Original geschrieben von: Frogger
... Netter Erklärungsversuch, sehr populistisch, doch nur selten zutreffend. Schwulenfeindliche Übergriffe geschehen meist aus den Gründen, das deren sexuelle Orientierung abgelehnt wird und die Überzeugung des "geschieht ihnen recht, wenn sie abartig sind" vertreten wird. ...


Wobei das eine das andere nicht ausschliesst. Und es ist nicht selten zutreffend. Übergriffiges Verhalten gibt es auf beiden Seiten. Das kann man öfter beobachten, als einem lieb ist.

Im letzten Sommer, kleines Strand-Restaurant, netter Kellner, nicht homosexuell, sehr beliebt bei seinen Gästen, weil immer sehr freundlich und hilfsbereit und eher schüchtern und zurückhaltend. Homosexueller Gast, mit seinem Anhängsel, erscheint mal wieder dort, wechselt regelmässig Standort und Destination, Name bekannt... Wird bedient, wie jeder andere Gast, bis es zu immer anzüglicheren Kommentaren von Seiten des Gastes kommt, erste Berührungsversuche, obwohl man sich länger kennt und übereinander 'Bescheid' weiss. Kellner versucht zu ignorieren. Habe versucht einzulenken und den Gast gebeten, das doch bitte zu unterlassen. Kommentare werden deutlicher, dann sagt der Kellner, dass er ihn in Ruhe lassen soll. Das Anhängsel wurde inzwischen nach Hause geschickt. Dann der Gast: 'Für Geld kann ich Euch alle haben' und legt TND 200,- auf den Tisch mit dem Zusatz 'mehr gibt es nicht'. Und dann hatte er die Faust mitten im Gesicht.

Kann ich verstehen. Wenn sich mir gegenüber jemand so benehmen würde, wäre ich viel früher ausgeflippt. Meine Reizschwelle ist da nicht so hoch.

Und das ist kein Einzelfall.

Andere Szene, ebenfalls letzten Sommer: Homosexueller Hotelstammgast trifft Bekannte in der Stadt mit dem kleinen Bruder ihres tunesischen Mannes. Er kennt sie, quatscht ein bisschen und fragt dann direkt, wie es denn mit dem jungen Mann aussehe, ob er nicht Interesse hätte an gutbezahlter Privatbetreuung. Sie hat direkt geblockt, der Junge spricht kein deutsch, wollte nur wissen, warum sie so sauer war, sie hat es ihm lieber nicht gesagt.
Auch da war ich dabei.

Dann gibt es diverse homosexuelle Männer, die hier leben, die sich immer wieder wechselnd die Jungs vom Strand einladen, auch untereinander tauschen... Auch bei denen gibt es vermehrt Übergriffe und Einbrüche. Aber, sorry, wenn ich in die unterste Schublade greife (auch wenn durchaus nette Jungs dazwischen sind, die sich ihr Schicksal nicht ausgesucht haben, und nicht jeder von denen, die sich dort verkaufen, sind auch wirklich schwul), dann muss ich mich den Gegebenheiten mit allen Konsequenzen anpassen und auf Entsprechendes gefasst sein.

Ich kenne aber auch homosexuelle Männer, die hier leben, mit ihrem Partner, einer davon sogar mit einem Tunesier seit 20 Jahren, die werden weitgehend akzeptiert, auch wenn ihre 'Gesinnung' nicht gut geheissen wird.

Desweiteren hatte ich ja geschrieben
Original geschrieben von: Batall_DJE
... Das ist neben dem religiösen Aspekt, ...

Dachte, das ware ausreichen und würde Deinen Aspekt ‘meist aus den Gründen, das deren sexuelle Orientierung abgelehnt wird und die Überzeugung des "geschieht ihnen recht, wenn sie abartig sind" ’ einschliessen, ohne einen Exkurs daraus machen zu müssen, der ja seit vielen Jahren überall auf der Welt geführt wird, bzw. geführt werden muss.
Das es das bis heute gibt, ist für mich, so traurig wie es ist, keine Frage.

Die Frage ist doch eher, muss man, und wenn auf welche Art, das ausleben, wenn man sich in einem Land befindet, egal ob man dort nur Urlaub macht oder lebt, von dem man weiss, dass es für die Menschen aufgrund ihrer Religion nicht akzeptabel ist? In einem Land, dass auch Aufklärungstechnisch noch zig Jahrzehnte zurück ist?

Aus dem Beitrag
Original geschrieben von: petroberlin
Mein Bekannter kommt aus Berlin,es wahr ein Schwuhlenfeindlicher Überfall.Er kommt nächste Woche zurück,dann weis ich mehr

ist wenig zu entnehmen. Weder, ob sein Freund in TN lebt oder zu Gast ist/war, noch sonst irgendwas.

Ich wiederhole es nochmal:
Ich kenne aber auch homosexuelle Männer, die hier leben, mit ihrem Partner, einer davon sogar mit einem Tunesier seit 20 Jahren, die werden weitgehendst akzeptiert, auch wenn ihre 'Gesinnung' nicht gut geheissen wird. Einer davon ist ein guter Freund, der seit 20 Jahren hier lebt. Auch ihm stossen Szenen, wie oben extrem auf, auch er sieht sie nicht als Einzelfälle. Dasselbe bestätigt ein anderer Bekannter, der seit über 30 Jahren hier ist. Sie sagen, es ist wie mit den europäischen Frauen - es gibt viele, die durch ihr Auftreten und Verhalten den Ruf der Europäerin an sich so weit beschädigen, dass die anderen erst mal beweisen müssen, dass sie nicht ‘so’ sind.

Für mich u.a. eine Frage des Niveaus und des eigenen Verhaltens, egal welche Gesinnung man vertritt.

Liebe Grüsse!


Alles lediglich meine bescheidene und subjektive Sichtweise, welche ich - meistens - im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte kundtue s47 s28