Danke für eure netten Worte. Hatte zunächst mal nur gepostet, ohne mich vorzustellen, aber diesem Beispiel von anderen zu folgen war doch eine gute Idee, alles wird persönlicher.

@ Ines,
ja, ich war in Chebika. Das erstemal 1987 auf meiner ersten großen Tunesien-Reise. Ich fand ein Café mit einigen Leuten, die einem die Quelle zeigen wollten, eine Treppe, die hinunter in die Oase ging und spazierte friedlich in der schönen Landschaft umher. War ganz nett, aber hat mich jetzt nicht sonderlich aufgeregt. Ich denke, es ist sehr persönlich, was einem in einem Land nun am besten gefällt, vielleicht auch, welche Menschen man dort kennenlernt (mein Lieblingsplatz ist da Douz mit seiner Umgebung). Aber dann kam ich im Jahr 1999 wieder hin und bin fast in Ohnmacht gefallen. Als ich auf das kleine Café zufuhr drängten sich auf dem großen Platz etwa 300 Geländewagen (ich habe sie nicht gezählt, aber es kamen mir so viele vor). Ruhe an den Quellen oder auch nur Gelegenheit zu einem Foto war nicht mehr zu finden, es war entsetzlich.
Mir persönlich gefällt Tamerza besser. Die Umgebung mit dem alten, verfallenen Ort hoch über dem Flußtal, in dem nur noch die Moschee intakt ist und genutzt wird, und auch das Hotel Tamerza Palace, das für mich eines der schönsten Hotels in Tunesien mit einer berauschenden Aussicht ist. Genauso gefällt mir aber das Hotel Les Cascades, eine ganz andere Klasse, aber dennoch unglaublich gemütlich mit seinen Hütten, in denen wirklich alles aus Palmen gebastelt wurde. Dies alles kann der "normale Tourist", der eine organisierte Tour macht, nicht entdecken, er hat vor allem kaum genügend Zeit.

Du schreibst:
<Ganz oft höre ich auch über den Unterschied zwischen "normalen Tunesiern" und Touristikangestellten - konnte selbst bisher aber keinen ausmachen. Wo liegt denn der Unterschied deiner Meinung nach?>

Das habe ich aber doch nicht gesagt. Ich sprach von Touristengebieten, nicht von Angestellten. Und es ist nun mal so, dass ich in einem Café in Sousse keinerlei Ruhe habe, dort kommt dauernd jemand vorbei, der mir etwas verkaufen will oder sich zu irgendeiner Dienstleistung anbietet. Aber es gibt in Tunesien viele Gegenden, wo das ganz anders ist, wo die Leute zum Glück einen Job haben und nicht darauf angewiesen sind, Touristen auf der Straße anzusprechen, um Geld zu verdienen. Ich wollte es zwar nicht so lang machen, aber nun erzähle ich doch ein kleines Erlebnis.
Auf einer Rückfahrt aus dem Süden hielt ich den Wagen in einem kleinen Wäldchen nicht weit von Monastir an und wollte ein paar Datteln zu Mittag essen. Plötzlich kam ein Mann auf einem Motorrad vorbei, grüßte freundlich und lud mich nach kurzem Plaudern zu seiner Familie ein. Ich wies darauf hin, dass ich wenig Zeit hätte, aber auf einen Tee gerne vorbei käme, aber er solle nur ja nichts zu essen machen. Wir fuhren hintereinander auf einer Piste durch den dunklen Wald und kamen zu einer Lichtung mit etwa 3 Häusern. Dort wohnte er, ein Waldhüter, mit seiner Großfamilie und alle freuten sich über den Besuch. Mir hatten bis zu diesem Zeitpunkt noch ein paar Bilder von Frauen in den traditionellen Gewändern mit dem riesigen Silberschmuck gefehlt, und siehe da: hier waren genügend versammelt. Ich bekam sofort die Erlaubnis zum Fotografieren und als wir alle beim Tee zusammensaßen hörte ich draußen einen Schuss fallen! Ein armes Huhn war mir geopfert worden und trotz meines Protestes wurde eine Mahlzeit gekocht. Und es ging sogar recht schnell, man respektierte meine Zeitnot.
Natürlich habe ich mich mit Geschenken revanchiert (ideal ein paar ausrangierte Kleidungsstücke) und später die Fotos geschickt. Wir hatten noch lange Kontakt.

@ jens
Werde mir deine Seite gerne anschauen, wenn sie fertig ist, wir können ja gegenseitig Links setzen.