Zitat:

Ich sage jeder soll sich an die Geetze Allahs halten!!!!!!!!!!
Diese gelten für immer und ewig!!!

Das ist wohl das Hauptproblem bei den meisten Religionen: Sie sind starr und passen sich gar nicht oder nur schwerfällig den gesellschaftlichen Veränderungen oder dem Fortschritt der Wissenschaft an. Ein religiöser Fanatiker wie George W. Bush es ist (ich nenne ihn bewusst so, denn auf einen Menschen, der die Evolutionslehre verbieten will und der seine Feinde nicht "Feinde", sondern "das Böse" nennt, trifft diese Bezeichnung durchaus zu) weigert sich ebenso wie gewisse Kardinäle oder Päpste (ich will hier keine Namen nennen [Winken] ), die Probleme der modernen Welt zu erkennen, weil sie in veralteten Gedankenstrukturen gefangen sind. Religiöse Gesetze sind von Menschen gemacht, auch wenn mir viele da widersprechen werden, aber das Gegenteil können sie nicht beweisen. Deshalb sind sie unvollkommen und müssen revidiert und den gesellschaftlichen Entwicklungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst werden.

Nach dem Alten Testament soll man Homosexuelle steinigen (Levitikus). Die Chefetage der katholischen Kirche sieht das heute nicht mehr ganz so streng, lässt die Steine liegen und spricht lediglich von Unmoral. Na Gott sei dank, könnte man da sagen. Wenn ich mir aber vorstelle, wir hätten KEINE Trennung von Kirche und Staat und es würden die alten Gesetze noch so ausgelegt, wie sie in der sogenannten heiligen Schrift stehen, dann würden hier eine Menge Steine fliegen, nicht nur gegen Homosexuelle! (Ich habe jetzt bewusst Beispiele aus der christlichen Ecke gewählt, damit ich niemandem auf die Füße trete, aber ich muss zugeben, dass ich abgehackte Körperteile bei Dieben auch nicht unbedingt zeitgemäß finde).

Ich finde, dass man Religionen aller Art auf jeden Fall respektieren sollte. Mulmig wird es mir jedoch, wenn Menschen von ihrer Religion so eingenommen werden, dass sie das kritische Denken aufgeben. Wenn sie es nicht wagen, ihre eigene Religion zu hinterfragen (und wenn auch nur, um sie aus einem anderen Blickwinkel zu sehen), weil das bereits eine schwere Sünde ist. Gefährlich wird es, wenn sie das "Leben nach dem Tod" vor das irdische Leben stellen und all ihre Moral (und Unmoral) darauf ausrichten.

Ich bin kein Theologe, aber es gibt in jeder Religion Werte, die mich sehr beeindrucken. Aber in jeder Religion, die mir bekannt ist, findet man auch fragwürdige Dinge. Warum lösen sich die Religionen nicht von diesem Ballast? Warum glauben z.B. so viele Christen, Juden und Muslime, dass die alten Gesetze in ihrer Form ewig gültig sind, als ob es eine Art "immergültige Gebrauchsanweisung" für das Leben wäre und verleugnen somit die Naturgesetze, die sie durch menschengemachte Gesetze ersetzen. Sie stellen den Menschen in den Mittelpunkt der Welt, obwohl es im Tierreich so einige Lebensformen gibt, die intelligenter sind, als der durchschnittliche RTL-Zuschauer [Winken]

Und dann gibt es noch ein Phänomen: Ein 23-jähriger Student, der dem Staat noch nie irgendwelche Beiträge geleistet hat, wettert gegen unsere älteren Mitbürger, die ja die junge Generation ach so ausbeuten. Warum ich dieses Beispiel erwähne? Nun ja, es gibt in diesem Forum Menschen, die nutzen die Vorzüge dieses Staates, machen hier ihr Abitur und machen sich die Meinungsfreiheit zu Nutze, um ihren idiologischen Senf abzugeben. All dies ist in Ordnung und ich sehe das auch positiv. Aber dann kommt's: Sie schimpfen über die ach so böse Demokratie, diese widerliche Freizügigkeit und diese gottlose Gesellschaft, die mangelnde Gerechtigkeit in Deutschland und, und, und. Nicht, dass man mich falsch versteht, natürlich dürft ihr euch so äußern, ebenso wie gewisse Jungpolitiker gegen die "Alten" wettern dürfen, aber was mich amüsiert, ist die Tatsache, dass ihr denkt, man könnte euch in all eurer Inkonsequenz ernst nehmen!

Friedvolle und konstruktive Grüße

Jens