Tunesien: Reise- und Sicherheitshinweise
Stand 12.01.2011
(Unverändert gültig seit: 12.01.2011)
Dringende Sicherheitshinweise - Gefahr von Entführungen und Anschlägen
In den nordafrikanischen und den südlich an die Sahara grenzenden Ländern wächst die Gefahr des islamistischen Terrorismus und krimineller Übergriffe. Sowohl kriminelle Banden als auch Al-Qaida im Maghreb (AQM) suchen derzeit gezielt nach Ausländern zum Zwecke der Entführung; in Niger, Mali und Mauretanien kam es auch in jüngster Zeit zu Entführungen. Wirksame Gegenmaßnahmen gegen diese Terrorgruppe zeichnen sich nicht ab. Es ist, wie aktuelle Hinweise bestätigen, jederzeit mit weiteren Entführungen westlicher Staatsangehöriger zu rechnen. Gerade auch deutsche Staatsangehörige sind einer deutlich ansteigenden Anschlags- und Entführungsgefahr ausgesetzt. Das Auswärtige Amt rät von Reisen in entlegene, nicht hinreichend durch wirksame Polizei- oder Militärpräsenz gesicherte Gebiete der Sahara und ihrer Randbereiche eindringlich ab.
Deutlich erhöhte Anschlags- und Entführungsrisiken bestehen u.a. für touristische Ziele, an denen regelmäßig westliche Staatsangehörige verkehren. In einigen Gebieten, insbesondere in der Sahel-Sahara-Region, sind Sport- und Kulturveranstaltungen wie Wüsten-Rallyes oder Musikfestivals mit erheblichen Anschlags- und Entführungsrisiken verbunden.
Die Sicherheitsrisiken für Reisende differieren von Land zu Land und sind regelmäßig selbst innerhalb eines Landes unterschiedlich zu bewerten. Das Auswärtige Amt rät daher dringend, immer auch die landesspezifischen Sicherheitshinweise zu beachten.

Landesspezifische Sicherheitshinweise zu Tunesien
Derzeit finden landesweit täglich, auch im Stadtgebiet Tunis gewaltsame Demonstrationen und Ausschreitungen statt. Dabei kommt es zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften mit Toten und Verletzten. Im Großraum Tunis wurde am 12.01.2011 erstmals eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.
Touristen und Ausländer sind nicht Ziel der Ausschreitungen. Dennoch sollten Menschenansammlungen unbedingt gemieden werden, um eine Gefährdung durch zufällige Anwesenheit zu vermeiden. Es wird dringend empfohlen, Anweisungen der Sicherheitsbehörden zu beachten. Eine weitere Zuspitzung der Lage ist nicht auszuschließen.
Das Auswärtige Amt rät – wie in allen Ländern der Region – unabhängig von der weiteren Lageentwicklung auch weiterhin bei Aufenthalten in Tunesien grundsätzlich zu erhöhter Aufmerksamkeit. Es weist insbesondere auf die Gefahren bei Reisen in die Sahara im Grenzgebiet zwischen Tunesien, Algerien und Libyen hin; besonders das weit südwestlich des Chott el Jerid an der algerischen Grenze gelegene Gebiet. Von Reisen in die von den tunesischen Behörden dort ausgewiesenen Sperrgebiete wird dringend abgeraten.


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Ausgangssperre für ganz Tunesien ab 20:00 Uhr verhagen.
Im ganze Land ist bereits seit heute Nachmittag Militär im Einsatz. In machen Städten steht das Militär auf den Seiten der Demonstranten und schützt diese vor der Polizei.