DA´WA
Die Bedeutung der Da´wa
Die Da´wa des Propheten Muhammed (s)
Die Eigenschaften eines Da´i
Da´wa heute
Literatur
1. Die Bedeutung der Da´wa
Da´wa bedeutet Einladung zum Islam, „Menschen mit dem Islam bekannt machen“. (nicht: „zu Muslimen machen“, das ist nicht unsere Aufgabe)
Da´wa kann sich an Muslime (Erinnerung, Ermahnung) und Nicht-Muslime richten. Sie kann sich an die Gesellschaft, den Einzelnen und sich selbst richten.
Alle Propheten haben Da´wa gemacht, d.h. zum Iman an Allah (t) aufgerufen und die Menschen zum Islam eingeladen.
Da der Prophet Muhammed (s) der letzte Prophet war, ist es nun die Aufgabe und Pflicht der Muslime bzw. jedes einzelnen Muslims, diese Aufgabe zu übernehmen.
Sura Al-Ma´ida 5/67:
„Gesandter! Verkünde, was dir von deinem Herrn hinabgesandt wurde! Und solltest du dies nicht tun, dann hast du Seine Botschaft nicht verkündet. Und Allah schützt dich vor den Menschen.“
Al-Ahzab 33/45-46:
„Prophet! Gewiß, Wir entsandten dich als einen Zeugen, als Überbringer froher Botschaft, als Ermahner, als Einladenden zu Allah nach Seiner Zustimmung und als leuchtende Lampe.“
Die Da´wa ist keine Nebenbeschäftigung oder Thema einer AG oder Aktionswoche, sondern eine Lebenseinstellung und Lebensweise. Da´wa ist Teil des Lebens eines Muslims. Rüstü Aslandur sagt: „Jeder einzelne Muslim müßte das Bewußtsein haben, daß man nicht Muslim sein kann, ohne Da´wa zu machen.“ Ahmad von Denffer sagt: „Der aufrichtig lebende Muslim ist zugleich ein Da´i.“ und: „Annahme und Weitergabe des Islam gehören zusammen.“
ð Wir müssen uns Wissen aneignen mit dem Ziel Da´wa zu machen, nicht als Selbstzweck.
ð Auch Moscheen, islamische Zentren, islamische Schulen usw. dürfen kein Selbstzweck sein, sie müssen ein Mittel für die Da´wa sein.
ð Jeder hat die Verantwortung, sich in dem Maße für den Islam einzusetzen, wie er dazu in der Lage ist.
Da´wa ist eine Aufgabe, die viel Geduld und Weisheit erfordert. Der Prophet (s) rief 13 Jahre lang zum Islam auf und nicht einmal 300 Menschen nahmen den Islam an. In den folgenden 8 Jahren der Da´wa des Propheten (s) wurden dann 100.000 Menschen Muslime! Viele Araber, die zuvor erbitterte Feinde des Islam waren oder aus Hochmut und Eitelkeit den Islam ablehnten, wurden später aufrichtige Muslime, die ihr Leben für den Islam opferten, wie zum Beispiel Abu Sufyan oder Ikrima ibn Abi Djahl. Andererseits nahm zum Beispiel Abu Talib, der Onkel des Propheten (s), der seinen Neffen liebte und beschützte, nie den Islam an. Hieran sehen wir, daß wir nie voraussehen können, wer unsere Da´wa annehmen wird und wer nicht. Und es ist ohnehin nicht Aufgabe des Da´i, rechtzuleiten, sondern wir müssen nur zum Islam einladen. Dabei ist auch die Absicht wichtig. Wir sollten zum Islam einladen um Allahs Willen, nicht aus eigensüchtigen Motiven.
Da´wa ist an sich eine gottesdienstliche Handlung. Das Ergebnis liegt allein bei Allah (t).
Sura Al-Baqara 2/272:
„Dir obliegt nicht ihre Rechtleitung, sondern Allah leitet recht, wen er will.“
Sura Yunus 10/99-100:
„Und hätte dein Herr es gewollt, so wären alle auf der Erde Mu´min geworden. Willst du also die Menschen dazu zwingen, Mu´min zu werden ? Niemand steht es zu, Mu´min zu werden ohne die Erlaubnis Allahs. Und Er lässt (Seinen) Zorn auf jene herab, die ihre Vernunft (dazu) nicht gebrauchen wollen.“
Das bedeutet: Allah (t) macht demjenigen, der die Rechtleitung sucht, den Weg zur Rechtleitung leicht. Denjenigen hingegen, der von sich selbst aus Kufr (Verleugnung Allahs) begehen will, den läßt Allah (t) in die Irre gehen. Aufgabe der Muslime ist es lediglich, die Botschaft weiterzugeben und alle Menschen zum Islam einzuladen und aufzurufen.
Sura Al-Hajj 22/40-41:
„...Und Allah wird doch demjenigen zum Sieg verhelfen, der Seiner zum Sieg verhilft. Gewiß, Allah ist doch allkraftvoll, allwürdig! (Es sind) diejenigen, wenn Wir sie im Lande festigen, dann verrichten sie ordnungsgemäß das rituelle Gebet, entrichten die Zakat, rufen zum Gebilligten auf und raten vom Mißbilligten ab. Und Allah gehört das Anschließende von den Angelegenheiten.“
Die Sunna des Propheten Muhammad (s) sollte in allen Dingen unser Vorbild sein. Sie gibt uns viele Hinweise darauf, welche Inhalte und Methoden für die Da´wa wichtig sind.
2. Die Da´wa des Propheten (s)
a) Inhalt
Der Prophet (s) sprach zuerst über Tauhid, über „la ilaha illa allah“. Die Mekkaner glaubten zwar daran, daß Allah (t) der Schöpfer ist, beteten aber neben ihm Götzen an, begangen also Schirk. Daher forderte der Prophet (s) sie immer wieder auf, nur Allah (t) zu dienen und niemanden sonst anzubeten.
ð Der Tauhid ist die zentrale Botschaft des Qur´an. 92% der Ayat behandeln Tauhid und was damit zusammenhängt (Warnung, Beispiele usw.).
ð Der Qur´an enthält viele Beweise für den Tauhid. Er weist z.B. auf die Zeichen in der Schöpfung hin, die auf die Vollkommenheit Allahs hinweisen.
Aischa (r) sagte: „Am Anfang wurden solche Suren vom Qur´an herabgesandt, welche das Paradies und das Feuer erwähnten. Als dann schließlich die Menschen im Islam gefestigt waren, wurde das Halal und Haram herabgesandt. Wäre als erstes herabgesandt worden: „Trinkt keinen Wein“ und „Begeht keine Unzucht“, dann hätten die Menschen gesagt: „Wir werden niemals damit aufhören, Wein zu trinken und Unzucht zu treiben“.“
Ibn Abbas (ra) berichtete, dass der Prophet (s) Mu´adh (ra) in den Yemen entsandt hatte und zu ihm sagte: „Fordere die Menschen auf, zu bezeugen, dass kein Gott da ist außer Allah, und dass ich der Gesandte Allahs bin. Folgen sie dieser Aufforderung, so lass sie wissen, dass Allah ihnen die Pflicht auferlegt hat, fünf Gebete je Tag und Nacht zu verrichten. Folgen sie dieser Aufforderung, so lass sie wissen, dass Allah ihnen die Pflicht auferlegt hat, ein Almosen (sadaqa) aus ihrem Vermögen zu zahlen, das von ihren Reichen genommen und zu ihren Armen zurückgegeben wird.“
ð 1. Tauhid 2. Prophetentum 3. Gebet 4. Zakat 5. Halal und Haram
ð Schrittweise vorgehen, erst über das Gebet reden, wenn Tauhid angenommen wurde.
b) Innere Vorbereitung
Der Prophet (s) und die Sahaba haben
täglich Qur´an gelesen
freiwillige Gebete in der Nacht verrichtet (Tahadjud-Gebet)
häufig Allah (t) um Vergebung gebeten
c) Methode
Yusuf 12/108:
„Sag: „Dies ist mein Weg, ich lade ein zu Allah mit Einblick (baseera – Wissen, Verständnis) – ich und jeder, der mir gefolgt ist. Und subhanallah und ich gehöre nicht zu den Muschrik.““
· Einladungen, individuelle Da´wa
ð Vor allem am Anfang der Offenbarungen hat der Prophet (s) zunächst einzelne Personen, denen er vertraute, angesprochen und sie einzeln zum Islam eingeladen.
ð Er lud z.B. seine Verwandten zum Essen ein und rief sie dabei zum Islam auf.
· Besuche
ð Der Prophet (s) besuchte z.B. seinen kranken Nachbarn, obwohl dieser ihm regelmäßig Müll vor die Tür gelegt hatte. Beeindruckt von der hohen Moral des Propheten (s) wurde er später Muslim.
· Vorträge, öffentliche Da´wa
ð Der Prophet (s) stieg auf den Hügel Saffa in Mekka und rief öffentlich zum Islam auf.
ð Er ging zu Jahrmärkten, Versammlungen etc., wo viele Menschen zusammenkamen und verkündete die Botschaft.
· Botschafter
ð Der Prophet (s) schickte mehrmals Gefährten zu anderen Stämmen, Städten und Staatsoberhäuptern, um Da´wa zu machen. (Medina, Banu Âmir, Yemen, ..).
· Briefe
ð Er schickte auch Briefe zu entfernten Staatsoberhäuptern (Persien, Rom, Byzanz ...)
· Unterricht für neue Muslime
ð Wenn ein Stamm sich neu zum Islam bekannte, schickte der Prophet (s) einen Gefährten als Lehrer bzw. Da´i zu diesem Stamm, um sie im Islam zu unterrichten.
· Geschenke
ð Der Prophet (s) gab den neuen Muslimen aus Mekka nach dem Sieg gegen die Hawazan die ganze Beute, um ihren Islam zu festigen.
· Keine Kompromisse im Din
ð Der Prophet (s) hat immer die Wahrheit gesagt, keine Kompromisse gemacht in den Grundlagen des Islam. Als die Thaqif ihr Bekenntnis zum Islam von Sonderrechten (Unzucht erlauben, Götzen behalten,..) abhängig machen wollten, lehnte der Prophet (s) dies entschieden ab.
· Vorbildliches Verhalten
ð Der Prophet (s) beeindruckte die Polytheisten durch sein vorbildliches Verhalten und seinen vorzüglichen Charakter. Er ist das praktische Beispiel des Islam. (Aischa (r) sagte: „Er ist ein Qur´an auf zwei Beinen“)
ð Die meisten Menschen in der Geschichte haben durch das Vorbild der Muslime den Islam angenommen, weil sie beeindruckt waren von deren Charakter und Lebensweise.
· Der Prophet (s) achtete darauf, dass die Da´wa die Menschen erreicht, dass die Menschen bereit sind zuzuhören und die Botschaft des Islam verstehen.
ð Als der Gesandte (s) erfuhr, dass die Könige nur Briefe lesen, die ein Siegel haben, machte er ein Siegel.(istislah: Einführung von neuen Dingen, die die Da´wa erleichtern und dazu dienen, dass die Da´wa die Menschen erreicht)
ð Der Gesandte (s) schickte Botschafter, die die Sprache der Leute sprachen.
ð Er benutzte keine Fachsprache, sprach den Dialekt der Leute mit denen er redete. Als er mit einer Frau redete, die einen grammatischen Fehler machte, machte er auch diesen Fehler.
ð Er schrieb kurze Briefe, zitierte immer Qur´anverse, bei Nichtarabern übersetzte Qur´anverse
ð Der Prophet (s) benutzte gezielte Rhetorik, z.B. positive Fragen, die zum Zuhören ermutigen und Vertrauen schaffen: Als der Gesandte (s) mit der öffentlichen Verkündung begann, stieg er auf den Hügel Saffa bei Mekka und forderte die Mekkaner zum Zuhören auf. Dann fragte er, ob sie ihm glauben würden, wenn er sagen würde, dass hinter dem Berg eine feindliche Armee stehen würde. Sie sagten: „Ja, du bist doch der Wahrhaftige und Vertrauenswürdige.“ Dann sagte er sinngemäß: „Ich möchte euch nicht vor einer Armee, sondern vor dem Höllenfeuer warnen.“ Dann begann er über den Islam zu sprechen. Da die Mekkaner ihn zuvor als wahrhaftig bezeichnet hatten, konnten sie nun schlecht sagen, er sei ein Lügner.
· Der Prophet (s) war immer freundlich
Sura Al-Imran 3/159:
„Und in Anbetracht der Barmherzigkeit Allahs warst du (Muhammad) mild zu ihnen; wärst du aber rauh und harten Herzens gewesen, so wären sie dir davongelaufen.“
Als ein Beduine zum Propheten (s) sagte: „Gib mir von dem, was Allah dir gegeben hat.“ wurden die Sahaba wütend. Der Prophet (s) aber ließ ihn in sein Haus und sagte: „Nimm was du willst.“ Der Beduine bediente sich und sprach daraufhin die Schahada. Der Prophet (s) sagte zu den Sahaba: „Hätte ich euch mit diesem Beduinen allein gelassen, hättet ihr ihn geschlagen und er wäre ohne Islam gegangen und vielleicht ins Höllenfeuer eingetreten.“
Mus´ab ibn Umair war der erste Da´i, der vom Propheten (s) vor der Hidjra nach Medina geschickt wurde, um die Medinenser über den Islam zu unterrichten. Als einer der Stammesoberhäupter von Medina, Sa´d ibn Ubâdah, Mus´ab mit dem Schwert bedrohte und aufforderte, die Da´wa zu unterlassen, sagte Mus´ab: „Setz dich und hör mir einen Moment zu. Wenn du dem, was ich sage, zustimmst, dann nimm es an, wenn nicht, dann werden wir vom Gespräch ablassen.“ Als Mus´ab dann über Allah und seinen Gesandten sprach, begann Sa´ds Gesicht zu leuchten und er nahm den Islam an. Das Gleiche wiederholte sich mit Sa´d ibn Mu´âdh, der dann selbst seinen Stamm zum Islam aufrief.
· Der Prophet (s) hat das Positive hervorgehoben, mehr über den Lohn Allahs (t) als über die Strafe gesprochen.
ð In einem Brief an Caesar sagte der Prophet (s): „Werde Muslim und du wirst sicher sein. Allah wird dir doppelten Lohn geben.“
3. Die Eigenschaften eines Da´i
Abu Bakr war nach dem Propheten (s) derjenige, der mit größter Wirkung zum Islam aufrief. Über ihn steht in der Sira nach Ibn Ishaq: „Er war beliebt in seiner Sippe, geschätzt und umgänglich. Und von allen wußte er am meisten über die Verwandtschaftsbeziehungen des Stammes Quraish, ihre hellen wie dunklen Stellen. Er war ein rechtschaffener und ehrlicher Kaufmann, und wegen seines Wissens, seiner Erfahrung in Handelsdingen und seiner angenehmen Gesellschaft pflegten die Männer seiner Sippe oft zu ihm zu kommen und sich mit ihm über vielerlei Fragen zu unterhalten. Alle, denen er vertraute, die zu ihm kamen und sich zu ihm setzten, begann er aufzufordern, an Allah zu glauben und sich zum Islam zu bekennen.“
ð Die wichtigsten Eigenschaften eines Da´i sind:
freundlicher, milder Charakter
Bildung
Wissen über den Islam
Qur´anverse auswendig können
Wissen über das Wesen der Gesellschaft und die Denkweise der Menschen. (Ideologien, Wissenschaften, Politik...), Menschenkenntnis
Bevor der Prophet (s) Mu´adh nach Yemen schickte, sagte er ihm, dass in dieser Gegend vorwiegend Juden und Christen leben.
Übung in Gesprächsführung und Argumentation
Aufrichtigkeit im Islam und vorbildliches Verhalten. (das was man sagt, muß man selbst praktizieren)
reine Absicht, Da´wa für Allah
4. Da´wa heute
Methoden
ð Da´wa am besten im eigenen Umfeld, wo die Leute dich kennen, z.B. Verwandte, Freunde, Kollegen, Nachbarn. Wir könnten auch die Nachbarn der Moschee einladen.
ð Da´wa mit dem Qur´an, (übersetzte) Qur´anverse zitieren.
ð Da´wa muß die Menschen in einer deutlichen, richtigen und überzeugenden Weise erreichen. Nicht versuchen, den Islam zu „verschönern“, er ist schön genug. Wenn man etwas nicht weiß, kann man das ruhig zugeben. Auf keinen Fall raten.
ð Wir dürfen nicht ein und dieselbe Methode für jede Person oder Gruppe anwenden.
ð Da´wa muß die Menschen entsprechend ihrer Bildung, Hintergrund und Kultur ansprechen.
Hadith: „Rede nicht mit den Leuten über Dinge, von denen die Leute nichts verstehen, damit verbreitest du fitna (Versuchungen, Zwietracht).“
ð Wir müssen einen Zugang zu den Leuten suchen, keine komplizierte Fachsprache benutzen, Wissen und Denkweise der Leute berücksichtigen und gezielt Da´wa machen. Wir müssen z.B. mit einer Atheistin über andere Themen reden als mit einer Christin. Und auch unter Christen gibt es verschiedene Vorstellungen. Also ersteinmal herausfinden, welche konkreten Vorstellungen die Person oder Zielgruppe hat oder welche Hindernisse sie davon abhalten, den Islam anzunehmen. (z.B. Verständnisschwierigkeiten oder Ängste, in der gewohnten Umgebung auf Ablehnung zu stoßen)
ð Da´wa mit Weisheit (Inhalt und Methode), Freundlichkeit und gutem Verhalten.
Sura An-Nahl 16/125:
„Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung auf, und streite mit ihnen auf die beste Art. Wahrlich, dein Herr weiß am besten, wer von seinem Wege abgeirrt ist; und Er kennt jene am besten, die rechtgeleitet sind.“
Sura Ta Ha 20/43-44:
„Geht beide zu Pharao; denn er ist tyrannisch. Jedoch sprecht zu ihm in sanfter Sprache; vielleicht erinnert er sich oder fürchtet (Allah).“
ð Da´wa muß ernsthaft und aufrichtig sein. Wir müssen die Menschen ernst nehmen, erst einmal zuhören können und nicht „zuquatschen“. Wir dürfen nicht überheblich sein. Wir sollten auch über persönliche Themen reden, nicht nur über Islam. Da´wa muß von Herzen kommen.
ð Wir sollten sowohl die Vernunft, als auch das Herz ansprechen.
ð Wir sollten nicht negativ über Kultur oder Religion des Angesprochenen reden, sondern Interesse, Respekt und Zuneigung zeigen.
ð Wir müssen uns überlegen, über welches Thema wir den besten Zugang zu der Person erhalten, wie wir die Person zum Nachdenken bringen können. (falsch wäre: „Wenn du nicht an Allah glaubst, kommst du in die Hölle“) Wir könnten uns eine positive Frage überlegen, wie z.B.: Wenn dir jemand das Leben rettet und dann deinen Lebensunterhalt finanziert, wärst du ihm dann nicht dankbar und würdest du nicht versuchen, ihm jeden Wunsch zu erfüllen?
ð Wir müssen uns um neue Muslime kümmern, sie über die Grundlagen des Islam unterrichten und ihnen helfen, ihren Iman zu stärken. Dabei sollten wir aber behutsam und schrittweise vorgehen, geduldig ihre Fragen beantworten, sie aber nicht mit Vorschriften überschütten und so eher entmutigen als unterstützen.
Inhalte
ð Über die wichtigsten Iman-Inhalte: die Existenz Allahs (t), der Tauhid, der Prophet Muhammed (s), der Qur´an als letzte Offenbarung, die Abrechnung am Jüngsten Tag, das Paradies (aber über die Hölle erstmal nicht reden)
ð Über islamische Tugenden, Akhlaq: Geschwisterlichkeit, Hilfsbereitschaft, ...
ð Wenn die Person den Islam angenommen hat: Über die wichtigsten Schari´a-Inhalte: Gebet, Fasten und Zakat.
ð Zuallererst müssen wir über Tauhid sprechen. D.h. auch wenn die Angesprochene Fragen über andere Themen stellt, sollten wir möglichst erstmal über Tauhid sprechen, bevor wir ihre Fragen beantworten oder nach einer kurzen Antwort zum Tauhid überleiten. z.B.: „Das Kopftuch mag dich interessieren, ist aber nicht so wichtig wie der Tauhid.“
ð Wir sollten bei der Da´wa nicht zu viel über Einzelheiten reden und schon gar nicht versuchen, jedes Gebot zu begründen, sondern Unwichtiges weglassen und uns auf das Wesentliche konzentrieren: „la ilaha illa allah, muhammadan rasul allah“ („Es gibt keinen Gott außer Allah und Muhammad ist Sein Gesandter“) Denn: Unsere Botschaft ist der Tauhid, nicht das Alkoholverbot usw. Die Befolgung der Gebote ist eine Folge des Iman an Allah (t) und Seine Botschaft.
ð Wenn Nicht-Muslime auf das negative Verhalten mancher Muslime hinweisen, müssen wir betonen, dass wir zum Islam einladen, auch wenn manche Muslime sich leider nicht immer so verhalten, wie es der Islam verlangt.
ð Wir müssen uns ständig bemühen, ein gutes Vorbild zu sein und den Islam so zu leben, dass unsere Lebensweise selbst Da´wa ist. Denn die beste Da´wa ist der vorgelebte Islam, nicht der erhobene Zeigefinger.
Wie erklären wir Tauhid?
a) Wenn die Angesprochene Atheistin ist, müssen wir zuerst über die Existenz Allahs (t) reden.
Wir können über die Schöpfung sprechen, die auf die notwendige Existenz eines Schöpfers hinweist, der selbst nicht geschaffen ist, ewig und unveränderlich ist.
Wir können die wissenschaftlichen Wunder im Qur´an aufzeigen, um den göttlichen Ursprung des Qur´an zu beweisen.
b) Wenn die Angesprochene die Existenz Allahs (t) verstanden hat oder z.B. Christin ist, müssen wir über die Einzigkeit Allahs (t) sprechen. (Tauhid).
Tauhid bedeutet, daß wir die Einheit und Einzigkeit Allahs (t) anerkennen und Ihm nichts zur Seite stellen.
Wir dürfen niemandem dienen und gehorchen außer Allah (t).
Islam bedeutet Befreiung von der Unterwerfung unter Menschen und menschengemachte Ideologien, denn nur Allah (t) ist es würdig, daß wir Ihm dienen.
Wir haben die Pflicht, Allah (t) bewußt zu dienen, so wie Er es vorgeschrieben hat.
Gebet, Fasten, Halal und Haram beachten, etc.
5. Erläuterung einiger islamischer Begriffe
Iman Die Verinnerlichung der Islam-Inhalte als Gewissheit
Mu´min Diejenigen, die den Iman verinnerlicht haben
Muschrik Polytheist
Tauhid Einheit und Einzigkeit Allahs
6. Literatur
Samir Mourad: Einladung von Nichtmuslimen zum Islam.
HdI 1983: Da´wa hier und heute. Beiträge zum 18. TdM in Aachen.
Zeinab Hassan Ashry: Da´wah to Non-Muslims. www.islamweb.net/english/dawah
Shaikh Abul-Hassan al-Misri: Da´wah to Non-Muslims. www.islamweb.net/english/dawah
Muhammad Alshareef, LL. B. Shari´ah: When Friends hurt each other. www.islamweb.net/ english/dawah
Abdul Badei Saqr: Individual Da´wah in Islam. www.islamweb.net/english/dawah
Jennifer Dwyer: Wisdom is the Key Word. www.islamweb.net/english/dawah
Rüstü Aslandur: Vortrag vom 11.08.01
Dawud Adib: The Fundamentals of Da´wah. www.islamweb.net/english/dawah
Fatima Grimm: Da´wa unter Muslimen. www.teblig.de/Artikel
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Möge Allah(swt) uns alle rechtleiten!
kopiert von Beatrice_Ihoual