...nun kam heut der Anruf,ich soll doch bitte 10 Minidisc und 1 Flasche Wodka vom Flughafen mitbringen...

das ist völlig normal, jeder Tunesier möchte irgendetwas aus dem Ausland haben und dafür nach Möglichkeit nicht bezahlen. Das hat nichts mit Bezness zu tun, sondern ist simpel und einfach eine Erwartung, die man gegenüber einem Bewohner eines reichen Landes hat - und die bestärkt wird durch viele Leute, die diese Erwartungen auch prompt und klaglos erfüllen.
Jeder Europäer, ohne Ausnahme, wird zunächst und hauptsächlich unter diesem Gesichtspunkt betrachtet.

Gegen die Erfüllung dieses Wunsches steht:

1) Der maximale Wert an zollfreien Geschenken liegt in der Größenordnung einer Handvoll Dinar - gerät man an den falschen Zöllner, dann muß man zahlen (niemand wird Dir glauben, daß Du 10 Discs zum Eigengebrauch dabei hast).

2) Wenn man etwas haben will, muß man dafür bezahlen. Völlig egal, ob etwas 10€, 100€ oder 1000€ kostet. Falls er Dir das Geld gibt (im Voraus, Du kennst die Person ja kaum!!!), dann bringst Du etwas mit - falls nicht, dann eben nicht. Ich hoffe sehr, daß Du ihm beim Kennenlernen schon erzählt hast, daß Du nicht vermögend bist und alleine für den Flug und Hotel schon einige Zeit sparen mußt, denn dann wird er das versstehen. :-)

3) Ein Tourist ist kein Speditionsunternehmen und kein Versandhaus für wildfremde Leute. Und wildfremd ist jeder, den man erst kurze Zeit kennt. Man mag das anders betrachten, wenn Familienangehörige solche Wünsche äußern (und selbst dann gibt es schon genügend Leute, die auch da so etwas nicht mitmachen). Falls sich ein Tourist aus freiem Willen entschließt, jemandem ein Geschenk mitzubringen, ist das eine Sache - telefonische Bestellungen auszuführen, jedoch eine andere.

Wie schon von einem anderen Mitglied geschrieben wurde - richtig interessant wird es erst, wenn man dann die Reaktion des Bestellers beobachtet, wenn man nichts mitbringt, da trennt sich schnell die Spreu vom Weizen...