Mag ja sein, dass hier unsauber zitiert worden ist, aber inhaltlich ist es richtig. Ich arbeite seit Jahren mit Mädchen in Deutschland, die in ihren Heimatländern beschnitten wurden und hier unter den Folgen leiden, die vor der zweiten Beschneidung vor der Heirat geflüchtet sind oder, die kurz vor der ersten Beschneidung bei Erreichen der Heiratsfähigkeit stattfinden sollte. Alle diese Mädchen leiden noch Jahre danach an den Folgen (Trauma, Rheuma, verschiedendste Unterleibsentzundungen). Allen gemeinsam ist, dass es das schlimmste Erlebnis ihres Lebens war. Die Mädchen sind vor allem Muslima aus Ostafrika aber auch Christinnen vor allem aus Westafrika).
Schlimm ist, dass somalische Islamisten "beschneidungskomandos" in die Nachbarländer schicken, die wahllos alle Mädchen beschneide und das unter dem Deckmantel des Islam.
Auch hier in Deutschland werden viele retraumatisiert. Vielen kann durch umfangreiche OPs geholfen werden. Aber es darf nie, nie, nie publik werden, denn dann erwerben sie sich - obwohl strenggläubige Muslima - den Ruf einer Schlampe. Diese Mädchen, deren Beschneidung gefeiert wurde wie die kleiner Jungs, haben mir schon häufig erklärt, dass sie selbst ihre späteren Söhne, trotz Vorschrift, vielleicht gar nicht beschneiden lassen würden, weil sie wissen, welche Narben es in Kinderseelen hinzerläßt (noch wissen sie nichts von den Möglichkeiten unter Narkose im Krankenhaus), und damit sind nicht die äußerlichen gemeint. Die meisten haben einfach das Vertrauen zur Mama verloren.
So, das Thema Mà dchenbeschneidung war hier zwar nicht das Thema, zeigt aber auch, wie sich durch Tradierung Tradition und Religion vermischen - aber eben auch ein Festhalten und immer wieder religiöse Begründungen letztendlich die patriachalen Machtstrukturen erhalten sollen. Kritisches Hinterfragen ist sicher im Islam schwieriger als im Christentum - umso wichtiger (meine damit nicht unbedingt nur die Jungsbeschneidung) ist aber deshalb die Diskussion in multireligiösen Partnerschfte.
Lg sunny
Alles hat einen Sinn, auch wenn es zunächst sinnlos und grausam erscheint