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Re: Vorstellung und etwas konstruktive Kritik
#32165
23/08/2002 21:12
23/08/2002 21:12
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Joined: Aug 2002
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Edith Kohlbach
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Re: Vorstellung und etwas konstruktive Kritik
#32166
23/08/2002 21:14
23/08/2002 21:14
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Joined: Aug 2002
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Edith Kohlbach
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Mist, wo ist mein Text? Hier noch einmal!
Zunächst einmal freue ich mich richtig, dass ich eine Reaktion losgetreten und vielleicht bei einigen doch zum Nachdenken angeregt habe. Auch von Claudia hatte ich vorher schon das Gefühl, dass sie mit ihren Beiträgen immer versucht hat, das Interesse an dem Land zu wecken und nicht nur an den Hotels. Machen wir es und die anderen, die sich sich nett geäussert haben, doch einfach gemeinsam.
@steif Bei dem Schuss ließ tatsächlich das Huhn sein Leben, was ich spätestens genau wissen konnte, als ich auf den Schrotkugeln kaute. Der Hausherr ist Wildhüter und obwohl auch ich weiß, dass es einfachere Arten gibt, ein Huhn zu erlegen, machte es ihm wohl mehr Spaß mit seiner Knarre. Würde ja ein Foto anhängen des stolzen Schützen, aber das geht nicht. Sind einerseits Dias und andererseits müssten sie ja erst in einer Website enthalten sein. Und es war bei Ouesslatia, ich war an diesem Tag unterwegs auf der P 12 kurz vor Kairouan und unterwegs nach Monastir, weil ich von dort den Flieger nehmen wollte. Es war meine bisher einzige Tunesientour mit Mietwagen, sonst fahre ich immer mit eigenem Wagen. Und ich könnte mich ja auch nicht über Touristenzentren auslassen, wenn ich nie in einem gewesen wäre, nicht? ich habe schon versucht, ganz Tunesien kennenzulernen.
Nach Oudref kam ich ganz zufällig, da ich aus einem 150 Jahre alten reiseführer wusste, dass es dort in der Nähe römische Relikte geben sollte. Bei meiner Suche lernte ich eine Familie kennen, die mir viel über die berühmten Oudref-Teppiche erzählte, also Infos, an die ich nicht im Traum dachte. Dennoch habe ich alles gleich in mein Buch aufgenommen, du wirst in keinem anderen reiseführer so viel über den Ort finden; ich füge den Text hier an:
Oudref mit seinen 12.000 Einwohnern ist auf den ersten Blick ein unscheinbarer Ort. Aber seine Entwicklung in den letzten Jahren ist typisch für die Aufwärtsentwicklung des jungen tunesischen Staates. Noch zur Kolonialzeit Marktzentrum eines Beduinenstammes mit wenigen festen Häusern, haben heute die meisten Einwohner mittleren Alters eine solide Ausbildung genossen und arbeiten in qualifizierten Berufen. Viele neue, von außen unscheinbare Häuser entstanden, innen aber modern mit Küche und Bad ausgestattet. Die Frauen sind berühmt für ihre handgewebten Mergoum-Teppiche. Der Oudref-Teppich, auch Oudref-Mergoum genannt, ist eine spezielle Variante des Mergoum und wie andere Mergoum aus reiner Kurzhaar Schurwolle handgewoben. Die traditionellen Oudref haben dreieckige und rhomboide Motive, wie sie von den Kelim bekannt sind. Eine berühmte Variante ist der Teppich Jendar, der auch typische Motive aus dem Süden Tunesiens enthält. Die feine Ausführung Ghani wird durch die Verwendung von mindestens drei Farben gekennzeichnet, was ihr eine reichere Textur verleiht. Nahezu jede Frau übt diese Heimarbeit aus, deren Kenntnis von der Mutter auf die Tochter vererbt wird. Während früher als "Diplom" für die Heiratsfähigkeit der jungen Mädchen vor allem die Kunst des Mergoumwebens gefragt war, suchen die jungen Männer heute eine Braut, die noch dazu einen Beruf ausübt. Genau wie in Europa arbeiten die meisten Ehefrauen in Büros, Schulen oder Krankenhäusern und kümmern sich nebenbei um Haushalt und Familie, tatkräftig unterstützt von ihren Männern. Bemerkenswert für einen Ort so weit im Süden. Doch auch die berufstätigen Frauen sitzen jede freie Minute am Webstuhl. Die Société de Tapis (8 - 12, 15 - 19.30 Uhr) kümmert sich um den Verkauf der Teppiche, die mit einem Kontrolletikett versehen werden. Angeschlossen ist eine große Spinnerei, die Wolle auch in andere Landesteile verkauft. Jedes Jahr Ende Juli findet das Festival der Mergoum-Teppiche statt. In der Grundschule werden die besten Arbeiten ausgestellt, die Muster erklärt und der Webstuhl vorgeführt, aber auch die Tradition des Stammes gezeigt, z.B. der Ablauf einer Hochzeit. Für die Weberinnen sind diese zehn Tage ein besonderes Fest, ist es doch die einzige freie Zeit des Jahres. Zur Genossenschaft an der Tankstelle am Ortseingang rechts abbiegen. Auskunft gibt auch der Beauftragte für das Festival, Zribi Fakhri, bei der Municipalité. Wer schon einmal in einem Teppichladen über Preise verhandelt hat, wird erstaunt sein, wie preiswert hier Teppiche und die schönen Satteldecken angeboten werden, man rechnet mit etwa 32 TND pro qm.
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Re: Vorstellung und etwas konstruktive Kritik
#32169
26/08/2002 17:10
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Joined: Aug 2002
Beiträge: 143 Wiesbaden
Edith Kohlbach
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@steif Du hast wohl besondere Beziehungen zu Oudref, stammst du daher? Ich war nun leider seit 1998 nicht mehr da, aber die Leute dort haben mich sehr beeindruckt, weil sie so an die heutige Zeit angepasst leben, gleichzeitig aber die alte Gastfreundschaft nicht vergessen haben. Nein, von der Feindschaft ist mir nichts bekannt. Und die Relikte bestehen nur in einem ziemlich dürftigen Steinbrocken, ich glaube ich habe ein Foto davon. Ich habe leider nichts notiert, weiss nur noch, dass ich in den Ort hineinfuhr und dann auf einer Piste am anderen Ende wieder hinaus. Und dann nach einigen km kam der Stein. Werde mal unter den Fotos suchen. Ich habe übrigens auch Fotos von den netten Leuten, wenn du eins sehen willst gib mir einfach eine Emailadressse wo man was anhängen kann.
Und ausserdem fand ich total nett, was du geschrieben hast.
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Re: Vorstellung und etwas konstruktive Kritik
#32170
26/08/2002 19:00
26/08/2002 19:00
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Anonym
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@Edith schön dass ich hier die Autorin eines Tunesien-reiseführers kennenlerne, den ich schon seit einiger Zeit kenne. Deine Beiträge sind die mit Abstand die besten die ich hier im Forum gelesen habe. Danke dafür. Gerade habe ich mal Deine Seiten zu Daytona Beach angesehen und angefangen zu träumen, dauert nur noch 8 Wochen!!!! . Alles sehr übersichtlich und informativ. Uns zieht es zwar noch etwas mehr in den Norden, wo es noch nicht so ganz "touristenverseucht" ist. Gruss aus Wiesbaden Chrisy
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Re: Vorstellung und etwas konstruktive Kritik
#32172
27/08/2002 18:02
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Anonym
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Hallo Edith, was Daytona Beach-Fan betrifft, muss ich jein sagen, eher trifft Ganz-Florida-und-überhaupt-USA-Fan zu. Bei uns geht es im Oktober wieder los, ganze 5 Wochen. Erst mal nach Fort Lauderdale, Freunde treffen, dann die Küste hoch bis Fort Pierce, Makler und Hausverwalter treffen. Wir sind auf der Suche nach einer Wohnung, ein Haus für uns beide wäre etwas zu gross. Dann geht es quer rüber in die Gegend von Pensacola, mal sehen wo wir hängen bleiben. Zum Schluss noch ein Abstecher nach New York, Weihnachtseinkäufe machen, dann sind leider unsere 5 Wochen um und es geht wieder nach Hause. Gruss, Christel
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Re: Vorstellung und etwas konstruktive Kritik
#32174
28/08/2002 08:15
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Joined: May 2001
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nonameb
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Hallo Edith, ich komme leider erst jetzt zu einer kurzen Antwort. Natürlich ist es sehr persönlich, was einem am Besten gefällt, Tamerza war mir nun wieder zu voll gestopft mit Souvenierständen. Obwohl ich dort ein kleines Froschkonzert beobachten konnte... Zu dem von dir angesprochenen Unterschied: Du sagst so ungefähr, in sousse kommst du nicht zur Ruhe, weil du ständig angesprochen wirst und hast dein Erlebnis zum Vergleich erzählt. Der Mann hat dich doch aber auch angesprochen und zum Essen eingeladen?! Wo war denn der Unterschied? Ausrangierte Sachen hast du auch dagelassen, also übertrieben gesagt, könnte man es auch als eine Art Geschäft darstellen, oder? Soll kein Angriff sein, also bitte verstehe es nicht falsch. Ich versuche nur zu verstehen, warum es in dem einen Fall erwähnenswert ist und in dem anderen, als fast störend empfunden wird. LG Ines
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Re: Vorstellung und etwas konstruktive Kritik
#32175
28/08/2002 10:28
28/08/2002 10:28
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Joined: Aug 2002
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Edith Kohlbach
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Hallo Nanoussa,
bitte nimm es mir nicht übel, aber so kann nur jemand schreiben, der das "andere" Tunesien noch nie kennen gelernt hat. Denn dabei handelt es sich um eine Erfahrung, also um etwas, das man "erleben" muss und so etwas lässt sich nicht ausreichend in Worten ausdrücken. Ich habe nun einmal viele Jahre Erfahrung in Nordafrika, ich denke, wenn man alle Reisen zusammennimmt habe ich mich etwa 2 - 3 Jahre in Nordafrika aufgehalten. Und habe dabei die von vielen Touristen besuchten Orte kennen gelernt und auch die weniger bekannten Landesteile. Dabei kann man den großen Unterschied spüren, und das ist nicht nur in Tunesien so. Das ist selbst in westlichen Ländern so. In Nordafrika kommt aber noch die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen hinzu. Wenn es keine Jobs gibt, und daher kein Geld, wenn man auf der anderen Seite die Touristen sieht, die alles haben, was der Mensch sich wünscht, dann versucht man, sofern man nicht die kriminelle Laufbahn einschlägt (was zum Glück nur sehr wenige tun) irgendwie durch die Touristen Geld zu verdienen. Und das äußert sich nun leider dadurch, dass viele versuchen, entweder etwas zu verkaufen oder eine Dienstleistung anzubieten. Nichts dagegen einzuwenden, ich finde es gut. Aber wenn das überhand nimmt und der Tourist, in diesem Falle ich, keine Tasse Kaffee mehr in Ruhe trinken kann oder durch keinen Basar bummeln kann ohne in ein Geschäft gezogen zu werden, dann ist das eben was anderes. Ich würde oft in einem Basar mehr einkaufen, wenn ich in Ruhe stöbern könnte. Aber leider ist es so, dass ich nur meine Augen in Richtung des Ladens richte und man nimmt mich in Besitz. Also gehe ich gesenkten Blickes durch den Souk und kaufe nichts. Ganz anders ist das übrigens in Tunis, wo die Arbeitslosigkeit nicht so groß ist. Dort wird man erheblich weniger im Basar angesprochen und im Cafe fast gar nicht, zumindest nicht zu finanziellen Zwecken, sondern eher aus Freundschaft. Nun geh aber mal durch eine Stadt, die nicht touristisch geprägt ist. Wegen mir Beja, Siliana oder selbst der hauptsächlich für Tunesier dienende Ferienort Ain Draham. Du kannst in Ruhe durch den Ort laufen, keiner spricht dich an, keiner sieht dich nur als wandelnden Geldbeutel an. Sondern als Mensch. Und dann kommen immer wieder solche Gelegenheiten, wie der Mann im Wald. Das ist keine Anmache, du würdest es sicher besser verstehen, wenn du dabei gewesen wärest. Da war Gastfreundschaft im Spiel, da wurde der Reisenden, die eine "karge" Mittagsmahlzeit in Form von Datteln zu sich nahm, ein häusliches Mahl angeboten, wenn man das auf der Strasse auch nicht aussprach. Und eine Gegenleistung hat man nicht erwartet. Zum Glück für die Familie gehöre ich ja zu den Leuten, die sich mit der Kultur beschäftigen, und weiß daher, dass es höflich ist, irgendein Abschiedsgeschenk zu geben. Aber denke nur, nicht, dass das jeder tut, auch ist nicht jeder vorbereitet und hat Geschenke dabei. Selbst in einem Buch mit einer Reiseerzählung las ich eine Begebenheit, als 2 Deutsche in Schwarzafrika unterwegs waren, 2 gebratene Hühner vorgesetzt bekamen und sich schrecklich anstrengten, die in Gesellschaft des Hausherrn zu verdrücken und nach deutscher Manier den Teller leer zu essen. Hätten sie sich ein bisschen informiert wären sie dahinter gekommen, dass von den Resten noch die übrigen Familienangehörigen leben müssen. Von einem Geschenk war auch hier nicht die Rede. In meinem Buch habe ich es mir auch zur Aufgabe gemacht, nicht nur nachzuweisen, wo welches Hotel mit welcher Ausstattung ist, welche Ausflüge und Sehenswürdigkeiten zu empfehlen sind, nein, ich versuche auch, ein wenig auf die Mentalität der Leute vorzubereiten und finde es sehr wichtig, dass man sich vor der Reise so etwas anschafft. Egal von welchem Verlag. Nur ein gutes Buch sollte es sein und nicht etwa einer dieser dünnen Heftchen, die zwar von einem großen Verlag mit einem Riesenwerbeaufwand auf den Markt geworfen werden, aber in der Sache nichts gescheites enthalten. Ach Gott, warum werden meine Beiträge in diesem Forum nur immer so lang?
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Re: Vorstellung und etwas konstruktive Kritik
#32179
28/08/2002 22:13
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Joined: May 2001
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Hallo Edith, nein ich nehme es dir nicht übel, wenn du annimmst das ich Tunesien nicht so gut kenne wie du. Dein Beispiel könnte ich vielleicht auch besser nachvollziehen, wenn ich dabei gewesen wäre - obwohl ich es nicht als Anmache verstanden habe. Ich will dir ein Erlebnis erzählen und du gibst mir den Unterschied okay? Mich haben in einem Geschäft mitten in der Touristikzone Zwillinge angesprochen (um die 20/25 Jahre alt). Sie wollten mir ursprünglich irgendwas verkaufen und wir sind ins Plaudern gekommen. Da ich nichts haben wollte, aber trotzdem die Unterhaltung nett fand - haben wir uns abends bei Mutti zum Couscous getroffen, der Bruder war auch mit Familie zu Besuch. Ich habe nie einen Heiratsantrag bekommen und wurde nie nach Geschenken oder Geld gefragt. Wir schreiben heute noch und wenn es sich ergibt, treffen wir uns, wenn ich in TN bin. Ich will nicht sagen, das es immer so ist - glaube aber, das man das wahre TN nicht nur außerhalb der Touristenorte finden kann. Ansonsten hast du sicherlich recht, für mich gibt es noch eine Menge zu sehen in TN.
Das du so viel Zeit in Nordafrika verbringen konntest ist beneidenswert, ich geniesse dein Hintergrundwissen und lese deine Beiträge gerne. Ägypten möchte ich irgendwann teilweise näher erkunden, besonders Kairo. Auch Marocco ist noch fällig, aber eigentlich nur wegen der Königsstädte. Florida hat mir so gar nicht gefallen, wir waren vor zwei Jahren drei Wochen im Auto dort unterwegs. Aber es gibt ja eine Menge Menschen die sagen, etweder man liebt es oder man hasst es - dazwischen gibt es nichts...
LG, Ines
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