Original geschrieben von: Picknicker


Es geht um Trennung von Kirche und Staat (Staatsreligion).
In den USA ist die Trennung von Kirche und Staat viel strenger als z.B. in Deutschland. In den US gibt es z.B. keinen Religionsunterricht an staatlichen Schulen oder Kirchensteuer.
In Deutschland gibt es lt Verfassung auch keine Staatskirche.


Ich halte den sogenannten "Laizismus" aber auch für kein Zaubermittel. In Deutschland haben wir den sogenannten Laizismus französischer oder auch türkischer Prägung nie gehabt. Eigentlich schlecht gefahren sind wir damit nicht. Mag sein, daß es in den USA keinen Religionsunterricht an den Schulen gibt, das ändert aber nichts daran, daß die Diskussion um Evolutionstheorie an den Schulen oder den sogenannten Kreationismus dort wesentlich erbitterter geführt wird.

Wirklich entscheidend ist nicht der Laizismus, sondern der Säkularismus in der Gesellschaft. Meinetwegen kann sich ein Finanzbeamter ein Bild der Jungfrau Maria auf seinen Schreibtisch stellen oder in der Schule ein Kreuz hängen. Wäre das schon ein Anzeichen für einen mangelnde "Neutralität des Staates"? Für mich nicht.

Säkularismus in der Gesellschaft ist wichtig und das abschreckenste Beispiel für mangelnden Säkularismus in der Gesellschaft ist der Iran, wo es zwar möglicherweise sogar Wahlen gibt, aber die eigentliche Macht in den Händen irgendwelcher klerikalfaschistischer Ayatollahs liegt. Ist Tunesien auf einem solchen Wege? Nach allem was ich gehört habe nicht.

Gruß Martin