Original geschrieben von: Malcolm

Warum sage ich das? Weil diese ganzen Dinge wirklich auf Stimmungen beruhen. Man kann dabei aus Sicht der PI News sicher durchaus darauf verweisen, daß die Medien auch gesteuert werden ( nicht einmal so unbedingt zentral).

Das glaube ich nicht, dafür sehe ich keine Anzeichen. Allerdings ist es schon so, daß sich die meisten Journalisten in einer Selbsteinschätzung eher auf der linken Seite sehen und von da her in Kommentaren und der Artikelauswahl eine gewisse Selektion stattfindet. Zudem gibt es freiwillige Selbstverpflichtungen, denen zumindest die großen Verlage folgen und die ein freiwillige Einschränkung bei der Berichterstattung vorsieht. Wohlgemerkt - es handelt sich hier nichtum "Zensur", denn die findet durch staatliche Stellen statt, sondern um eine Selbstbindung.

Und das kann man nun aus verschiedenen Blickwinkeln beurteilen. Die einen finden es gut, wenn verstörende Nachrichten zurückgehalten oder modifiziert (z.B. sprachlich entschärft etc.) werden, die anderen, und zu denen gehöre ich auch, möchten lieber Informationen, die die Fakten darstellen. In einem Kommentar kann dann der jeweilige Autor auch gerne seine Meinung darstellen und begründen. In der derzeitigen Situation jedoch wird schon meist bei der Meldungsauswahl aufgrund der Meinung selektiert und es vermischt sich Meinungstendenz und Faktum.
Eine ganz andere Sache ist es, wie viele Menschen diese Trennung überhaupt möchten und inwieweit dieser Wunsch nach Jahren des Gewöhnens an meinungshaltige Informationsvermittlung überhaupt noch in großem Maße vorhanden ist.
Man betrachte sich in diesem Zusammenhang die sogenannten "scripted reality"-Shows im Fernsehen, die von einer Vielzahl für Menschen für wahrhaftig, zumindest aber für der Wirklichkeit eng nachgebildet erscheinen und insofern von einer großen Zahl für Menschen als mindestens halbdokumentarisch verstanden werden. Daß es sich in der Wirklichkeit jedoch um frei erfundenes Material handelt und hier noch nicht einmal die Wirklichkeit, sondern vorrangig nur Vorurteile nachgebildet werden, bleibt auch in der öffentlichen Diskussion nur ein Rand-Thema. Allerdings kriecht hiermit in das gesellschaftliche Bewußtsein langsam und unmerklich ein "Bild" ein, das realitätsfremd ist, doch mehr und mehr sogar von Personen, die es besser wissen, als authentisch akzeptiert wird.
Doch das ist ein vielschichtiges Thema für sich und ich wollte hier nur darauf hinweisen, daß Manipulation offen und in Massenmedien betrieben wird - und daß diese Manipulation ein Eigenleben entwickelt und die Wirklichkeit gegen besseren Wissen formt und sogar ersetzt. Ob dies nun allerdings aus kommerziellen und nicht aus "höheren" Motiven, wie der ideologischen Indoktrination, geschieht, lasse ich hier dahin gestellt, denn auch das ist noch einmal ganzes großes Thema für sich. In jedem Falle, und damit schließe ich den Gedankenbogen, wird eine Presse (inkl. Radio und Fernsehen, Internet), bei der die Mitglieder mehrheitlich einer bestimmten Ideologie zugewandt sind, dem Ideal der wertfreien Darstellung von Informationen nicht folgen.
Die von Dir erwähnte "zentrale Steuerung" geschieht also gar nicht auf dem willentlichen, weisungsgebundenen Niveau ("Zensur"), sondern ergibt sich "aus sich selbst", durch die Ausbildung und ideologische Ausrichtung seiner Mitglieder ("Schwarmverhalten").

Nun, das hat es auch in früheren und anderen Zeiten gegeben - und das gibt es eigentlich immer, wenn sich Informationsvermittlung konzentriert, doch in den jetzigen Zeiten schwindet das Bewußtsein dafür und, besonders fatal, es wird sogar hingenommen und begrüßt. Das ist das, was von Kritikern als bewußt provokativ und überzeichnend mit "die Menschen werden zu Schafen" oder "nur die dümmsten Lämmer wählen ihren Schlachter selbst" bezeichnet wird.
Der Vollständigkeit halber will ich noch hinzufügen, daß es offen bleibt, ob das gegenteilige Verhalten denn besser wäre - besonders vor dem Hintergrund vernetzter globaler ökonomischer und ideologischer Interessen und Kräfte.

Original geschrieben von: Malcolm

Ich las also neulich in der PI News, daß die Jugendlichen, die einen Schiedsrichter in Holland zu Tode geschlagen haben, bei einem albernen Fußballspiel, marokanische Migrantenkinder gewesen sind. Stimmt das?

Das schrieben diverse Medien, PI war da nicht der erste - und es entspricht der Wahrheit. Ehrlichweise muß man dazu sagen, daß es solche Vorkommnisse unter Beteiligung aller Nationalitäten gibt, und in vielen Ländern. Es dies eher ein Zeichen wachsender Verrrohung als migrantischer Aktivität. Sogenannte "Hooligans", denen die Gewalt als Zelebration wichtiger ist, als das zugrundeliegende Sportereignis, gibt es in Deutschland ebensoo, wie in Holland, in Spanien, in Italien - und auch in Tunesien und Ägypten, wo bei Fußballspielen immer wieder einmal "ein paar Tote" zu beklagen sind.

Das ist die eine Sache - es gibt aber auch noch eine andere Seite daran, und das ist die, daß sich in den letzten Jahren die Gewaltaktivitäten verschieben, nämlich hin zu einem überproportional hohen Anteil an "Ausländergewalt". Es gibt dazu nur wenige Zahlen, doch die, die veröffentlicht werden, lassen keinen anderen Schluß zu. Es geht hier um den Anteil ausländischer Straftäter im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil, wobei nicht vergessen werden darf, daß "eingebürgerte" Personen nicht mehr als Ausländer gezählt werden, also im nationalen Anteil auch noch ein weiterer Anteil an "Ausländern" schlummert (die schwer sachgerecht zu erfassen sind, weil ja eine Einbürgerung schnell oder auch langsam geschehen kann, eventuell sollte man hier eher auf die Zeit abstellen, die jemand im Lande gelebt hat, dies nur als Hinweis auf das statistische Problem).
Dieses Thema wird ja bereits seit einiger Zeit von nationalen Agitatoren aufs Tapet gebracht und ich hatte, weil ich mir da keine Meinung bilden konnte, dazu einmal einige Personen aus der "Szene" (Polizei, Ausländerabteilung, Sozialarbeiter, etc.) angesprochen. Zumindest in dem Bereich, aus dem ich Antworten erhielt, scheinen die Behauptungen auch zuzutreffen, so daß ich nun insgesamt etwas hellhöriger bei Pressemeldungen werde.

Es wird also in der Mainstreampresse vielleicht nicht unbedingt gelogen, aber es werden sagen wir mal durchaus interessante Informationen verschwiegen, weil sie das Volk irgendwie beunruhigen könnten.

Original geschrieben von: Malcolm

Man kann also eine derart gesteuerte Presse entmündigend finden. Eine solche Presse mag allerdings sehr "verantwortlich" mit der Wahrheit umgehen in dem Sinne, daß sie das Volk nicht aufwiegeln möchte. Und das finde ich auch richtig so. Anderseits finde ich es auch richtig, daß es Seiten wie PI News gibt, die möglicherweise auch Informationen liefern, die man anderswo nicht bekommt. Eine Hetzseite ist sie trotzdem.

Hier begibst Du Dich auf gefährliches Terrain, indem Du implizierst, daß das Zurückhalten und Modifizieren von Informationen zum "Guten" geschieht. Doch zu wessen Guten? Dem der Politiker? Dem der Wirtschaft? Wir wollen nicht vergessen, daß alle diese Akteure ganz eigene Interessen verfolgen - und diese müssen nicht automatisch zu Deinem oder meinem "besten" sein, noch nicht einmal zum besten einer Region oder eines ganzen Staates. Und wenn es denn so wäre, daß die Triebfeder hinter dem Handeln negativ ist, und Du oder ich uns dagegen zur Wehr setzen, wären wir dann nicht, aus der Sicht der Handelnden oder der Mehrheit, die es nicht so sieht, Hetzer?

Die Geschichte wird stets von den Gewinnern geschrieben - dieses Problem gibt es schon bei der Beurteilung davon, wer denn nun ein Terrorist und wer ein Freiheitskämpfer ist. Und aus der Rück-Sicht in einigen Jahren wird sich erst, vor dem Hintergrund der dann herrschenden gesellschaftlichen Meinung, herausstellen, wer ein Hetzer, wer ein Warner, wer ein Mahner - und wer ein Brandstifter gewesen ist. Aus diesem Grunde halte ich mich mit der plakativen Benennung gerne zurück, das hatte ich z.B. damals bei der BILD getan, das tue ich heute bei den Privatsendern, und das tue ich auch bei rechten und linken Medien, die meist ohnehin nur bellen und nicht beißen. Ich versuche vielmehr, zu verstehen, warum etwas geschrieben wird und mich in die Lage desjenigen hineinzuversetzen, die Lage aus dessen Sicht zu beurteilen - und da komme ich meist auf ganz und gar nicht aufgeregte Sichtweisen, die ich nicht teilen muß, aber oft verstehen kann. Und dann, genau an diesem Punkt, kann man auch mit einer Diskussion ansetzen, wenn man verstanden hat, warum die "andere" Seite ein bestimmtes Argument anbringt.

Original geschrieben von: Malcolm

Und genau das, daß PI News eine Hetzseite ist und das ganze sich auch im Internet sich austobende Millieu, diese Art Hetze betreibt, indem sie tragische Einzelfälle aufbauscht, als ob sie die Normalität darstellten, das ist das, was ich nicht mitmache.

Niemand verlangt, daß man etwas mitmacht, was man nicht mag - aber man muß es zur Kenntnis nehmen und sich damit möglichst sachlich beschäftigen. Die Denuntiation des anderen als "falsch, dumm, gutgläubig, böswillig, etc." ist dann der nächste Schritt, und die Gewalt gegen Andersdenkende der übernächste - dann, wenn mindestens eine der Seiten nicht mehr reden kann oder will.

Original geschrieben von: Malcolm

Daß viele Menschen in Deutschland zum Islam kein Vertrauen mehr haben, wundert mich da nicht. Und das kann man den Leuten auch nicht übel nehmen.

Wie sollte es auch - der Islam mag zwar mittlerweile zu Deutschland gehören, doch er ist nicht die Quelle der Werte und der Kultur. In vielen Bereichen stehen die islamische Lehre und Gedanken konträr zu denen, die ein ein Deutschland sozialisierter Mensch erlernt hat oder die er als gesellschaftlich positiv und, und das ist sehr wichtig, für ihn ökonomisch vorteilhaft, wahrnimmt.
Daß sich da Unbehagen aufbaut, besonders, da die "Islamisisierung" sich ja lokal konzentriert, also mit bestimmten Kristallisationszentren, aufbaut, ist eine logische Folge.

Original geschrieben von: Malcolm

Natürlich kann die Stimmung kippen, aber ich denke, daß das nicht passieren wird. Und dafür ist die Mainstreampresse dann wieder gut.

Wie ich oben bereits fragte: Gut für wen? Und für wie lange?