devangel


Ich bin auch der Meinung, da diese Leute nicht politisch verfolgt sind, müssten sie auf der Stelle zurückgeschickt werden!!!!! Und dann noch was, vor allen Dingen sollten mal die Leute die bereits einen Arbeitsplatz haben, ihrer Pflicht nachkommen anstatt jeden Tag zu streiken. Sie sollten sich nicht wundern wenn einige Firmen bereits Ausschau nach anderen Produktionsstätten in anderen Ländern halten. Jetzt haben sie doch was sie wollten und sollen sich mal an ihre Arbeitsplätze begeben, still bis zur nächsten Wahl sein und ihr Land weiterbringen. Es muss mal langsam eine Aufbruchstimmung in Tunesien aufkommen, alleine die Demokratie gibt kein Brot, da muss man auch was dafür tun.

Wie gesagt, vor allen Dingen die jobs haben sollen mal in die Hände spucken anstatt gegen alles und jeden zu sein. Auf diese Weise wird ihre Wirtschaft zerstört, aber das haben sie anscheinend noch nicht gerafft.

Ich ging eigentlich davon aus, dass diese Wirtschaftflüchtlinge von Italien zurückgeschickt werden, oder ist dies nicht so?

Und so richtig verstehe ich es eh nicht, wenn sie doch zurückgeschickt werden, warum die dann trotzdem immer wieder übers Meer fahren.

--
.....weil das Paradies immer am anderen Ufer liegt! Deswegen fahren sie immer wieder über das Meer.

Üblicherweise wird Ihnen gesagt, daß sie innerhalb von 8-10 Tagen Italien verlassen müssen; tun sie das nicht, dann können sie ausgeschafft werden.

Nun ja.......

Italien müsste da etwas konsequenter sein.........

....und nicht begreifen oder begreifen wollen, dass sie vom Regen in eine ganz, ganz tiefe Traufe kommen.

Schuld sind doch dann aber wieder Firmen, die sich aus Tunesien zurückziehen. Nach dem Warum fragt keiner.
Vom Streiken und der neuerworbenen Demokratie allein wird man nun mal nicht satt. Nur will anscheinend niemand hören, dass man für ein besseres Leben auch was tun muss.
Das wird dann wieder als Einmischung oder Besserwisserei von aussen betrachtet.

Der europäische Gerichtshof hat entschieden, daß freiwillige Ausreise vor Abschiebung geht, deshalb muß einem (erstmals) Aufgegriffenen auch die Möglichkeit geboten werden, seine Ausreise selbst zu organisieren. Es wird ihm ein Datum vorgegeben, bis zu dem dies geschehen muß, danach hält er sich illegal im Lande auf und kann dann allerdings sofort abgeschoben werden (wenn er nicht vor einem Gericht dagegen klagt).

Aber mal ein anderer Gedanke - wenn Italien für alle diese Kosten (Haft + Abschiebung) aufkommen muß, dann kann man gut verstehen, warum die den Jungs erst einmal sagen, sie sollten selbst freiwillig das Land verlassen.
Erst dann, wenn jemand bereits vorher einmal illegal in Europa war und dafür eine Einreisesperre erhalten hat (oder dem Staat noch Geld schuldet), wird er u.U. sofort in die Abschiebehaft gebracht.

>>>
Es muss mal langsam eine Aufbruchstimmung in Tunesien aufkommen,
<<<

Das tut sie doch, sogar gleich mehrfach, denn die Firmen brechen in andere Länder auf, und die Arbeiter nach Europa.

Hallo!
Ich denke auch, ein aufderStelle zurück senden, würde den Zustrom sehr schnell beenden.
In Empfang nehmen,Erkennungdienstlich erfassen, bei bedarf medizienisch versorgen,und dann in den Flieger und in Tunis wieder abliefern.
Dann wären viel die getürmten Verbrecher auch wieder an den ihnen zugewiesenen Ort (Gefängnis) sitzen.
Walter

Na, mit dem Wort "Verbrecher" wäre ich vorsichtig - nicht alles, was in Tunesien ein Straftatbestand ist, ist es auch in Italien (oder anderen Ländern).

Auch wenn es naheliegt, zu vermuten, daß sich ehemalige Gefängnisinsassen abgesetzt haben, heißt das zudem nicht, daß sie auch nach Europa fahren (egal, von wem es behauptet wird) - die können auch, und das noch risikoloser, (zunächst) nach Algerien oder Libyen gehen, oder, was wohl meist zutrifft, einfach in Tunesien bleiben und eine zeitlang untertauchen, denn dort hat bislang die Polizei nicht gerade aktiv nach Straftätern gesucht, sondern meistens darauf spekuliert, daß sie ihnen bei einer Straßenkontrolle von selbst in die Hände laufen oder fahren.

Würde man das tun, dann würden bei der Überfahrt auf magische Weise sämtliche Auswanderer ihren Reisepass und jede Erinnerung an ihr Geburtsland verlieren - und abschieben kann man bekanntlich nur dorthin, wo jemand Staatsbürger ist (wenn das Zielland nämlich keinen Beweis hat, daß da ein Staatsbürger per Abschiebung ankommt, verweigern sie dem einfach die Einreise und die Abschieber müssen ihn wieder mitnehmen...).

Die Personen müßten also zunächst erst einmal aufwendig ermittelt werden, was zudem nur unter Mithilfe des Landes, in dem sie Staatsbürger sind, geschehen kann.

Da entstehen dann zum einen noch höhere Kosten auf europäischer Seite und zum anderen wird Tunesien wenig Interesse daran zeigen, energisch zu ermitteln, denn dann müßten sie ihren Staatsbürger wieder zurücknehmen und damit die Zahl der Arbeitslosen vergrößern und auch die Zahl derjenigen, die ja gezeigt haben, daß sie eigentlich gar nicht in Tunesien leben wollen.

Hallo,

Frogger, ich geb dir recht.
Außerdem kann man nach gestelltem Asylantrag nicht so einfach zurückschicken. Der Asylantrag muß zunächst geprüft werden und bei der Menge an Menschen dauert das .... Erst nach abschlägigem Bescheid und Prüfung ob keine Abschiebehindernisse vorliegen kann dies geschehen.

Sunny

Sunny!
Es werden von viel weniger als 1% der Ankommenden Asylanträge gestellt.
Siehe dt Presse.
Walter

ja, das trifft in diesem Falle für die Tunesier zu, weil sie meist glauben, daß es Tunesien sei, das ihnen die Überfahrt nach Europa verwehrt und daß Europa ja in Wirklichkeit auf sie wartet, um ihnen Arbeit anzubieten. Deshalb geben auch so viele von ihnen an, daß sie nach Europa auswandern, um zu arbeiten und bei anderen Familienmitgliedern zu sein.

Bei Schiffen mit Ankömmlingen aus anderen Ländern ist allerdings "Asyl" das magische Wort aus Gründen von "Verfolgung".

... soweit man hört, ist das tunesische Militär ebenfalls hilfreich bei der Ausreise nach Europa.

A big game . . .

partieller realitätsverlust??

sachen gibts, das gibts ja gar nicht...

Es gibt auch hier genügend Leute, die der Meinung sind, dass Tunesier nicht ausreisen dürfen.....

1200 tunesische Migranten verlassen Lampedusa

"...Verteidigungsminister Ignazio La Russa sagte, die Tunesier seien illegale Einwanderer. Sie würden registriert und dann abgeschoben. Anders als in Libyen gebe es in Tunesien keinen Krieg, begründete er seine Haltung."

Kann dem nur zustimmen....

Wie sieht das konkret aus? Kommen sie in Abschiebehaft? Haben sie überhaupt Papiere, oder *mutieren* sie ggf. zu Libyern? Wer bezahlt das alles? Oder werden sie nur zur Ausreise aufgefordert? Wobei man davon ausgehen darf, dass sie, wenn sie erst mal auf dem Festland sind, das Land wohl eher in Richtung Norden verlassen würden....

750 Milliarden werden für den Eurorettungsschirm bereitgestellt. . .

Was sind da schon ein paar Milliönchen, um Flüchtlinge wieder nach Hause zu schicken, statt den Ländern gleich zu helfen, damit sie gar nicht erst ausreisen.
Aber es dauert eben alles seine Zeit.
Und viele wollen nicht mehr warten !
23 Jahre ohne eine Zukunft, da hättest Du auch die Nase voll !

Man kann beide Seiten gut verstehen !

Mit dem Boot nach Lampedusa oder wahlweise eine Eheschließung mit einer Europäerin.... klar, kann man beides verstehen......

Aber darum ging es mir doch gar nicht. Ich hätte gerne gewusst, wie da nun konkret verfahren wird. Vielleicht kommen ja noch ein paar sachliche Antworten.

Sicher, kein Bock auf Schule, kein Bock auf Arbeiten - da habe ich auch irgendwann mal die Nase voll und gehe dorthin, wo ich dann trotzdem Geld bekomme.

Du hast, wie auch viele andere, die Motive des Auswanderns nicht verstanden, es handelt sich nämlich in der großen Mehrzahl nicht um Horden von hoch ausgebildeten und extrem zur Leistung motivierten Personen, die mit ihrem Wesen Europa bereichern und die alle Europäer mit offenen Armen begrüßen wollen.

Um die Gedanken besser zu verstehen, hier eine kleine Anekdote aus den letzten Tagen: Die tunesische Regierung wird allen arbeitslosen Universitätsabgängern demnächst monatlich 200 Dinar plus Krankenversicherung zahlen, damit sie nicht ganz ohne Geld und Absicherung dastehen und wieder aufd ie Straße gehen.
So weit - so gut, doch was passierte nun? Reihenweise haben Graduierte, die vorher eine Anstellung z.B. als Fließbandarbeiter hatten, und dabei 200-300 Dinar/Monat verdienten, ihren Job gekündigt, um fortan dasselbe Geld ohne Arbeit zu erhalten.
Und auch wenn ich es ihnen nicht verdenken kann, und auch, wenn sie durch diesen Schritt Arbeitsplätze für schlecht Ausgebildete frei machen, so zeigt es doch, wie gedacht und gehandelt wird.
Auch wenn dies z.B. in Deutschland bei ähnlichen Voraussetzungen ebenso passieren würde, unterschätzt man die Dynamik und Konsequenz, mit der Handlungen in Tunesien (oder anderen Drittweltländern) stattfinden. Dort reicht für viele Menschen bereits Hörensagen dazu aus, um gravierende Änderungen der eigenen Lebenssituation vorzunehmen und alles auf das Prinzip Hoffnung und es-kann-ja-nur-besser-werden zu setzen. Und dies bezieht sich beileibe nicht nur auf Personen, bei denen man es aus ökonomischen Gründen "verstehen" könnte, sondern auf jeden, der sich, egal welchen Status er hat, verbessern will.

Frogger: Deine Erläuterungen sind bis auf den ersten Satz sehr gut.
Aber beim 1. Satz schüttelt es mich! Ich persönlich kenne einige aus dem Süden, die nur die Mindestschule absolviert haben und keine Ausbildung haben. Warum ist dies so? Weil sie dazu angehalten wurden baldmöglichst für die Familie mitzuarbeiten. Viele von ihnen leben von der Hand in den Mund. Sie wünschen sich nichts mehr als eine regelmäßige Arbeit, die sie ernähren kann.
Tja, und wenn sie halt sehen, wie die ehemaligen Nachbarn, die wie auch immer, z.b. nach Frankreich ausgewandert sind, auftreten, wenn sie zum Familienbesuch kommen, nun denn, was sollen sie dann glauben...ganz einfach, dass du in Europa zu Geld kommst....
Dies ist ihr Ziel. Ist dies zu verurteilen? Nein, das Recht auf Arbeit ist ein Menschenrecht!

Die Tunesiche Regierung geht hier also einen falschen Weg. Sie müssen Arbeitsplätze schaffen!!!!! Und zwar für alle, nicht nur für Akademiker!