Guten Morgen,
Habe etwas gesucht,das hier gefunden,ich stell es mal rein,ganz interessant.
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Ramadan


Fasten bis zum Mondaufgang

Sobald sich die Sichel des Neumonds zeigt, beginnt für Moslems in aller Welt der Fastenmonat Ramadan. Auch in Deutschland wird gefastet - und die Frage diskutiert, ob während dieser Zeit in Afghanistan Krieg geführt werden darf.

Für die etwa 3,2 Millionen Muslime in Deutschland hat am Freitag die alljährliche Fastenzeit begonnen. Von Sonnenaufgang bis -untergang wird gefastet - und das schließt den Verzicht auf Trinken und Rauchen mit ein, auch sexuelle Enthaltsamkeit wird in dieser Zeit von den Gläubigen gefordert.
Für viele islamische Länder stellt der Ramadan einen tiefgreifenden Einschnitt ins Alltagsleben dar: Während des Fastenmonats kommt das gesamte wirtschaftliche und öffentliche Leben zum Stillstand. Da erst nach Sonnenuntergang das Fasten gebrochen werden darf, wird die Nacht für die Menschen zum Tag, Arbeitszeit und Produktivität schrumpfen während des ganzen Monats gewaltig - wirtschaftlich gesehen ist der Ramadan eine schwere Belastung. [mehr]



Betende Gläubige vor der Al-Aksa Moschee, Jerusalem


Ramadan in Schwaben

Ob in Arabien oder in Deutschland - der religiöse Kern des Fests, das strikte Fastengebot, ist überall auf der Welt derselbe. Das heißt allerdings nicht, dass es überall so puritanisch zugeht, wie beispielsweise in Saudi-Arabien.

"Das Fasten soll nicht zur Qual werden" meint Mürvet Öznur. Die Türkin lebt seit 30 Jahren in Deutschland und freut sich auf die Fastenzeit.

Frau Öznur arbeitet auch während der Fastenzeit durch, das fällt nicht immer leicht: "Am Schlimmsten ist der Kaffeeduft am Arbeitsplatz" meint sie - doch der Ramadan ist eben auch ein Familienfest: "Eine Zeit der Besinnlichkeit", sagt sie, "eigentlich wie Weihnachten".

Nicht die ganze Familie ist mit dabei: Ihr Mann kann aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen, die Kinder wollen nicht. Doch Öznur ist pragmatisch: gefastet wird am Wochenende. Das halten allerdings nicht alle Moslems so locker: Strenggläubige nehmen im Ramadan ihren Jahresurlaub.

Krieg im Ramadan?

Zum Politikum wurde der Ramadan in diesem Jahr wegen der Frage, ob während der Fastenzeit die amerikanischen und britischen Angriffe auf Afghanistan fortgeführt werden dürfen.

Nach Einschätzung von Martin Durm, langjähriger Kairo-Korrespondent des SWR, lässt sich ein grundsätzliches Verbot kriegerischer Handlungen im Ramadan theologisch nicht begründen. Doch eine Fortsetzung des Kriegs würde als Affront gegen die religiösen Gefühle der Moslems wahrgenommen werden, das Ansehen des Westens könnte sich dadurch weiter verschlechtern. [mehr]

Programmtipp
Samstag, 8. 12., um 19.15 Uhr in SÜDWEST Baden-Württemberg:
Landesschau unterwegs
"Fünfmal täglich gen Mekka - Islamisches Leben bei uns" - Sendung über den Alltag von Muslimen in Deutschland