(sda/afp) Die tunesische Zentralbank hat Angaben zurückgewiesen, wonach die Ehefrau des gestürzten tunesischen Präsidenten Zine al-Abidine Ben Ali bei ihrer Flucht 1,5 Tonnen Gold aus der Zentralbank gestohlen haben soll.
Die Zeitung «Le Monde» hatte am Montag auf ihrer Website berichtet, das französische Präsidialamt verdächtige Ben Alis Gattin Leila Trabelsi, sich bei der Notenbank vor ihrer Abreise Gold im Wert von 45 Millionen Euro beschafft zu haben. Demnach hatte der Gouverneur der Zentralbank die Anfrage der Präsidenten-Frau zunächst abgelehnt, stimmte unter dem Druck Ben Alis dann aber doch zu. Anschliessend habe sich Trabelsi mit dem Gold über Dubai ins saudiarabische Jiddah abgesetzt.
Die tunesische Zentralbank wies die Angaben, die sich auf französische Geheimdienstinformationen aus tunesischen Quellen stützten, umgehend zurück. Die Goldreserven seien in den vergangenen Tagen nicht angetastet worden, sagte ein Vertreter der Zentralbank. Auch die Devisenreserven seien unberührt.
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Gelder der Familien Ben Ali und Trabelsi werden auch auf Banken in Europa vermutet. Politiker und Oppositionelle fordern, dass die Behörden auch in der Schweiz mutmassliche Konten aufspüren.
Das EDA erklärte am Sonntag, die Situation in Tunesien werde sehr aufmerksam verfolgt. Die Schweiz behalte sich vor, «geeignete Massnahmen» zu ergreifen. Dazu zähle auch, Konten zu blockieren.
Last edited by reinerjutta; 17/01/201118:10.
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