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dass hier annerkannt wird, dass es NICHT zum Kindeswohl ist, dieses aus seiner angewohnten Umgebung heraus zu reißen. (Schule, Freundeskreis etc.)
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wobei sich da die Frage stellt, inwieweit unser Begriff von "Kindeswohl" universell ist oder diesen Anspruch erheben sollte.
Diser Begriff wird sehr universell eingesetzt, insbesonders durch Jugendämter. In Bezug auf internationale Entführungen beansprucht das beste Kindeswohl jeder Staat für sich.
Ein Moslem wird es meist nicht als positiv für das Wohl des Kindes betrachten, wenn es zum einen nicht in islamischer Tradition erzogen wird (was eine Sünde darstellt) und zum anderen sich in einer islamfernen Umgebung von der Religion entfremdet (was ebenfalls eine Sünde darstellt und wegen eventueller Verweigerung des Eintritts ins Paradies sogar eindeutig dem Kindeswohl entgegensteht).
Mag im großen und ganzen auf Moslems und/oder den Islam zutreffen. Im Bereich von KEntzug jedoch mussten wir feststellen, dass dieser Thematik sehr wenig beigemessen wird. Die meisten Entziehungen passieren aus Stolz und Ehre, meist nach Scheidungen, heraus. Wenn wir in den entsprechenden Ländern die Kinder aufsuchen oder diese zurück geführt haben wird dies mehr als deutlich. In den letzten 14 Jahren mussten wir diese Feststellung in sicherlich über 90% der Fälle machen. Oft kann der verletzte Stolz oder die Ehre durch eine entsprechende Geldleistung im Austausch gegen das Kind wiederhergestellt werden. Oft wird das Kind auch nur als Druckmittel eingesetzt um Geld oder sonstige Sachleistungen zu erpressen, oder mit dem Versuch die Beziehung weiter fort zu führen.
Der Anteil von Entziehungen in welchen es um Religion und deren Ausübung geht ist verschwindend gering. Hierfür spricht auch, dass führende moslemische Prediger hier in Deutschland immer wieder bezeugen, dass die Ausübung des Islam in Deutschland besser funktioniert und geschützt wird als in deren Heimatländer selbst. Sogar in Syrien ist eine solche Religionsausübung wie hier in Deutschland nicht möglich.
Von daher ist der Bezug auf die religiöse Erziehung bei einem Entzug meistens als Vorwand zu betrachten, zumal der Islam aussagt, dass ein Kind zur Mutter gehört.
Grüße
Jörg