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Re: Nie wieder Tunesien!
[Re: hansklein]
#358648
05/07/2012 22:50
05/07/2012 22:50
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Kinderarbeit statt Schule scheint ja auch "IN" zu sein, sonst wüßte ich nicht wie die Kids und Jugendlichen das geregelt bekommen schon morgens die Arbeiten zu verrichten wofür wir sogenannte Müllabfuhrdienste haben und bis spätnachts mit Blümchen und anderen wertvollen Gegenständen versuchen das Straßenbild aufzumöbeln und den Touristen ein Lächeln auf den Lippen zu zaubern.
In einigen Grundschulen wird im Schichtbetrieb unterrichtet, so daß eine Klasse morgens und eine mittags denselben Raum nutzen können, ansonsten gibt es in Tunesien natürlich auch Feiertage und Ferien. Die Jasminverkäufer sind oftmals angemiete Kinder (so ähnlich, wie es zuweilen auch in Deutschland bei osteuropäischen Bettlern gehandhabt wird). Deren Eltern erhalten für die Miete eine bestimmte Geldsumme, und die Jasminschlepper verdienen mehr, weil ein Tourist lieber bei einem niedlichen Kind einkauft, das idealerweise noch ärmlich aussieht. Oder sie gehören zu einer Großfamilie, die mit typischen Touristenartikeln (Jasminbinden, Orangeblütenbinden, etc.) ihr Geld verdient und somit kostenlos im "Familienbetrieb" mitarbeiten. Bei den Müllwerkern verhält es sich so, daß viele Gebiete in Tunesien gar keine Müllabfuhr haben, oder die gerade nicht kommt, und die Sache dann in Nachbarschaftshilfe erledigt wird (oft auch kurzerhand durch thermische Verwertung, sprich Verbrennung) - da kommen natürlich dann Jugendliche und Kinder zum Einsatz, die sonst ohnehin nichts zu tun hätten und erhalten dafür nichts oder ein kleines Taschengeld. Als Mann war ich allerdings "König" und empfand das ganz anders.
Falls Du das auf Frauen beziehst, die einen europäischen Mann suchen - die haben nur eine andere, eben "frauliche" Methode, an die Sache heranzugehen. Für Männlein wie Weiblein gilt ansonsten: So nett und höflich wie in diesem Land wurde ich woanders kaum behandelt. Es ist bestimmt wieder eine Fehlinterpretation meinerseits das (europäische) Männer dort ganz andere Karten haben wie Frauen. Es kann sein das ich das auch falsch interpretiere, aber ich denke das es auch etwas mit der Glaubensrichtung zu tun hat.
Ja, das interpretierst Du in der Mehrzahl der Fälle falsch. In Wirklichkeit geht es meist - wenn auch nciht immer - darum, Vertrauen zu erschleichen, um danach besser ein Geschäft abschließen oder auf Hilfe hoffen zu können (wenn Du ein armer Schlucker bist, endet die Freundschaft sehr schnell), oder schlicht und einfach darum, sich mit der Freundschaft mit einem Europäer schmücken zu können (Da gibt es natürlich auch eine Beliebheitsreihenfolge, und Deutsche stehen, anders als Franzosen, Italiener oder Engländer, darin ganz oben). Letztlich verschaffen Dir die richtige Nationalität und das richtige Geld in der Tasche schnell viele nette Bekannte - in Tunesien genauso, wie auch in vielen anderen Ländern der Welt...
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Re: Nie wieder Tunesien!
[Re: Uwe Wassenberg]
#358673
09/07/2012 01:01
09/07/2012 01:01
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Frogger
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Wenn beispielsweise den Kindern gesagt wird, dass sich "deine Haare in Schlangen verwandeln, wenn du sie nicht bedeckst" ist das höchst bedenklich. In dem Alter kann das erhebliche psychische Schäden hervorrufen. Bei allem gebotenen Ernst, doch dem muß ich heftig widersprechen - den Kindern meiner Generation wurde mit noch weit merkwürdigeren Dingen gedroht, wenn man nicht pariert hat, auch meist im religiösen Kontext übrigens. Das hat bei keiner mir bekannten Person Schäden hervorgerufen <g>. Ich erinnere mich noch, wie ich selbst nach und nach bestimmte Dinge tat, um zu gucken, ob man dann tatsächlich vom Blitz getroffen oder vom Teufel geholt wurde. Man sollte das wirklich nicht überdramatisieren. Trotzdem noch einmal meine Frage: Warum schickt eine säkulare Mutter ihr Kind in einen solchen Kindergarten? Und es kann auch nicht sein, daß die Kinder sich da völlig zufällig drin wiederfinden, denn wie der Artikel mit einem Bild illustriert, sind die Mädchen in Hijabs gehüllt. Die gehören bestimmt nicht zur normalen Ausstattung eines beliebigen Kindergartenkindes... Ich habe eher den Eindruck, daß hier vom Artikelschreiber ein ganz bestimmter Sachverhalt, der beim Leser einen Schauer erzeugt, hervorgehoben wurde, um eine bestimmte Aussage zu verstärken. Zu kritisieren wären da nämlich eher ganz andere Dinge die noch viel naheliegender sind, beispielsweise die negative Auswirkung von fehlenden Sonnenstrahlen auf der Haut, oder der Verstoß gegen die Überlieferung, daß ein Hijab oder Niqab erst bei mindestens heiratsfähigen, wahrscheinlich aber erst bei pubertären Mädchen erforderlich ist (anderlautende Wiedergaben beziehen sich auf gebrochene/schwache Überlieferungsketten via bzw. bestimmte Situationen, wie das Gebet, ansonsten wird für kleine Mädchen nur der Khimar als Vorbereitung auf das Tragen des Hijab nahegelegt). In diesem Zusammenhang erinnere ich mich daran, daß die tunesische Erziehungsministerin vor wenigen Tagen allen Personen, die an der Erziehung kleiner Kinder beteiligt sind, das Tragen von Bedeckungen streng verboten hat und die Hoffnung äußerte, daß sich auch private Einrichtungen an dieses Verbot halten - ich vermute, daß mit dem Kapitalis-Artikel noch einmal dieses Thema vorgebracht werden sollte.
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Re: Nie wieder Tunesien!
[Re: hansklein]
#358765
20/07/2012 23:02
20/07/2012 23:02
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ibnchaldun
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Und auf Euch der Frieden! (wa- alaikumu s-salam), Naja, ich weiß jetzt nicht ob das so erstrebenswert sein soll. Was mir in den muslimischen Ländern in mein ungeübtes, unwissendes und unerfahrenes Auge sticht ist das es in diesen Ländern massenhaft Arme und wenige dann scheinbar sehr Reiche Menschen zu geben scheint. Der Schein wird mich vielleicht trügen, ich war immer nur als Gast zu Besuch. Kinderarbeit statt Schule scheint ja auch "IN" zu sein, sonst wüßte ich nicht wie die Kids und Jugendlichen das geregelt bekommen schon morgens die Arbeiten zu verrichten wofür wir sogenannte Müllabfuhrdienste haben und bis spätnachts mit Blümchen und anderen wertvollen Gegenständen versuchen das Straßenbild aufzumöbeln und den Touristen ein Lächeln auf den Lippen zu zaubern. Manchen Männern (ich möchte ja nicht behaupten viele, das kann ich nicht wissen) gefällt es so gut in ihrem Land das sie unbedingt dort raus wollen, einen Ausweg suchen aus dem Land in dem sie geboren wurden. So sind einige auf der Suche nach einer europäischen Frau, wobei sie gerne dazu beitragen das nach kurzer Zeit aus 2 Personen auch 2 Personen + 1 werdende entstehen oder auch gerne bereit sind "irgendeine" zu heiraten. Ich hätte tatsächlich als Heiratsvermittler auftreten können. Da könnte man bestimmt nebem den schon lfd. Jobs im Bezness noch ein tolles Geschäft mit aufziehen Dem Eindruck nach ist dieses Jahr eine besonders heftige Jagd aud einzelstehende Europäische Damen entbrannt. Vielleicht interpretieren die betroffenen Touristinnen und ich das auch nur falsch und es gab einen Wettbewerb? Es war Tatsache das einige Single Damen sich nicht mehr alleine aus dem Hotel trauten weil sie sich kaum retten konnten vor mal mehr und mal weniger offensichtlichen, hartnäckigen und manchmal auch mehr als aufdringlichen netten tunesischen Männern. Als Mann war ich allerdings "König" und empfand das ganz anders. So nett und höflich wie in diesem Land wurde ich woanders kaum behandelt. Es ist bestimmt wieder eine Fehlinterpretation meinerseits das (europäische) Männer dort ganz andere Karten haben wie Frauen. Es kann sein das ich das auch falsch interpretiere, aber ich denke das es auch etwas mit der Glaubensrichtung zu tun hat. Ich kann mir pers. nicht helfen, aber nach meinem Empfinden wäre es vielleicht nicht verkehrt Religion und Staat dort mehr zu trennen. Vielleicht liege ich damit auch völlig falsch. Es gibt mit Sicherheit viele Menschen sie sich dort wesentlich besser auskennen und auch ganzjährig dort leben und andere Eindrücke haben. Salam hansklein, ist schon komisch... ich würde genau aus meinem Beobachtungrn schließen, daß Religion und Staat endlich nicht mehr getrennt dein sollten. Genau diese Trennung war es doch, die in Tunesien zur Revolution geführt hat.... M'a as.salama - InChaldun
As salt resolved in the ocean, I was swallowed in GOD's sea. Past faith, past unbelieving, past doubt, past certainty.
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