Das kommt ganz darauf an, wofür und in welcher Position.

Wirklich gute Leute verdienen in Tunesien etwa 50%-100% von dem, was sie z.B. in Deutschland bekommen würden, z.B. ein Erdöl-Ingenieur, oder ein IT-Spezialist. Die kommen dann meist von speziellen Universitäten in Tunesien oder haben Studienabschlüsse aus dem Ausland bzw. haben sich selbst bereits jahrelang mit der Tätigkeit beschäftigt. Da gibt es im Internet diverse (Fach-)Foren, wo man solche Leute finden kann oder man sucht an den Universitäten.

Geht es dagegen eher um Hilfskräfte, die auf einem deutlich niedrigeren Gehaltsniveau arbeiten, kann man Stellenanzeigen in den tunesischen Medien (offline und online) veröffentlichen oder beantworten oder das dortige Arbeitsamt um Vermittlung bitten.

In jedem Falle lohnt es sich, Frauen näher anzuschauen. Die sind oftmals besser gebildet und "eifriger" - werden aber im Normalfall auch bald heiraten und Kinder bekommen.

Verschiedene grundlegende Kenntnisse, z.B. zum Arbeitsschutz oder zur Arbeitsorganisation, dürfen in Tunesien oft nicht erwartet werden, da muß man, besonders bei Hilfstätigkeiten, besonderen Aufwand an (Qualitäts)Kontrolle und Schulung/Einarbeitung bei starken Beharrungskräften einplanen.

Vielfach werden Arbeitsplätze (mal von Hilfsarbeiten abgesehen) auf persönlicher Ebene vergeben, also Personen, die jemandem empfohlen werden oder aus der eigenen oder einer befreundeten Familie stammen - da spielen dann soziale Kontrolle und Verläßlichkeit mit. Oft werden "gute" Arbeitsplätze auch verkauft, d.h. der Bewerber zahlt an einen Vermittler (oder auch den zukünftigen Chef) eine Summe in Geld oder anderen Werten. Dies war bisher auch bei öffentlichen Positionen (z.B. im Schuldienst) so. Und umgekehrt fordern "gute" Bewerber auch "gute" Bezahlung - siehe oben.

"Schulbildung" und "Diplome" haben eigentlich nur in bestimmten Fällen Bedeutung, wenn es um die Abschätzung von Fachwissen geht - ansonsten kann man grob sagen, daß ein tunesischer Abschluß der nächstniedrigen Stufe in Deutschland entspricht (Master->Bachelor, Bachelor->Leistungsabitur, Abitur->Realschule). "Berufsausbildung" nach deutscher Art, also ein duales System, gibt es in Tunesien nur vereinzelt, meist wird angelernt und etwaige Diplome theoretischen oder praktischen Inhaltes können entweder hart erarbeitet - oder schnell gekauft sein.
Bei einer Bewerberauswahl, speziell bei "höheren" Tätigkeiten, kommt man insofern um ein umfassendes Bewerbergespräch und Hintergrundrecherche nicht herum (was einfacher ist, wenn Personen aus der Familie kommen bzw. empfohlen werden).