Hallo Zusammen!

Heute Morgen um 03:30 Uhr, auf dem Weg zum Flughafen, bot sich mir folgendes Bild:

Ein alter Mann und eine alte Frau (geschätzte Mitte 60 bis 70) kramen in einer Mülltonne. Sie suchen Plastikflaschen, die sie für ein paar Millimes pro Flasche ans Recycling verkaufen. Sie suchen Brotreste für Schafe und Ziegen.
- Soweit so gut. Das sieht man regelmässig überall auf der Insel. -
Diese beiden nahmen allerdings auch aus einem Müllbeutel eine halbe Melone, die sie direkt geteilt und gegessen haben. Es fand sich auch noch irgendein Kleidungsstück, dass die Frau sich unter ihre Kleider schob.
Danach haben sie den Rest-Müll wieder in die Tonne gestopft.

Die Szene hat mich wirklich schockiert. Sie haben mich nicht bemerkt an der Ausfahrt. Die beiden Alten sind dann weiter gezogen. Da ich sie nicht brüskieren wollte, bin ich einen anderen Weg gefahren, wo ich wusste, ich treffe sie zwangsläufig gleich wieder, und habe ihnen dann 20 TND gegeben. Er wollte ablehnen, sie ist mir fast um den Hals gefallen und hat in ihren Taschen gesucht, ob sie mir nicht irgendetwas dafür schenken könnte.
In dem Moment habe ich mich für mein Häuschen, mein dekadentes - weil nicht arbeitendes - Pferd, mein ganzes Leben, aus tiefstem Herzen geschämt.

Brotreste und Plastikflaschen sammeln wir sowieso immer getrennt, weil wir wissen, dass es dafür immer dankbare Abnehmer gibt.
Aber Essensreste aus Müllsäcken kramen?!? Und Kleidungsstücke, wo es doch den Frip gibt?!?

Ich bin nicht so blauäugig, dass mir nicht bewusst ist, dass es, wie z.B. in D auch, immer mehr bedürftige Menschen gibt. Ich weiss, dass Moscheen vermehrt zum Spenden aufrufen. Es gibt auch, neben den professionellen Bettlern, welche, die für ihren Lebensunterhalt die Hand aufhalten müssen.

Eigentlich stehe ich immer noch neben mir...

Heute ohne sonnige Grüsse!


Alles lediglich meine bescheidene und subjektive Sichtweise, welche ich - meistens - im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte kundtue s47 s28