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Re: Behinderte in Tunesien
[Re: Anty1]
#317896
19/10/2009 18:56
19/10/2009 18:56
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Joined: Mar 2009
Beiträge: 258 Deutschland
devangel
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Joined: Mar 2009
Beiträge: 258
Deutschland
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Wobei ich persönlich aber auch meine, das nicht immer alles gut ist, was medizinische machbar ist. Das sehe ich genauso Galega.. Da bedankt sich die Schwester eines mehrfach geistig und körperlich behinderten Menschen sehr herzlich für eine solche Meinung. Wann soll bzw. vor allem wer soll da die Grenze ziehen? Das Leben mit meiner Schwester war nicht immer einfach, aber es hat sich für alle Beteiligten gelohnt. Keines meiner Familienmitglieder würde ein solches Statement unterstreichen. Jeder sollte sich immer vor Augen halten es kann jedem auf vielfältige Weise passieren, da reicht schon ein Unfall. Meine Denkweise ist sicher eine andere und deshalb kann ich, die von klein auf mit behinderten Menschen lebt und viel von ihnen gelernt hat, auf solche Statements gut verzichten.
es grüsst devils angel
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
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Re: Behinderte in Tunesien
[Re: sunny_m]
#317925
19/10/2009 23:49
19/10/2009 23:49
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Joined: Mar 2008
Beiträge: 537 Deutschland
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Joined: Mar 2008
Beiträge: 537
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Habe mich letztens mit einer Freundin darüber unterhalten und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen ... wo sind eigendlich in Tunesien die Behinderten? Ist euch in Tunesien schon mal ein behindertes Kind begegnet, ein Mensch im Rollstuhl? (abgesehen davon, dass es an den meisten Orten schwierig sein wird mit einem solchen zu fahren ). Vielleicht weiß ja jemand darüber Bescheid und kann ein wenig Licht ins Dunkel bringen. LG sunny_m Hi, man sollte vielleicht erstmal definieren, was man hier unter behindert bezeichnet! Also von den Möglichkeiten für die Behinderten in Tunesien war ich sehr überrascht. Sie werden nämlich in Einrichtungen gebracht, die es in jeder Stadt gibt um spezifisch gefördert zu werden. Das gilt jetzt vor allem für jüngere Behinderte. Bei älteren körperlich Behinderten, die aber geistig voll fit sind, kann man sie etwa sogar im elektroRollstuhl alleine Fahren sehen, völlig selbständig. Ansonsten sind häufig jüngere Körperbehinderte in spezifischen Einrichtungen, bekommen dort Förderung, Kost und Logie und auch Rollstühle... Bei Sprechbehinderten, Blinden, Tauben oder Taubstummen gibt es auch spezielle Schulen, wo sie das Programm der normalen Schule in Problematikspezifischer Weise abarbeiten, und das z.B.in Arabisch, dann sogar eine normale Arabisch-lehrerin ist. Diese "leicht" Behinderten haben noch am ehesten die Chance, in den eigenen Familien zu leben, bzw. können fast normal integriert sein und v.a. fallen ja kaum auf. Häufig machen sie so Jobs, wo sie Schlüsselanhänger o.ä. in Cafes oder Zügen verkaufen, fahren z.B. mit dem Zug von Nord nach Süd und wieder zurück. Übrigens verkaufen sie die Produkte aus Behindertenwerkstätten, verdienen sich damit ein Taschengeld bzw. ihr Gehalt und kaufen diese Werke sozusagen über die Werkstätten und an die Leute verkaufen sie sie weiter. Bei geistig Behinderten gibt es eine bestimmte Schwelle, ab dieser ein solches Kind dann auch eine Einrichtung kommt. Einerseits, da es, wie schon genannt als "Schande" gilt, aber auch, da ihm ja spezifisch im Haus sehr wenig geholfen werden könnte. Gerade bei Familien, die viele Kinder durchbringen müssen ist es eine Erleichterung, wenn sie ein behindertes Kind abgeben oder abschieben können (sie Beitrag Oirweisa). Eure Aufzählung fand ich etwas seltsam, da sogar Kleinwüchsige genannt werden, die aber jederzeit sehr beliebt sind und oft spezielle Aufgaben in der Gesellschaft übernehmen. Im Übrigen, es ist Haram hier, sich über Behinderte auszulassen und sie "müssen" einem immer leid tun!! lg,a
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Re: Behinderte in Tunesien
[Re: 8SuSu8]
#317932
20/10/2009 09:01
20/10/2009 09:01
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Sehe ich ganz genauso (vermutlich waren wir im gleichen Hotel).
"Behindert" "Handicap" ist ja auch ein weiter Begriff. Hat man eine entfernte Gallenblase, ist man ja schon 50% Schwerbehindert.
Ich habe aber dachte da an Menschen wie mein Nachbar. Mitte 20, sitzt im Behindertenrollstuhl, ist geistig behindert, hat starke Spastiken, kann sich nicht ausdrücken........ (Entschuldigung wenn ich hier die falschen Worte wähle!). Er wird rund um die Uhr betreut von mehreren Hilfskräften (Zivi, Diakonie, Ärtzen etc).....wird in seinem Rollstuhl spazieren gefahren, wird mit dem BehindertenTaxi zum Ausflug gefahren etc. Er nimmt am Leben, in der Gesellschaft teil. Und das habe ich nun mal in Tunesien noch nicht gesehen. Man kommt doch nicht mal mit dem Kinderwagen gescheit vorwärts, wie dann erst mit einem grossen Rollstuhl inkl 80 Kilo.
Wir haben hier integrative FerienFreizeiten die von allen supergern besucht werden.....aber wie gesagt, vielleicht bin ich in Tunesien einfach blind für diese Sachen.
Schade, dass man hier das Thema kleinkackt. Sicher weiss hier jeder wie "belastend" es ist ein Menschen mit Behinderung in der Familie zu haben. Ich verstehe was Galega gemeint hat. Als entferntes Beispiel kann ich da meine Oma bringen......man hat ihr "am Ende" noch einen Herzschrittmacher eingeplanzt....das Herz schlug und schlug und hat sie nicht sterben lassen. LG Simla
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