Ab und an sind wir gemeinsam unterwegs, aber auch ab und an getrennt.

Leider gab es gestern in Kebili eine wilde Schießerei auf PKWs welche voller Waffen waren. Die Polizei, Militär schoßen auch vom Helikopter aus, bisher weiß noch keiner ob es Waffen aus Libyen, Tunesien oder Algerien waren. Es gab viele Festnahmen.

Heute hatte ich mit einem Mitarbeiter der Grande Nationale die Möglichkeit über einiges zu sprechen, er sprach von sehr vielen Überfällen. Man sollte auf keinen Fall nachts durch die Lande fahren. Wenn man tagsüber sich das Land anschaut, Sehenswürdigkeiten besucht und sich dort aufhält wo viele Menschen sind, passiert sehr wenig. Mehr und mehr werden nachts und in den späteren Abendstunden Autos angehalten, sie fordern Geld oder Auto und drohen mit dem Tod.

Es ist Fakt sicher wird man es nicht selbst sehen, aber es ist zu massiver Vorsicht geraten, wenn man allein unterwegs ist und vor allem in den späten Abendstunden oder Nachts.

Ich werde euch gern weitere Eindrücke schreibe, wenn wir dann unterwegs in den Süden sind.

Übrigens wurde ja immer von Familienstreitigkeiten Betreff Gafsa und Metlaui geschrieben, es sind bezahlte Streitigkeiten es gibt einfach noch viel zu viele Ben Ali Anhänger im ganzen Land.
Das gute ist, es wird offen darüber gesprochen.

Was noch sehr anzumerken ist: viele junge Frauen / Studentinnen welche vor der Revolution sich sehr europäisch Kleideten, gehen jetzt komplett mit Burka (vollständigen Verschleierung des Körpers und Gesicht).
Es ist einfach eine Entwicklung in diese Richtung. Ob es nun in vielen Städten der Fall ist, ob es die Mehrheit ist oder nicht mag ich hier nicht beurteilen, es fällt jedenfalls deutlich auf und einige dieser jungen Damen kannte meine Freundin, da sie einen kleinen Laden neben der Uni in Sousse hatte.

Völlig abraten kann ich von freiem campieren auf freien Flächen, welche keine offiziellen Campingplätze sind.

Claudia