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Re: Siliana
#38007
04/05/2005 17:34
04/05/2005 17:34
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Joined: Jul 2003
Beiträge: 1,983 Schweiz
Tunisian_girl
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Joined: Jul 2003
Beiträge: 1,983
Schweiz
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Also, wir sollten auch schon einmal einen Brief nach Tunesien mitnehmen. Mein Vater hat damals auch gesagt, nein, lieber nicht. Ich würde sowieso aufpassen, wenn ihr was mitnehmt. Kontrolliert immer was da in die Tüten, Koffer und päckchen reingetan wird wenn ihr fremde sachen mitnehmt. Wenn irgendwas "geschmuggelt" wird, und ihr auffliegt, dann hängt ihr!! Genau so mit den Briefen. mein Vater hat mir das so erklärt: Du weisst nie was drin steht...es könnte noch so eine harmlose sache sein, aber falls es irgendwas von wegen Terroranschlägen (blödes Beispiel aber was besseres fällt mir jetzt nicht ein) drinsteht, dann hängt wieder ihr!!! @Kamel Ich kenne Sena, Sie hat das wirklich nicht böse gemeint nimms nicht zu persönlich!!
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Re: Siliana
#38012
06/05/2005 08:42
06/05/2005 08:42
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Anonym
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Re: Siliana
#38013
18/05/2005 13:19
18/05/2005 13:19
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Joined: Aug 2002
Beiträge: 143 Wiesbaden
Edith Kohlbach
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Joined: Aug 2002
Beiträge: 143
Wiesbaden
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Hallo,
habe erst heute deine Frage nach Siliana gewesen, da ich in Urlaub war, wenn auch nicht in Tunesien, sondern in Marokko. Ich weiss ja nicht, ob du dich für römische Ruinen interessierst, aber mir hat die Gegend um Siliana, bzw. um Makhtar, sehr gut gefallen. Es ist eine bäuerliche gegend, in der die Leute Arbeit haben, nicht arm sind, und man daher sehr gut reisen kann, jeder ist freundlich, Anmache gibt es nicht. Und es liegen überall noch römische Ruinen herum. Makhtar hat ja eine große Ausgrabungsstätte, aber mich haben noch viel mehr die vielen Ruinen fasziniert, die einfach so auf den Feldern herumstehen, das sind eine ganze Menge. Ich füge dir hier einen Ausschnitt aus meinem Buch über Tunesien an, das ich geschrieben habe, vielleicht macht es dir Lust, mal ein wenig herumzufahren und dich umzusehen:
ABSTECHER ZU WEITEREN RÖMISCHEN RUINEN Das Gebiet um Makthar ist übersät mit Ruinen, die weniger bedeutend und nur für besonders Interessierte den mühevollen Anfahrtsweg lohnen. Wegen der Vielzahl hier nur einige ausgewählte: Auf der P 4 nach Westen und dann Richtung El Jemaa gelangt man zu dem Ruinenfeld von Hammam Zoukra. Das Schönste an diesem Abstecher ist die reizvolle Berglandschaft, denn von der alten Römersiedlung Tigimma blieben nur dürftige Reste. In der Antike scheint es sich um eine zwar bevölkerungsreiche Stadt gehandelt zu haben, in der es aber nur wenige kunstvolle Bauten gab. Auf der P 12 kurz nach Makthar geht rechts eine üble Piste nach El Ksour (Uzappa). Dort finden sich ein römischer Triumphbogen und byzantinische Ruinen. 22 km nach Makthar zweigt bei einem winzigen Dorf rechts eine schlechte Straße nach Siliana ab. Auf den weiten Höhen vermutet man das bisher unentdeckte Zama Regia, bekannt aus dem 2. Punischen Krieg. Der römische Feldherr Scipio besiegte dort im Verband mit dem Berberfürsten Massinissa das armselige Heer von Hannibal, es war die den Krieg entscheidende Schlacht. Nach 9,5 km kurz vor Erreichen einer kleinen Passhöhe zweigt rechts eine Piste zu Kbor-Klib ab. Das riesige Steindenkmal war ursprünglich 45 m lang, 15 m breit und 6 m hoch. Es wurde errichtet zum Andenken an den Sieg Caesars über den Numiderkönig Juba I 46 v. Chr., doch ist die Anlage sehr zerfallen. Zurück auf der Straße taucht 1 km weiter links im Feld ein Steinklotz mit Tür auf, Ksar Touar, ein ehemals dreistöckiges römisches Mausoleum. Im Innern befinden sich kleine Wandnischen.
Siliana - Bei dem modernen Provinzstädtchen mit ca. 20.000 Einwohnern liegen die Reste des zunächst numidischen und später römischen Zama Minor mit einer alten Quelle. Aber der Umweg auf dieser schlechten Straße bringt großen Zeitverlust und wenig Sehenswertes, die antiken Steine wurden über Jahrhunderte hinweg zum Bau der Häuser verwendet. In der Nähe – entlang der C 73 liegt der weitläufige Siliana-Stausee, an deren Uferhängen sich schöne, für ein Picknick geeignete Plätze finden.
MACTARIS Mactaris wurde von den Numidern um 200 v. Chr. als wichtige Festung zur Überwachung der Karawa-nenwege gegründet und gehörte zum Reich des legendären Massinissa. Nach dem Untergang Karthagos kamen viele punische Flüchtlinge in die Stadt, die der Kultur wichtige Impulse gaben, noch bis ins 2. Jh. wur-de punisch gesprochen; sie bauten Tempel und einen Tophet für den Gott Baal-Hammon. Erst ab dem 1. Jh. n. Chr. wurde Mactaris von den Römern ausgebaut, erhielt eine Wasserleitung, Thermen, Wohnhäuser und Tempel. Aufgrund der üppigen Landwirtschaft im Umland gelangte die Stadt zu großem Wohlstand, der je-doch mit dem Niedergang des römischen Reiches schwand. Vandalen wie Byzantiner besetzten die Stadt, der Einfall der räuberischen Beni Hillal im 11. Jh. brachte den endgültigen Untergang. BESICHTIGUNG Auf dem Gelände gleich hinter dem Eingangstor ist das Museum, in dem viele schöne punische Grab-steine gezeigt werden, die nicht wie andernorts sämtlich in den Bardo kamen. Der punische Tophet ist nicht mehr erhalten. Der Rundgang führt über römische Pflastersteine zunächst zu einem kleinen Amphitheater und steigt dann zum römischen Forum mit dem Bogen zu Ehren des Kaisers Trajan an. Dieser wurde unter den Byzantinern Bestandteil der Festung. Vom Marktplatz am Forum führt ein Weg östlich zum punischen Hathor Miscar-Tempel, der im 4. Jh. mit einer christlichen Kirche überbaut wurde. Südlich des Forums liegt ein etwas unübersichtliches Ruinenfeld mit Resten der Grabbasilika des Vandalenführers Hildeguns, von dort führt ein Weg weiter zu dem mächtigen Thermenkomplex mit wunderschönen Mosaikböden, der zu den besterhaltenen in Nordafrika gehört; er wurde mittels einer 9 km langen Wasserleitung gespeist. Über eine Wiese parallel zur Mauer gelangt man zur Schola der Juvenes, einer Art militärischer Ausbil-dungsstelle für Jugendliche. Dahinter liegen numidische Dolmengräber aus schweren Steinplatten und ein kleiner christlicher Friedhof. Nun auf der römischen Straße wieder zurück Richtung Ausgang stößt man auf das punische Forum, eine kleine Treppe führt zu den Resten des Bacchus-Tempels mit unterirdischen Kammern. Die Pflasterstraße geht weiter zu den weniger eindrucksvollen Resten der Nord- und Westther-men, von dort sieht man außerhalb des eingezäunten Geländes das in numidischem Stil erbaute Turmmau-soleum der römischen Familie Julius Maximus.
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