er es akzeptiert, dass andere Menschen andere Wege gehen. Jeder soll seinen eigenen Weg gehen, solange er keinen Schaden anrichtet.

Religion verbindet dann, wenn z.B. Christen und Muslime über Gemeinsamkeiten ihrer Religionen diskutieren (da gibt es ja eine ganze Menge), statt darüber zu streiten, welche Religion die richtige ist.

Ich hab in meiner Jungendgruppe festgestellt, dass es relativ viele junge Leute gibt, die durchaus religiös denken. Aber trotzdem bereit sind, auch anzuerkennen, das in ihrer Religion nicht alles so toll ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
In der Gruppe gibt es die unterschiedlichsten Religionen, da bleiben diskussionen darum nicht aus.
Ich bin aber froh durm, dass niemand von ihnen die anderen bekehren will, oder darauf besteht, das seine Religion die einzig wahre ist.
Neulich sind sie sogar auf die Idee gekommen, eine neue Religion zu gründen.
Wir nehemen einfach aus jeder Religion das was alle gut finden, und lassen den rest weg, und machen dann "die" Weltreligion draus

Hallo Jens

Ich kenne auch religiöse Menschen, die etwas weltoffener und toleranter sind, aber dennoch immer betonen, dass ihre Religion für sie der richtige Weg ist. Wenn Du wüsstest, wieviele Menschen für mich beten und Doua machen, damit ich an "ihren" Gott glaube... Ich habe auch Leute in der Familie, die - wie Du sagst - die Bibel wortwörtlich interpretieren und schlussendlich passe ich mich dann ihnen an. Das Thema Religion kommt dann gar nicht auf den Tisch, weil ich nicht bekehrt werden will und ich ihnen sowieso nicht 'mal die Scheuklappen von ihrem Standpunkt aus öffnen kann.

Ich finde es einfach komisch, dass ich mich für Religionen interessiere, Dinge verstehe, mich öffentlich dazu bekenne, dass dies und jenes daran gut ist und dann heisst es aber dennoch, dass ich ein ja ach so schlechter Mensch bin und man um mich betet und so weiter und hofft, dass es "dann" nicht zu spät sein wird... Dann sollten die Gottesfürchtigen Menschen aber für recht viele Menschen beten... Naturvölker Buddhisten, Hinduisten, Atheisten und was weiss ich noch...

@ Kopfkissen

Deine Jugendgruppe finde ich ja echt schlau

Wegen was gibts denn die meisten Kriege auf der Welt?! Wegen Religion natürlich. Mehr braucht man dann wohl nicht mehr dazu sagen, ob Religion verbindet...

Hi,
ich habe hierzu eine Theorie, die sich leider sehr schlecht empirisch belegen lässt: Ich bin der Ansicht, dass sich ein gläubiger Christ und ein gläubiger Muslim sehr viel näher sind, als Gläubige / Nichtgläubige.
Meiner Ansicht nach ist nicht die Religion bzw. religiöse Unterschiede Schuld an den Kriegen und Konflikten. Ich denke, dass die Religion lediglich zur Verfolgung eigener Interessen eingesetzt wird, also Mittel zum Zweck ist.
Wenn man politische oder wirtschaftliche Ziele durchsetzen will, ist es am leichtesten, zu polarisieren und sich als "Verfechter der wahren Lehre" hinzustellen. Unwissenheit, Armut und vor allem Angst sind dann der Nährboden für Hass, Rassismus und Krieg. Leider durchschauen die meisten Menschen nicht dieses Spiel der Manipulierer, das schon von jeher gut funktioniert hat und noch immer funktioniert.

LG
Jo

@Jo

Sicher ist sie das- ein Vorwand um eigene Interessen durchzusetzen. Traurig dabei ist nur, dass sich so viele sogenannte "Gläubige" davon blenden lassen und "heilige" Kriege führen- wahrscheinlich selbst schon nicht mehr wissen weshalb sie dies eigentlich tun... Viele Religiöse erfahrungsgemäß leichter als Andere zu manipulieren und für irgendwelches bizarres Gedankengut zu begeistern. Jetzt werd ich hier wahrscheinlich gleich gelüncht, aber ich denke einfach, dass oftmals bei einigen der Realitätsverlust erschreckend ist. Um zum Thema zurück zu kommen- Religion macht viele Menschen sowas von intolerant... Meine Meinung, will damit niemanden persönlich angreifen oder beleidigen und ich spreche hier auch keine Religion besonders an, nur damit das gleich geklärt ist.

@creeks
wieso sollte man Dich lynchen? Das was Du sagst stimmt schon. Dennoch kann man nicht sagen, dass Religionen die Schuld dafür tragen, dass die Menschen in deren Namen Kriege geführt haben bzw. führen. Frieden und Toleranz sind nämlich wesentliche Grundsätze vieler religionen.