Der erste Tunesier, der in Deutschland "erwischt" wurde, musste wieder laufengelassen werden, da er genug Barmittel für den dreimonatigen Aufenthalt nachweisen konnte. Das sind einige tausend Euro pro Person.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,758595,00.html Andere Tunesier in Frankreich, der Schweiz und Österreich trugen ebensolche Barmittel mit sich rum.
Ich glaube nicht, dass man sich solche Beträge eben mal bei der Verwandtschaft zusammen pumpen kann. Was mich in der Meinung bestärkt, dass zumindest einige der illegalen Migranten schon Geldmittel in Europa hatten und aus Tunesien wegen drohender Inhaftierung in Tunesien nach Europa gehen mussten.
Ich teile diese Meinung nicht, sondern bin vielmehr überhaupt nicht überrascht - das Geld wird in der Tat von Verwandten, Freunden und auch Schleppern (!) zur Verfügung gestellt - natürlich muß es dann, wenn das Ziel erreicht ist, zurückgegeben werden (dieses Geld muß NUR bei einer etwaigen Einreisekontrolle vorgewiesen werden!). Meist werden diese "Reisenden" auch nicht alleine angetroffen, sondern sitzen im Auto von Bekannten, die sie in Italien abgeholt hatten (wie auch z.B. die Bayern kontrollierten Auswanderer, die ja nun eigentlich, rechtlich gesehen, legale "Touristen" sind).
Aber es gibt auch andere, und das ist die Mehrzahl:
In dem oben angegeben Video der Tagesschau wird eine Gruppe von Tunesiern gezeigt, die derzeit in Paris haust. Sie leben im Park im Norden, nahe bei den Ausändervierteln und "wohnen" in Wellblechboxen und äußern sich überrascht darüber, daß ihnen niemand Arbeit oder Hilfe anbietet. Die tunesisch-französische Organsiation "Espoir" stellt ihnen bescheidenen Mahlzieten zur Verfügung. Einige Auswanderer dort fordern (nicht in diesem Video), daß Frankreich ihnen Hilfe zur Verfügung stellen muß - oder ihnen zumindest die Rückreise nach Tunesien zahlt.