Empörung in katholischen Kreisen.

Rom: Der Appell des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi vor 500 Models, zum Islam überzutreten, sorgt für erhitzte Gemüter in Rom. "Der Islam soll die Religion ganz Europas werden. Es wird Zeit brauchen, doch dies wird mit dem EU-Beitritt der Türkei möglich werden", sagte Gaddafi, der zum Auftakt seines Besuchs in Italien vor zahlreichen jungen Frauen einen Vortrag über den Islam gehalten hatte.
Seine Worte sorgten für helle Empörung in katholischen Kreisen. "War würde passieren, wenn ich nach Tripolis reisen würde und die Libyer aufrufen würde, zum Katholizismus überzutreten?", fragte polemisch der Ex-Europaminister und Präsident der christdemokratischen Partei UDC, Rocco Buttiglione.

Auf den Protest reagierte Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi gelassen. Er bezeichnete Gaddafis Äußerungen als "Folklore". Berlusconi traf mit Gaddafi am Nachmittag zusammen. Es ist bereits Gaddafis vierte Reise zu der früheren Kolonialmacht binnen kurzer Zeit. Mit dem Besuch feierten Gaddafi und Berlusconi den zweiten Jahrestag der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrags, in dem Italien Libyen eine Entschädigung von vier Milliarden Euro für die Besatzungszeit von 1911 bis 1943 zuerkannte.

Italien hatte sich verpflichtet, 25 Jahre lang Ausgleich zu zahlen. Entlang der libyschen Küste soll mit einem mehrjährigen finanziellen Engagement Italiens unter Einbindung italienischer Unternehmen eine Autobahn gebaut werden, die Libyen mit seinen Nachbarn Ägypten und Tunesien verbindet.


Quelle: wienerzeitung.at


LG Alina


Im leben gibt es viele Kopien aber nur wenig Originale!
Viva la Tunisie 14.01.2011
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