Guten Morgen, Zusammen!

Heute Morgen hatten auf Djerba schon fast alle Geschäfte wieder geöffnet, dass Leben scheint fast normal.
Hier war es letzte Nacht deutlich ruhiger. Es ist mehr Militärpräsenz da.
Die Bürgerwehren wurden hier neu instruiert. Lediglich ganz in unserer Nähe gab es einen Zwischenfall: da hat die Bürgerwehr die Strassensperre direkt auf der Hauptstrasse errichtet und wollte sie nicht auf die Piste verlegen. Das Militär muss eine Weile mit ihnen disskutiert haben, dann gab es ein paar Warnschüsse. Daraufhin haben die Männer die Sperre umgebaut.
Die Nacht danach war komplett ruhig.

Das Video ist der Hammer. Bin entsetzt. Aber ich glaube, dass man die jetzige Situation nicht aus dem europäischen Blickwinkel betrachten kann.
Die Gefahr besteht in der Wut- und Hass-Entladung eines jahrzehntelang klein gehaltenen Volkes.
Bei der Bürgerwehr gibt es viele ungebildete und uninformierte Menschen, die immer am untersten Ende standen und plötzlich Macht und wichtige Aufgaben haben.
Ich habe mit einigen von ihnen gesprochen. Sie nehmen ihre Aufgabe sehr ernst, manche von ihnen haben zum ersten Mal in ihrem Leben Verantwortung zu tragen. Sie versuchen ihren Beitrag zu leisten. Allerdings auch unter dem Schlagwort 'Lieber lassen 10 von uns ihr Leben, als dass 1 von denen davon kommt.'. Ihre Stimmung schwankt zwischen Spass, entspannt bis hin zu angespannt.
Ich bin nur gespannt, wie man ihnen eines Tages erklären will, dass man sie nicht mehr braucht, und dass sie wieder ganz unten in der Hirarchie stehen.

Aber auf Djerba ticken die Uhren eben doch anders. Und im Moment sind wir wieder mal froh darüber.

Kann mir bitte jemand Auskunft geben, ob und/oder inwieweit der Premierminister Ghannouchi mit dem London-Exil-Tunesier Ghannouchi verbandelt ist?

Liebe Grüsse!


Alles lediglich meine bescheidene und subjektive Sichtweise, welche ich - meistens - im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte kundtue s47 s28