Ich persönlich kenne einige aus dem Süden, die nur die Mindestschule absolviert haben und keine Ausbildung haben. Warum ist dies so? Weil sie dazu angehalten wurden baldmöglichst für die Familie mitzuarbeiten.
Und diese Mindestschüler werden in Europa dann einen so viel besseren Arbeitsplatz finden? Vielleicht, weil es in Europa weniger Mindestschüler gibt, die arbeitslos sind?

Die Tunesiche Regierung geht hier also einen falschen Weg. Sie müssen Arbeitsplätze schaffen!!!!! Und zwar für alle, nicht nur für Akademiker!
Und welche wären das genau? Sandkörner stapeln? Olivenöl sägen? Wo sollen Arbeitsplätze in einem rohstoff- und entwicklungsarmen Land denn herkommen, wenn man schon für "qualifizierte" Leute nicht genug Arbeitgeber finden konnte?
Sicherlich könnte man auch in großem Rahmen Arbeitsprojekte schaffen, die Bewässerung von Süd-Tunesien, Wassereinleitung ins Chott Jerid, Anborhung des Süßwassersees unter der Sahara (so wie in Libyen), eine Autobahn quer durch Tunesien in die Sahara (wie in Libyen), etc. etc. - doch da stellt sich dann die Frage: Wer soll das bezahlen? Denn solange die Investitionen sich nicht rechnen, ist das nicht finanzierbar und, wie gesagt, es gibt nichts, womit Tunesien so viele Einnahmen erzielen könnte, daß es sich derartige Subventionen leisten könnte.
Der einzig richtige Schritt, um für die Zukunft etwas zu ändern, wäre die Propagierung geringer Geburtsraten in der Art der Ein-Kind-Familie, alternativ dazu könnte man sonst auch gleich damit beginnen, einen Tunnel nach Europa zu graben, damit später niemand mehr mit dem Schiff hinüberfahren muß, denn weder die derzeitige, noch die zukünftige Bevölkerung in 10, 20 oder 30 Jahren wird in Tunesien Vollbeschäftigung finden.
Und diejenigen, die jetzt schon da (und überzählig) sind? - ja, die muß man alimentieren, so gut es geht, also mit Minimalzahlungen, das Studentenprogramm weist da den Weg (die Empfänger könnte ja auch dann zu gemeinnütziger Arbeit herangezogen werden, Umweltschutz, Landschaftspflege, etc., H4 läßt grüßen).
Allerdings wird weder das eine, noch das andere, jemals Wirklichkeit werden - eher gibt es Verbitterung und neue Unruhen, und neue Auswanderer, die nur mit Abstandszahlungen aus Europa vermieden werden können, die erste Rate mit 80 Millionen hat Italien ja schon zugesagt (und Du darfst einmal raten, aus den Taschen von den Steuerzahlern welcher Länder das Geld wohl herkommt).