Libyscher Übergangsrat will Scharia einführen
Der Vorsitzende des libyschen Übergangsrats Mustafa Abdul Dschalil hielt gestern seine erste große Rede vor tausenden Anhängern. Er erklärte, dass in Libyen ein Rechts- und Sozialstaat auf Basis der Scharia gegründet werden soll.

Er erklärte weiterhin, dass die Menschen das Recht nicht in die eigene Hand nehmen dürfen und in der libyschen, muslimisch moderaten Gesellschaft Hass und Neid keinen Platz hätten. Er versicherte, dass er keine extremistischen Ideologien, egal ob von rechts oder links, dulden wird.

Währenddessen prangerte Amnesty International diverse Menschenrechtsverletztungen an. Die Rebellen würden vermeintliche Söldner, Anhänger Gaddafis und gefangen genommene Soldaten entführen, foltern und töten. Allerdings sei das Ausmaß nicht mit den Verbrechen Gaddafis zu vergleichen.

Quelle:www.shortnews.de

Oh je, die Scharia....

Da hat mich mein Gefühl also doch nicht getäuscht. Oft dachte ich bei den Fernsehbildern von den "Rebellen", dass da ganz schön viel Bärtige dabei sind!

Nordafrika, quo vadis?

Vielleicht will es ja ein Gross-Khalifat werden von der Türkei bis..., mit Stammsitz in Saudi Arabien?!?

In Lybien Kampf noch nicht vorbei. Nato noch nicht gewonnen-
Ich wünsche Lybischen Volk viele glück und Sieg gegen Nato-
Aber es gibt schlime gerüchte, wenn das Volk wird nicht sich dem Westen unterwerfen, Nato wird chemische Waffe gegen leute einsetzen und das Kaddafi zuschreiben-

Aha und warum mächstes Du, dass das lybische Volk GEGEN die Nato gewinnt?

Hast Du überhaupt verstanden, warum die Nato vor Ort ist??

Na, das würde sich die Türkei nicht bieten lassen - da könnte sich höchstens Saudi-Arabien ins Neuosmanische Reich eingliedern lassen.

Das mit der "Sscharia einführen" stimmt so nicht. Die Scharia wird hier gerne auf Peitschenhiebe und Steinigung reduziert, faktisch ist Sie aber sehr universell und regelt eigentlich alle Aspekte der Legislative. So werden auch in Deutschland teilweise Fälle nach Scharia verhandelt. Das kommt bei sonders im Erbrecht oder bei Scheidungen muslimischer Ehen vor.

Faktisch basieren die Grundgesetze fast aller muslimischen Länmder auf der Scharia. Dennoch wird die charia nicht in vollen Umfang umgesetzt. Selbst in Saudi-Arabien, wo ja gerne von einem Scharia-Staat gesprochen wird, ist die Scharia nicht vollständig umgesetzt.

Und bezüglich Dschibril: Eher gilt ehe als gemässigt. die religiöseren Kräft bezeichnen ihn als zu säkulär.

Die Scharia ist eine Sammlung von Rechtsquellen. Es gibt, womöglich denken einige Menschen so, dort keinen "Paragraph 1" und auch kein "Gesetzbuch", in dem die Gesetze aufgelistet sind.

Vielmehr erstrecken sich die Regeln der Scharia auf alle Lebensbereiche eines Muslims (und in den Staaten, wo sie gilt, auch auf die der dort lebenden Nichtmuslims) und nennen z.B. Dinge, die verpflichtend und verboten sind, und zwar aus "göttlicher" Sicht. Scharia ist also ein Sammelbegriff für verschiedene Rechtsquellen, die aber allesamt auf dem göttlichen Willen beruhen.

Darauf aufbauend haben sich verschiedene Rechtsschulen entwickelt, die diese Regelungen interpretieren und für einen bestimmten Sachverhalt anwenden. Neben einer sehr kleinen Gruppe von Regelungen, über die fast überall Konsens besteht, gibt es also im Bereich der Scharia vielmehr große Unterschiede. Analog zu z.B. westlichen Rechtssystemen, bei denen für einen bestimmten Kanon and Übertretungen weitgehende Übereinstimmung über Strafbarkeit und Strafe besteht (z.B. Mord = Tod oder lebenslange Haft). Die meisten der Gesetze ansonsten sind aber in jedem Staat unterschiedlich, und zwar auch in denen, die prinzipiell auf denselben Rechtsquellen beruhen (Napoleonisches Recht oder Römisches Recht).

Einzug in das Schariarecht finden jedoch auch traditionelle Regeln, so daß im Endeffekt keine zwei islamischen Länder dasselbe "Scharia-Recht" haben und das Schlagwort "Scharia" von Befürwortern und Ablehnern fast beliebig als Kampfbegriff im Sinne ihrer jeweiligen Vorstellungen verwendet wird. Ohne zu wissen, was sich ganz konkret hinter der "Scharia" in einem ganz bestimmten Gebiet (Land) verbirgt, ist es nahezu unmöglich, darüber zu argumentieren.

Danke Frogger! Ein Islamwissenschaftler hätte es nicht besser auf den Punkt bringen können!