...Also was ich hier reinschrieb, hab ich mir nicht vorgestellt! Es stimmt tatsächlich und es ist wissenschaftlich belegt...
Tasache ist, daß es keinerlei eindeutigen wissenschaftlichen Beweis gibt, nicht einen, sondern nur eine Vielzahl von Studien mit Hinweisen auf das eine oder andere Ergebnis, die sich zudem widersprechen und die in den meisten Fällen nicht den Anspruch an eine wirkliche "wissenschaftliche" Studie erfüllen (zu geringe Anzahl Versichspersonen, zu kurze Studiendauer, falsch gewählte Vergleichsgruppen, etc.).
Gerade bei der Zirkumzision als politisches/religiöses Thema werden Studien oft erstellt, um ein gewünschtes Ergebnis zu bestätigen (was einem wissenschaftlichen Anspruch genau konträr gegenübersteht).
In den USA wurden im letzten Jahrhundert fast alle männlichen Kinder routinemäßig beschnitten, in den letzten Jahren hat sich das geändert, so daß es mittlerweile schon weniger als die Hälfte sind - dies allein deutet auf einen Wandel in geschellscheftlichem und medizinischem Erkenntnisstand hin, denn gerade in den USA werden auch kleinste Anzeichen schon hoch bewertet.
Abschließend noch zwei Kommentare zu den Studien, auf die sich viele Befürwroter und Gegner beziehen, seziell die Uganda-Studie:
1) "Das Projekt in Uganda basierte auf der Annahme, dass beschnittene Männer ihre HIV-Infektion nicht an Frauen weitergeben können. Die These wurde nicht bestätigt, im Gegenteil: Die Studie wurde abgebrochen, weil sich zu viele der Frauen infiziert hatten. "
Die Studie der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health im US-Bundesstaat Maryland untersuchte zwei Jahre lang 922 HIV-positive Männer aus Uganda. Die Hälfte der Männer wurde beschnitten.
(The Lancet, Medical Journal)
2)"Insgesamt ist das ein Erfolg, der ein wenig getrübt wird durch die Ergebnisse zur Syphilis-Diagnostik: Unter den Männern, die zu Beginn negativ auf HIV und Treponema pallidum waren, hatten sich in den beiden Jahren der Studie im Interventionsarm 2,4 Prozent und in der Kontrollgruppe 2,1 Prozent neu mit Syphilis infiziert. Das ergibt eine nicht signifikante adjustierte Hazard Ratio von 1,10.
Warum die Zirkumzision einen relativen Schutz vor viralen Infektionen, nicht aber vor T. pallidum bietet, ist unklar. Bekannt ist, dass sich HSV-2 und HPV (anders als T. pallidum) in epithelialen Zellen vermehren und die bei nicht beschnittenen Männern größere Schleimhautoberfläche, vielleicht aber auch das feuchte Milieu unterhalb der Vorhaut oder die Verletzlichkeit beim Geschlechtsverkehr könnten das Übertragungsrisiko erhöhen."
(Deutsches Ärzteblatt)