Italien unterzeichnet Migrationsabkommen mit Tunesien

Italien hat mit Tunesien ein Abkommen zur Rückführung der tunesischen Flüchtlinge geschlossen. Damit soll die Flüchtlingswelle nach Lampedusa gestoppt werden.

Verhandelt wurde über ein Abkommen, mit dem sich Tunesien zur Rücknahme von mindestens 1.400 Migranten verpflichtet, die sich in Italien befinden. Außerdem wurde über gemeinsame Patrouillierungsaktionen an den tunesischen Küsten beraten, die mit der logistischen Unterstützung der italienischen Küstenwache erfolgen sollen. Italien bot auch finanzielle Hilfe an, damit Tunesien seine Küsten wirksam kontrollieren könne.

Zugleich überprüft die Regierung Berlusconi Lösungen für die rund 22.000 Tunesier, die in den letzten Wochen in Italien eingetroffen sind. Diplomatisches Personal aus Tunesien soll in Italien mit den Auffanglagern zusammenarbeiten. Eine Zwangsrückführung schloss Innenminister Roberto Maroni aus.

Die italienische Regierung will den Migranten eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung gewähren. Damit sollen Tunesier, die sich Angehörigen in anderen EU-Ländern anschließen wollen, im Rahmen des Schengen-Raums weiterreisen können. Ein dementsprechendes Dekret soll von der Regierung Berlusconi noch am heutigen Mittwoch verabschiedet werden.

Innenminister Maroni zeigte sich zuversichtlich, dass die Flüchtlingswelle in Richtung Süditalien dank des Abkommens mit Tunesien abreißen wird. Einzelheiten zum Abkommen mit Tunesien will der Innenminister am Mittwochnachmittag im Rahmen eines Treffens zwischen der Regierung und den Regionen vorstellen, die einen Teil der Migranten aufgenommen haben.

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