An der tunesisch-libyschen Grenze scheint es drunter und drüber zugehen.
Es sind wohl eine große Anzahl ägyptischer Flüchtlinge (Familien mit vielen Kindern) in Tunesien angekommen, für die jetzt händeringend Unterkünfte, Medikamente, Babynahrung etc. gesucht werden.

Tunesischen Flugzeugen zur Rückholung von Tunesiern wird die Landeerlaubnis seit neuestem in Tripolis verweigert. Jetzt werden ausländische Flugunternehmen gesucht, die die Gefahr auf sich nehmen, dorthin zu fliegen.

Quelle: Olfa Riahi (Express FM)
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In den nahe an Tunesien liegenden lybischen Orten Az Zawiyah and Zuwarah wird gekämpft. Das berichten chinesische Eisenbahnarbeiter, die sich nach Tunesien durchgeschlagen haben gegenüber Al Jazeera.

Quelle: Al Jazeera Reporterin vorort

Währenddessen werden in Libyen gezielt Tunesier und Ägypter gejagt, wie der Spiegel berichtet.
Im Westen Libyens herrscht Anarchie, Zehntausende sind auf der Flucht. Gaddafis Anhänger machen laut Augenzeugenberichten gezielt Jagd auf Gastarbeiter aus Ägypten und Tunesien - das Regime hat sie zu Sündenböcken erklärt, nun rächt es sich mit Repressionen, Raub, Vergewaltigung und Mord.

Die Flüchtlinge, die hier ankommen, sind vor allem Tunesier - 50.000 von ihnen lebten in Libyen als Arbeitsmigranten. Nachdem Gaddafi und sein Sohn Saif al-Islam die Ausländer für die Aufstände verantwortlich machten, vor allem Tunesier und Ägypter, und sie beschuldigte, unter Drogen zu stehen, begannen die Gaddafi-Anhänger eine wütende Hatz auf alle Ausländer und brachten nach Zeugenaussagen Dutzende um.

Das erzählt etwa Marwan, 23, der seit einem Jahr als Frisör in Tripolis gearbeitet hatte. Er ist am Flughafen von Tunis gelandet, in einem Sonderflug von Tunisair, er berichtet zitternd vom Grauen in der Hauptstadt Tripolis. Eine Horde von Gaddafi-Anhängern habe vor drei Tagen das Apartment gestürmt, in dem er mit anderen Tunesiern lebte, sie seien mit Messern angegriffen und mit Gewehrläufen geschlagen worden, viele seien schwer verletzt worden.

Er sagt, die Gaddafi-Anhänger hätten die Wohnung verwüstet, ihnen Handys und alles Ersparte gestohlen - ihm selbst 3000 Dollar. "Ich habe mit eigenen Augen 15 bis 20 tote Ausländer hinter einem Krankenhaus gesehen, es war grauenvoll." Die Milizen machten auf der Straße Jagd auf alle Ausländer, Tunesierinnen, die er kannte, seien mehrfach vergewaltigt, ihre Haut mit Zigarettenstummeln verbrannt worden. 40 seiner Landsleute seien entführt worden und seither verschwunden.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747414,00.html