Tunesien/Frankreich/Konflikte/Soziales/ Paris verzichtet auf Kritik an Tunis =
Paris (dpa) - Die französische Regierung verzichtet weiter darauf, die tunesische Regierung für ihr gewaltsames Vorgehen zu kritisieren. «Wir verurteilen die Gewalt und wir sind besorgt angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Spannungen», sagte Regierungssprecher François Baroin am Mittwoch in Paris. «Weiter können wir nicht gehen, das wäre eine Einmischung in innere Angelegenheiten», antwortete er auf die Frage, ob Frankreich nicht zu den von Sicherheitskräften erschossenen Demonstranten oder inhaftierten Journalisten in Tunesien Stellung nehmen wolle.
Präsident Nicolas Sarkozy hat sich bislang nicht öffentlich zu den anhaltenden Protesten in der ehemaligen französischen Kolonie geäußert. Lediglich das Außenministerium hat grundsätzlich zur Zurückhaltung aufgerufen, ohne jedoch einen Adressaten zu nennen. Präsident Zine el Abidine Ben Ali gilt in Paris als Garant gegen den Islamismus. Die französische Regierung hält sich deswegen traditionell mit Kritik an Menschenrechtsverletzungen in Tunesien zurück.