Original geschrieben von: Mandel
Hier noch Erfahrungsberichte von Müttern:

Ich war schwanger, die Geburt nahte und wir fuhren in die Klinik.
Ich bekam mein Baby, soweit so gut.
Nach der Geburt werden die Babys untersucht, der Kleine wurde gewogen, gemessen und von oben bis unten begutachtet.
Dann sagte der Arzt, und zwar in schnell runtergerasselten Sätzen:
"Der Kleine hat eine Phimose. Das ist nicht schlimm, das bringen wir mit einem kleinen Schnitt in Ordnung.
Da merkt der nichts von, und da er so klein ist, erinnert er sich später auch nicht, am Besten machen wir das gleich in drei Tagen.
einverstanden?Ja? Ja?!?"
Ich lag auf dem Bett und fragte leise: "was ist Phimose?§
Ich fühlte mich überfordert, vor zwanzig Minuten grade hatte ich mein Baby entbunden,
ich fühlte mich überrollt.
Der Arzt sagte: "Ach, ne Verengung der Vorhaut. Sowas ist mit einem Schnitt zu beheben, dann hat der Junge nie mehr Probleme
beim Urinieren und so weiter."
Ich sah meinen Mann fragend und unsicher an. Er nickte zustimmend, er hatte eine verengte Vorhaut gehabt und konnte mit niemand darüber reden.
Als er 14 Jahre alt war, hat er sich unter großen Schmerzen die Hat eingerissen um sie zu weiten und das Problem loszuwerden.
Also stimmte er dem Arzt zu. Ich kann nicht behaupten, damals viel über die genaue Anatomie, Funktion und aufbau des Penis
gewusst zu haben, ich wusste wie und was man mit einem Penis nettes anstellen kann, aber genaues über die einzelnen Teile
und ihre Sensibilität und Wichtigkeit wusste ich nicht.
Mein Mann wusste nicht viel mehr, aber er hatte ja selber einen und wenn er den so merkwürdig treibend drängend vorgetragenen
Vorschlag zu dieser OP sinnvoll fand...?
Ich nickte also auch, war zu müde dem eiligen Arzt weitere Fragen zu stellen.

Das Thema wurde nicht wieder angeschnitten. Ich zerplatzte von Massen an Milch, war mit mir und dem Baby beschäftigt und
dachte nicht weiter über die anvisierte Operation nach.
Am dritten Tag nach der Geburt holte eine Schwester den Kleinen zur OP. Den Arzt sah ich nicht.
Meine Frage, ob das denn nicht gefährlich sei, und es nicht besser sei zu warten bis der Junge größer sei, wenn das denn schon unbedingt nötig sei,
wurde abgewürgt mit den knappen Worten "Ist noch nie was passiert, ein kleiner Eingriff nur".
Ich fragte "Kann ich mitkommen?" Sie antwortete: "Nö, die Muddis fallen dabei immer um."
Dann war sie mit dem Baby weg.

Sie kam mit meinem Sohn zurück.
Er schrie. Sie lege ihn mir in den Arm und sagte: "Kuscheln sie ihn ein bißchen, das braucht der jetzt".
Und war weg.
Das kleine Wesen schrie- es schrie nicht nur, es schrie so entsetzlich, das ich dachte, es stirbt mir gleich, weil es keine Luft mehr bekommt.
Mein Baby brüllte sich mit weit geöffnetem Mund die Lunge aus dem Leib. Die winzigen Armchen streckte es wild in die Luft,
die Fäustchen geballt, sich öffnend und sich wieder ballend bei jedem Schrei, wo Haut zu sehen war war sie rot , das ganze Gesicht
war von diesem Schmerzgebrüll knallrot und feucht, er zitterte am ganzen Körper.
Was hatten sie ihm nur getan?!? Ich saß da mit meinem Jungen im Arm, hilflos, beruhigend flüsternd und streichelnd,
die Tränen liefen mir ohne Pause über das Gesicht.
Nun- WAS hatten sie getan?
Man muss wissen, bei einem Baby und kleinen Kindern ist die Vorhaut noch mit der Eichel verwachsen.
Will man da etwas schneiden, so muss man die Haut von der Eichel runterreissen...
...da ein Baby selbstverständlich keine Narkose bekommen kann, wird das ohne Betäubung bei vollem Bewusstsein gemacht.
Ist es ein Wunder, das mein Junge so schrie das ich dachte, er kollabiert jeden Moment?!?
Und : Man kann gar keine Phimose diagnostzieren, wenn das Organ noch so klein und die Häute miteinander verwachsen sind!
Das stellt sich später heraus, wenn die Vorhaut sich von der Eichel zu lösen beginnt.

Ich habe NIE wieder ein KInd SO ENTSETZLICH schreien gehört.
Ich habe das nie vergessen können, und ich habe, obwohl ich "unschuldig" bin, immer noch ein schlechtes Gewissen
meinem Sohn gegenüber,
das ich das zugelassen, meine Zustimmung gegeben habe...

Es gab kein Beratungsgespräch. Es gab keinerlei Informationen, zum Beispiel die schlichte Tatsache, das das Problem auf sanfte Weise
mit Salben und täglichem Behandeln der Vorhaut durch Bewegen aus der Welt zu schaffen ist.
Es gab keine weiteren Erklärungen, Aufklärungen.
Für die OP bekommen die Krankenhäuser Geld, es wird damit viel Geld verdient...
Da ist doch praktisch, NICHT WAHR!!! eine Mutter nach der Geburt, eine völlig erledigte Frau einfach so zu überfahren,
um möglichst schnell die Zustimmung zu dieser Barbarei einzuholen!

Eine Mutter schreibt:
[…] "In fast allen Fällen lösen sich aber auch Verklebungen spätestens in der Pubertät und Urologen sind sehr gierig auf's Beschneiden,
klar, bringt ja auch Geld. Deshalb finde ich es wichtig, beide Seiten zu beleuchten.
Unseren Sohn wollten wir mit 4 Jahren trotz Phimose nicht beschneiden lassen, weil ein Drittel der empfindlichen Penishaut dabei verloren geht.
Wir sind dann auf den Homöopathen Ravi Roy gestoßen, der schreibt, daß man mit Sulfur C200 Globulis jede Phimose ausheilen könnte.
Wir gaben dies unserem Sohn eine Zeitlang jeden Tag, obwohl der Urologe sagte, dass es aussichtslos sei und hier nur eine Beschneidung helfen kann.
Nach 4 Wochen war es extrem besser, nach 3 Monaten fast weg, nach 6 Monaten völlig normal. Nach jetzt 8 Monaten gibt es keinerlei Probleme mehr
die Vorhaut zurückzuziehen." […] C. Müller-Mettnau, 2002

Was dieser Arzt mit uns und unserem Jungen gemacht hat, ist verboten. Es wäre so auch nicht mehr möglich.

Ich möchte noch diese anatomischen Beschreibungen dazusetzen.
Wer sie gelesen hat und trotzdem noch für die Genitalverstümmelung von Jungen ist, ist meiner Ansicht nach herzlos,
ein Eisklotz mit dem ich nichts zu tun haben möchte. Ich lasse auch Ausreden bezüglich der Aktzeptanz in der moslemischen
Gemeinschaft nicht gelten, das die Mutter Angst hat, der Junge könnte ausgegrenzt werden oder solch ein Unsinn.

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War diese Mutter in einer Klinik in Afrika? Ist dies bereits 30 Jahre her?

Woher stammt dieser Erfahrungsbericht, eine Quellenangabe wäre sehr wichtig und sinnvoll.

Claudia