Paris (dpa) - Ein französisches Unternehmen wollte die tunesische Regierung noch nach dem Ausbruch der blutigen Unruhen im Land mit Nachschub an Tränengas versorgen. Die Lieferung sollte am Freitag per Flugzeug auf den Weg gebracht werden, bestätigte der französische Regierungssprecher François Baroin am Mittwoch. Zollbeamte hätten das Geschäft jedoch vereitelt. Der Nachschub für die tunesischen Sicherheitskräfte wurde beschlagnahmt. In der Lieferung waren neben Tränengasgranaten unter anderem schusssichere Westen enthalten.
Der tunesische Präsident Zine el Abidine Ben Ali war am Freitag nach 23 Jahren an der Macht gestürzt worden. Auslöser seines Abgangs waren Massenproteste gegen Korruption und hohe Arbeitslosigkeit. Sie hatten sich in der vergangenen Woche zu einem Volksaufstand ausgeweitet. Bei Ausschreitungen gab es Dutzende Tote.