Original geschrieben von: devangel
Das sag einmal einer Frau, die tief getroffen ist von dem Verrat der an ihr begangen wurde. Ich weiss nicht, ob Du Kontakt mit Frauen/Männern hattest denen so etwas passiert ist, sprich die nur zum Zweck einer AE geheiratet wurden. Denen aber die grosse Liebe vorgespielt wurde. Ich habe das in meinem Bekanntenkreis schon zweimal erlebt und kann nur eins sagen, ich möchte das nicht haben. Von den finanziellen Einbussen rede ich jetzt nicht einmal. Das kommt häufig noch dazu.


Sorry Devils Angel, ich habe lange Jahre versucht Frauen das zu erklâren, bevor sie es selber einsehen mussten. Sie begegnen mir ständig und viel zu oft. Keine Frage. Aber ich habe es aufgegeben.
Ich habe mehrfach die Erfahrung gemacht, dass ich warnen, auf Spezielles hinweisen und reden kann, soviel wie ich will. Glaubst Du, eine von den Damen hört wirklich zu, oder glaubt es gar? Nein, tun sie nicht. Sie gehen mit den Infos zu Schatzi... der dann wiederum ein noch leichteres Spiel hat. Es gab auch durchaus Fälle, wo Schatzi dann bei mir aufgelaufen ist und mich bedroht hat... Auch schôn.

Und, JA, ich sagte es den Frauen auch im Nachhinein ganz deutlich.

Ich persönlich wûrde aber auch niemals jemanden heiraten, den ich genau 2x1 Woche in seinem Umfeld erlebt habe, da könnte er noch so oft bei mir anklingeln lassen oder jeden Abend Skypen.
Diese Frauen nehmen ein Trugbild, den stolzen Wüstenprinzen, mit nach Hause, der sich dann irgendwann entzaubert:
"Och, Du hast kein Interesse an meinem Beruf und meinem regulâren Leben? Ups, Du kannst nicht lesen und schreiben? Ohje, ich wusste gar nicht, dass Du so denkst. Huch, Du willst Deiner Familie soviel Geld schicken? ... - Verdammt, so habe ich mir das aber nicht vorgestellt..."

Sorry, aber solange ich jemanden nicht kenne, solange heirate ich doch nicht. Und wenn man 'Tunesien' bei Google eingibt, wird man von diesen Abgründen nahezu überschwemmt. Mal ganz abgesehen davon sollte jedem klar sein, dass, wenn man jemanden aus einem Dritte-Welt-Schwellenland heirate, er evtl. auch wirtschaftliche Interessen haben könnte...
Desweiteren setz man sich doch mit Kultur, Traditionen, Religion des zukünftigen Partners auseinander, bevor ich ihn heirate, oder nicht?
Ich habe so viele Frauen mit dem AMIGA-Syndrom erlebt, die sich ganz sicher waren, dass Habibi, wenn sie ihn erst mal Zuhause haben zu einem waschechten Europäer mutiert. Aber das tut er eben nicht. Das kann er gar nicht. Wie denn auch bitteschôn?
Ebensowenig wird aus einer 'normalen' Europäerin hier eine vorbildliche Tunesierin.
Das Alles auch noch abhängig von Bildungsniveau und Gesellschaftsstand.

Mein Mitleid hält sich inzwischen in Grenzen. Auch zu diesem Ergebnis gehören immer mindestens 2.
Ich bin aber froh, dass ich auch sehr nette binationale Paare kenne, die wirklich glücklich miteinander sind. Und ich kenne auch ein paar sehr nette 'Beznesser'. Tja, so ist die Realität.

Original geschrieben von: devangel
Besonders diesen Satz:
Ja, nach unseren moralischen Vorstellungen ist es nicht okay. Aber wir können unsere moralischen Vorstellungen auch nicht jedem nach Belieben aufoktruieren.
finde ich mehr als bedenklich. Auf der einen Seite alles streng religiös und traditioniell, da steht die Moral in arabischen Ländern ganz oben, jeder der sich nicht danach richtet wird verteufelt. Auf der anderen Seite kann man Menschen emotional und finanziell ausbeuten, da steht die Moral dann ganz weit hinten.
Ich kann das nicht verstehen und schon mit überhaupt nichts entschuldigen.


Ich finde den Satz nicht bedenklich, er entspricht einfach der Realität. Egal wohin auf dieser Welt Du gehst, Du wirst nirgends denselben Moralanspruch finden, wie bei uns.
Weiterhin kann ich dazu nur sagen, dass ich mehr traditionell eingestellte als streng religiöse Tunesier kenne.
Unterhalte Dich mal mit verschiedenen Tunesiern über den Islam. Was sie verinnerlicht haben ist meistens eine spannende Mischung aus Traditionen, Bräuchen, Kultur und Religion.
Und die streng religiösen Tunesier, die ich kenne, würden sich niemals auf so eine Geschichte einlassen.

Ich lebe jetzt lange hier, auch bei mir hat es gedauert, bis ich hinter die meisten Fassaden geschaut habe, und ich lerne immer noch dazu. Auch ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen. Aber ich hatte Glück: meine Freunde und Ersatz-Familie haben mich vor solchem Unheil immer bewahrt, sie haben mir viel erklärt, viel beigebracht, viel gezeigt. Sie waren einfach ehrlich zu mir und ich konnte mich auf sie verlassen.


Alles lediglich meine bescheidene und subjektive Sichtweise, welche ich - meistens - im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte kundtue s47 s28