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Im Namen Allahs
#44846
21/06/2001 13:02
21/06/2001 13:02
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Joined: May 2001
Beiträge: 4,814 Stuttgart
Karim
OP
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Beiträge: 4,814
Stuttgart
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Frauen klagen an Auf dieser Seite möchten wir uns bemühen, Ungerechtigkeiten, welche Frauen im Namen des Islam widerfahren, bekannt zu machen. Auch wenn unsere Möglcihkeiten beschränkt sind, selbst etwas zu ändern, so möchten wir auf keinen Fall nur zusehen und schweigen.Gemäß einer Überlieferung des Propheten (s) wollen wir, wenn wir etwas Unrechtes sehen, es versuchen mit unserer Hand zu ändern, wenn dies nicht gelingt mit unserer Zunge und wenn auch dies nicht möglich ist, es im Herzen ablehnen. Leider sind die Verletzungen der Rechte und der Würde der Frauen in Afghanistan eine traurige Realität. Es gibt wohl keine Religion, die eine derartige Behandlung von Frauen gut heißt, natürlich auch nicht der Islam. Dass Religion immer wieder instrumentalisiert wird, wissen wir alle. Die Stellung der Frau im Islam ist an und für sich eine sehr hohe, auch wenn aus westlicher Sicht das eine oder andere auf den ersten Blick oft nur schwer nachvollzogen werden kann. Tatsache ist jedoch, dass Frauen und Männer nach geltender Lehre als gleichwertig zu betrachten sind - "die einen sind die Zwillingshälften der anderen" - wie es so schön heißt. Auch das Recht auf Bildung für beide Geschlechter ist unbestreitbar, ja sogar religiöse Pflicht für Mann und Frau. Das Recht auf Eigentum und die alleinige Verfügungsgewalt darüber, die Gütertrennung in der ehelichen Gemeinschaft, das Recht auf freie Wahl des Ehepartners sowie auf Scheidung und auf Unterhalt sind nur einige markante Beispiele einer langen Liste von Frauenrechten, die noch fortgeführt werden könnte. Umso beschämender empfindet man es als Muslim wie hier im Namen des Islam Rechte und Werte auf die wir stolz sind, mit Füßen getreten werden. Und jeder einzelne bekommt auch die Rechnung dafür präsentiert: Immer wieder wird man wegen dieser Zustände angesprochen und muss sich rechtfertigen. Wie sehr das Image des Islam darunter leidet, braucht wohl nicht erwähnt werden. Der Gerechtigkeit halber darf man aber nicht ganz außer Acht lassen, dass die Lage der gesamten afghanischen Bevölkerung sehr prekär ist, weil sich dieses Land noch immer im Kriegszustand be- findet, vollkommen verarmt ist und jahrzehntelang durch Einflussnahme von Ost und West innerlich gespalten wurde. Die wirtschaftliche und soziale Situation ist katastrophal. Die besonders unmenschliche Unterdrückung der afghanischen Frauen erfüllt auch uns Muslime mit Trauer und Schmerz, sie ist durch nichts zu beschönigen. Deshalb sehe ich als Frauenbeauftragte der Islamischen Religionsgemeinde Wien auch innermuslimischen Handlungsbedarf. Ich werde mich bemühen, in nächster Zeit einen Aufruf an die in Wien ansässigen Botschaften größerer islamischer Länder zu erarbeiten. Ziel: Die Regierungen jener Länder sollen durch ihre Verbindungen und ihren Einfluss auf die Machthaber in ihrem Bruderland einwirken, um den islamischen Wertvorstellungen und der Gerechtigkeit zum Durchbruch zu verhelfen. Vielleicht können bei den islamischen Gemeinschaften anderer Länder ähnliche Aktionen angeregt bzw. in Gang gesetzt werden. Andrea Saleh Frauenbeauftragte der Islamischen Religionsgemeinde Wien
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