Tunis (dapd). Das islamische Recht der Scharia wird in der neuen tunesischen Verfassung nicht verankert. Das teilte die regierende islamische Ennahda-Partei am Montag mit. Die Entscheidung habe zum Ziel, "den nationalen Konsens zu stärken und den Erfolg des demokratischen Übergangs zu unterstützen", sagte der Parteivorsitzende Siad Dulatli der Nachrichtenagentur AP. So werde der erste Artikel der gleiche wie bei der Fassung von 1959 sein und nicht wie von vielen Konservativen gefordert die Scharia zur Grundlage haben, erklärte er.
Der Schritt dürfte auch einen Bruch zwischen der als moderat geltenden Ennahda und der ultrakonservativen Minderheit der Salafisten markieren, die in jüngster Zeit immer selbstbewusster auftritt. Tunesien galt unter der autoritären Herrschaft des inzwischen gestürzten Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali als eines der säkularsten Länder der arabischen Welt.
Quelle: dapd © 2012 AP. All rights reserved