Ich denke auch dass eine Entscheidung, in ein fremdes Land zu ziehen, sehr heikel ist. Man sollte solche Entschlüsse nicht fassen, wenn man gerade aus dem Urlaub zurückkommt, noch die Tränen vom Abschied in den Augen hat und sich nicht vorstellen kann, in die Routinen des Alltags zurückzukehren. Erst, wenn man alle logistischen Probleme gelöst hat und sich sicher ist, dass man es auch zur Not allein schaffen könnte, wenn man weiß, dass man irgendwohin zurückkehren kann, sollte man es tatsächlich in Erwägung ziehen.
Ich kenne dieses brennende Gefühl von früher, als ich nach dem Heimflug aus dem Flieger stieg und mich fassungslos umsah. Die ewigen Fragen: Warum bin ich hier gefesselt? Warum bin ich hier so in die Pflicht genommen? Wieso war ich dort ein so glücklicher, anderer Mensch? Und: Was mach ich hier eigentlich? Ich gehöre hier nicht her. Ich muß sofort wieder in den Flieger und zurück.

Man kann seine Wurzeln nicht verleugnen. Und genauso, wie der Tunesier, den wir so lieben weil sein Land und die Sitten ihn so geprägt haben und dieses fabelhafte Lächeln wie für ewig in sein Gesicht bannten, so sind auch wir durch unsere Wurzeln gebrantmarkt. Kann man dort je heimisch werden? Kann man eines Tages das Gefühl bannen, nicht einheimisch zu sein? Werden sie einen je als einen von ihne akzeptieren?

Nur weil das Herz nach einer jungen und intensiven Liebe doppelt so hell brennt, sollte man nichts unüberlegtes tun.

Ökonomie sollte an erster Stelle kommen und vorrangigst behandelt werden. Auf was kann, muß, soll und werde ich verzichten, um meine Ziele zu erreichen? Wen verlasse ich, wenn ich meine Sache packe und gehe? Wie werde ich dort aufgenommen? Sind Job, ein Heim und Bewilligungen gesichert?

All das sei gut überlegt.

Denke ich mal so.....

Liebe Grüße aus Wien

Peter