Hallo Amina,

danke für die ausführliche Erläuterung bezüglich Islam und Naturvölker [Winken]

Zitat:
als Mohammed sas zum Propheten ernannt wurde und die göttliche Botschaft bei den arabischen Stämmen verbreitete, traf er hier zunächst auch auf Verhältnisse bzw. Menschen, die von ihrer ganzen Lebensführung und Denkweise sehr weit von der Botschaft des Islams entfernt waren: Vielgötterei, Profitgier, Alkoholkonsum, Unmoral etc.

Ich weiß nicht, auf welche meiner Äußerungen du dich beziehst, aber was haben Begriffe wie "Vielgötterei, Profitgier, Alkoholkonsum, Unmoral" mit der Kultur der Aborigines zu tun? Was hat der Verfall einer Gesellschaft mit einer Kultur zu tun, die jahrtausendelang überlebt hat? Aber ich denke, du redest wieder mal über was ganz anderes, denn ich glaube kaum, dass man die Araber vor Mohammed als "Naturvolk" bezeichnen könnte. Ich gebe aber zu, dass ich diesen Begriff vielleicht hätte definieren sollen.

Zitat:
Als die Araber auf der Halbinsel den Islam annahmen, wurde übrigens dadurch ihre Kultur nicht zerstört. Ganz im Gegenteil.

Du hast aber schon mitgekriegt, dass ich das Thema "Naturvölker" im Allgemeinen und "Aborigines" im Besonderen ins Spiel gebracht habe und dazu Fragen gestellt habe? Ich meine, wir können natürlich auch weiterhin aneinander vorbeireden und ich erzähle jetzt z.B. was über die neuen Marketingstrategien deutscher Brauereien nach der Einführung des Dosenpfands (ein interessantes Thema übrigens), aber das bringt uns nicht weiter.

Also, ich will's nochmal kurz erklären: Warum ich auf das Thema Aborigines kam? Es ist eine Kultur, die über 50.000 Jahre isoliert von anderen Kulturen war. Und eine Kultur, die sich jahrtausendelang gehalten hat. Diese Kultur ist dem Untergang geweiht, weil eine andere, aggressivere Kultur sie verdrängt. Das kennt man zum Beispiel auch von Ökosystemen, die lange Zeit isoliert waren (z.B. auf Inseln). Wenn dann irgendwann Seefahrer kommen und z.B. Tiere oder Krankheitserreger mitbringen, dann gerät dieses Ökosystem in Gefahr.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn du einem (von der Zivilisation noch "unverdorbenen") Naturvolk den Islam bringst (ob mit Gewalt oder Geduld), dann wirst du die Kultur früher oder später zerstören. Das ist ein Naturgesetz. Die Aborigines BRAUCHTEN ihre Kultur zum Überleben. Der Vergleich mit den Arabern hinkt nicht nur, der fährt im Rollstuhl! Ohne ihren Glauben an ihre Mythologie und ihre uralten Gesetze können die Aborigines nicht existieren, denn dann haben sie keine Identität mehr.

Wozu brauchen sie den Islam? Wozu braucht ein Nomade eine Hausratsversicherung? (hähä, toller Vergleich, ne?! [Breites Grinsen] )

Was ich mit meinen Aussagen erreichen wollte, war ein wenig RESPEKT und TOLERANZ Kulturen gegenüber, die mehr als 30 mal so alt sind wie der Islam. Aber ich glaube, ich stoße hier auf taube Ohren [Enttäscht]

Prost!

Jens

P.S.: Noch eine Frage, weil's mich wirklich interessiert: Glaubt ihr eigentlich an die Evolutionstheorie oder lehnt ihr sie ab?