So - der Vermieter bei mir ist weg, keine großen Reklamationen, ich bin erleichtert.
Wir sind reichlich vom Thema abgekommen, fingen an beim Islam und landeten bei Egoismus/ Altruismus.
Ich würde gerne zum Ausgangsthema zuruckkommen. Und hier vielleicht auch Wuppi gerne wieder einbeziehen.
Ich denke, ich müßte den Koran mal wieder gelesen, bisher las ich ihn erst einmal. Dabei ist klar, wenn man den Koran liest, daß der Islam sich nicht nur durch bloße Gewaltlosigkeit ausgebreitet hat. Das Problem sind dann die sogenannten religiösen Fundamentalisten, die kein Gefühl haben für das Historische des Islams. Der Islam hatte in seiner Entstehung mächtige Feinde. Das heißt, am Anfang hatte der Islam vermutlich kaum Feinde. Ganz am Anfang wird man Mohammed und seine Anhänger nur als ein paar harmlose Spinner abgetan haben. In dem Ausmaß aber, wo diese Religion erfolgreicher wurde, erwuchsen ihr mächtige Feinde.
Man hat auch gesagt, daß im Koran einige "Abrogationen" sind, das heißt spätere Suren ändern frühere Suren ab. Dabei scheinen frühere Suren wenige gewalttätig zu sein ( "Es gibt keinen Zwang im Glauben").
Was dabei jedem halbwegs vernünftigen Menschen klar ist, daß der Islam schon am Anfang in einer historischen Entwicklung steht. Deshalb ist es einfach vollkommen absurd, gewisse Zitate aus dem Koran, die auch eine umkämpfte Zeit spiegeln, auf eine völlig andere Zeit zu übertragen. Heute hat sich der Islam vollkommen etabliert - es ist schlichtweg absurd, Dinge aus der Anfangszeit des Islams, auf die das überhaupt nicht zutrifft, die der Koran AUCH wiederspiegelt, auf eine völlig andere Zeit eins zu eins zu übertragen. Aber es gibt nun mal Menschen, die so primitiv sind.
Es geht da durchaus nicht um einen sicherlich auch problematischen Historismus, der letzlich alle Teile der Religion für verhandelbar erklärt, sondern es geht dabei schlicht um die Tatsache, daß Religionen in ihrer Entstehung auf ihre Umwelt reagieren und daß diese Umwelt in ihrer Entstehung eine andere ist als die heutige.
Gruß Malcolm