Original geschrieben von: Zarzouna
Das ist auch ein Missverständnis das selbst unter Muslimen sehr weit verbreitet ist und zwar das es verschiedene Auslegungen des Quran oder des Islam gäbe. Das ist definitiv nicht der Fall.


Sage das den Rechtsgelehrten. Selbst die Unterschiede zwischen den offiziellen Rechtsschulen sind zwar nur klein, doch fein. In der Geschichte hat es zudem immer wieder Gruppen gegeben, die um die Deutungshoheit gestritten haben bzw. alles daran setzen daß ihre Textdeutungen prominent wurden. Und selbst wenn es jedesmal nur um Kleinigkeiten geht, so ist ein steter Tropfen, der den Stein höhlt. Mit diesem Argument kam ja auch die derzeitige fundamentalistische Strömung zur Stärke, die in erster Linie "Auswüchse" aus Jahrhunderten beseitigen will und wieder zum Kern der Lehre vorstoßen will. Wie schon an anderer Stelle gesagt - müßte ich mich entscheiden, welcher Strömung ich persönlich eine höhere Glaubwürdigkeit/Authenthizität zumessen sollte, dann wäre es die fundamentalistisch gesprägte.

Original geschrieben von: Zarzouna

Der Islam ist heute ein Sammelsorium aus vielen Sekten und Gruppen von denen jede meeint sie selbst sei auf dem richtigen Weg. Dabei muss man doch nur in den Quran sehen um zu lesen wie der richtige Weg aussieht. Der richtige und einzige Weg ist den Salaf-as-Salih zu folgen! Das heisst dem Prophetem Muhammad (s.a.w.s) sowie den Sahabern und den Tabayin (die Generation die den Propheten erlebt hat sowie deren nachfolge Generation). Daran gibt es nichts zu rütteln.


Naja, das ist ja beileibe nichts neues, Die Zerplitterung in Gruppen begann ja quasi sofort, nachdem der Religionsgründer gestorben war - und auch im Christentum gibt es viel mehr Grüppchen und Sekten, als jemand vermuten würde.
Gerade dies macht es ja zur Gewißheit, daß in den meisten Fällen die Religion nur instrumentalisiert wurde und es den Personen an den Spitzen der Gruppen nicht um die Sache, sondern um persönliche Vorteile und Ansichten ging.
Und das macht es auch heute so schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen, den Auswuchs vom Stamm, denn im Laufe von Jahrhunderten hatte Einflüsse genügend Zeit, die Historie zu jeweils ihren Gunsten zu modifizieren. So gab es etwa schon ganz früh in islamischer Zeit Gelehrte, die den Großteil selbst der "authentischen" Hadithe als geschichtsklitternd bezeichnet hatten (Beispiele dazu gibt es zuhauf auch aus dem Christentum, übrigens) - heute ist es so gut wie unmöglich, das noch zu beurteilen.
Es gibt da eine Gruppe, die ausschließlich den Text des Koran als authentisch beurteilt und die Sunna ablehnt. Diesen Ansatz finde ich gar nicht so uninteressant, weil sie zumindest den Ballast des GRÖSSTEN Teiles der islamische Lehre, die zudem erst nach dem Tode von Mohammed entstand (ab 765 bzw. 810) und zumindest fragwürdig ist, abwirft und auf dieser Grundlage eine andere Bewertung vornehmen kann.

Aber auch das ist wieder ... Glaubenssache.