islam.de - Sonntag, 27.10.02
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Donnerstag, 24.10.2002

Endlich Frauenwahlrecht im Golfstaat Bahrain - Der Kampf der Fatima el Hawaj
"Wir müssen das Denken des arabischen Mannes ändern", erklärt sie. "Das kann aber nur Schritt für Schritt funktionieren, genauso wie das Frauenwahlrecht nur ein erster, aber wichtiger Schritt ist"

Manama - Dass die Frauen im Golfstaat Bahrain an diesem Donnerstag erstmals in der Geschichte des islamischen Landes ein Parlament mitwählen dürfen, ist sicher auch ein Verdienst von König Hamad Bin Isa el Chalifa. "Doch das Wahlrecht ist nicht als Geschenk zu uns gekommen", meint Fatima el Hawaj (36), die sich im ländlichen Nordbezirk I um einen Parlamentssitz bewirbt. "Wir Frauen in Bahrain kämpfen seit langer Zeit hart dafür, dass wir mehr Rechte erhalten", erklärte die Rechtsanwältin am Mittwoch in einem dpa-Gespräch in der Hauptstadt Manama.

Fatima el Hawaj ist eine von insgesamt acht Frauen, die bei diesen ersten Parlamentswahlen seit 1973 kandidieren. Ihnen stehen 169 männliche Kandidaten gegenüber. "Dass bei den Kommunalwahlen im Mai - den ersten Wahlen mit weiblicher Beteiligung - keine einzige Frau gewählt wurde, hängt mit dem Einfluss der Traditionellen zusammen", meint sie.

Zu den wichtigsten Zielen von Fatima el Hawaj gehören Verbesserungen in der Wohnungsbaupolitik, die Einführung einer Arbeitslosenversicherung, Reformen im Schulwesen und die Schaffung eines gemeinsamen Personenstandsrechts für alle Bürger. "Wir müssen das Denken des arabischen Mannes ändern", erklärt sie. "Das kann aber nur Schritt für Schritt funktionieren, genauso wie das Frauenwahlrecht nur ein erster, aber wichtiger Schritt ist. Selbst wenn diesmal wieder keine Frau gewinnt, so wird der Reformprozess doch weitergehen."