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Re: Fracking in Tunesien
[Re: RainerW]
#360948
09/12/2013 06:26
09/12/2013 06:26
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Joined: Apr 2006
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Frogger
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Was Du meinst, sind wahrscheinlich die Eigenkapitalreserven - die fehlen den Banken in Tunesien, besonders, weil viele von ihnen nicht oder schlecht einbringbare Kredite vergeben haben. Die notwendige Rekapitalisierung der Banken wird auf Hunderte Milliarden geschätzt, die der Staat bald lockermachen muß.
Devisen werden den Banken (und Firmen) durch die Zentralbank zugeteilt, der derzeitige Devisenbesitz der Zentralbank beläuft sich auf etwa 3,5 Import-Monate, also auf die Menge, die Tunesien für dreieinhalb Monate durchschnittlichen Import aufwenden muß. Das ist kein schlechter Wert, selbst in früheren Jahren beliefen sich die Reserven nur auf 4-5 Monate, der niedrigste Wert der letzten Jahre war um die 90 Tage, wenn ich mich recht erinnere, Ende 2012. Die Devisenreserven werden durch ausländische Kredite immer wieder aufgefüllt, doch diese Kredite werden nicht mehr unbegrenzt lange und in unbegrenzter Höhe fließen, wenn sich die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen im Land nicht durchgreifend ändern ... womit leider nach derzeitigem Stand nicht so bald zu rechnen ist.
Kurz gesagt, lebt Tunesien von diversen Krediten und ansonsten von der Substanz (fortschreitende Abnutzung staatlicher Güter, Geräte, Ausstattungen, etc.). Das kann nicht lange gutgehen, und selbst wenn sich baldigst etwas ändert, wird es dennoch einige Zeit dauern, bis genügende Ersatzinvestitionen getätigt (und finanziert) sind. Vermutlich wird sich das im Laufe des(r) nächsten Jahre(s) noch ausgeprägter zeigen.
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Re: Fracking in Tunesien
[Re: RainerW]
#360951
10/12/2013 04:27
10/12/2013 04:27
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Frogger
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Es gibt diverse Verfahren beim Fracking, sie können und werden je nach Möglichkeit (Bodenbeschaffenheit, Umweltbeeinflussung, Kosten) eingesetzt. Da Chemikalien und Wasser entweder im Boden verbleiben oder wieder aufgesammelt und entsorgt werden müssen, werden auch stattdessen Gase (Pentan, Methan, Butan, Kohlenstoffdioxid) eingesetzt, die sich wörtlich in Luft auflösen, allerdings ist dieses Verfahren kostenintensiver als das mit Wasser (es müssen für die Versorgung z.B. meist Extra-Pipelines gebaut werden - dasselbe gilt allerdings in trockenen Gebieten auch für Wasser, so daß der Kostennachteil da etwas geringer ist). Es gibt diverse Gebiete in Tunesien, die für Schieferextraktion geeignet sind, nicht nur im Süden, sondern auch z.B. südlich von Kairouan.
Tunesien erkundet jedoch auch derzeit die Möglichkeit von Kraftwerken auf Nuklearbasis, um die hohe Energieimport-Rechnung zu senken. In früheren Zeiten wurde Gas von Libyen zu Vorzugspreisen an Tunesien (fast) verschenkt, diese Möglickeit gibt es nun nicht mehr, was der Hauptgrund für die steigende Energierechnung ist.
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