Original geschrieben von: Malcolm

So zeigen Deine Bemerkungen für mich einen Mangel an Respekt vor gewissen durchaus faszinierenden prägenden Personen der Weltgeschichte.

Ja, so kann man eine Diskussion auch abzuwürgen versuchen. Da könnte man ebenso sagen, daß man Respekt gegenüber Perry Rhodan zeigen muß, weil dieser zweifellos zu den prägendsten literarischen Personen der 70-90er Jahre in Deutschland gezählt und viele gesellschaftliche Verhältnisse wiedergespiegelt und diskutiert hat.

Faktum ist, und da hilft auch nicht Dein Erklärungsversuch, daß es keinen einzigen zweifelsfreien Beweis für die Existenz von Mohammed gibt und selbstverständlich werde ich eine Person, für die es keinen Beweis seiner Existenz gibt, nicht respektieren - Mohammed nicht, und auch Perry Rhodan nicht, weder Zeus, noch Wotan oder Thor, nicht Apophis oder Quexalcoatl. Denn Respekt erweise ich für eine nachvollziehbare Leistung, die jedoch nicht existierende Personen nicht erbringen können.

Inwieweit - jenseits des Glaubens - die Ideologie, die durch die Konstrukte dieser Namen verbreitet werden soll, Respekt verdient, ist eine andere Sache, doch an diese Deutung muß man anders herangehen, z.B. in dem man von den politischen und gesellschaftlichen Macht-Verhältnisse der damaligen Zeit ausgeht, und, darauf aufbauend, eine Analyse in Frage kommender Machtgruppen durchführt.

Zum Inhalt der Lehre muß man die aramäischen Glaubensgruppen, sowie die von (im Islam nicht gut gelittenen) Gruppen der Zoroaster, die ihrerseits aus der indischen Region beeinflußt wurden, berücksichtigen (auch die Kaaba kann mit Indien in Verbindung gebracht werden), eventuell sogar die ägyptischen, die zumindest für das Judentum zum Teil bedeutend sind.
Es gibt eine ganze Reihe von Glaubensinhalten sowohl der christlich/jüdischen, als auch der islamischen Religion, deren Ursprünge dorthin verfolgt werden können, und es sind vielleicht auch Inhalte der sogenannten "Ostkirchen" in den Kanon eingeflossen, wie es z.B. von denen behauptet wird, die aramäische Begriffe in den arabischen Texten ausgemacht haben wollen. Und selbst ägyptische Einflüsse können, hier z.B. in jüdischen Texten, gefunden werden

Dies aber erschüttert zumindest mit einem starken Anschein die Solidität der koranischen (als auch der altchristlichen und einiger neuchristlichen) Texte, wenn nämlich ihre Lehren in früheren, nicht-propheten-kanonischen Lehren zu finden sind.

Das, was Du nach meinem Eindruck möchtest, ist es, eine Lehre originär als wahr zu definieren und darauf aufbauend dann ihren Inhalt zu diskutieren, was ich persönlich aber, aus den oben dargestellten Gründen, für methodisch und sogar faktisch falsch halte.

Da sähe es nur dann anders aus, wenn z.B. ein (überzeugter) Christ mit einem (überzeugten) Moslem diskutiert, da beide aus einem ähnlichen Glaubensgerüst stammen und die Grundannahmen der beiden Lehren wechselseitig für wahr gehalten werden.

Das jedoch bin ich nicht und ich kann dem auch nicht folgen, womit mir die Voraussetzungen zur Diskussionsteilnahme fehlen. Ich kann zu dieser Diskussion daher nichts beitragen.